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Zur Geschichte des Divine Light Zentrums: Artikel vom August 1970

 

DLZ-Angehörige

Informationsblatt Nr. 3 August 1970

 

DLZ ist die Abkürzung für Divine Light Zentrum in Winterthur. Dieses "Göttliche-Licht-Zentrum" ist vor ein paar Jahren vom Inder Swami Omkarananda gegründet worden. Wie "Divine Light", eine Zweimonatsschrift des Unternehmens, in der Januar-Juni-Nummer 1970 mitteilt, hat Omkarananda seit seiner Ankunft in der Schweiz, am 8. Mai 1965, mehr als sieben Millionen Worte gesprochen. Sie sind auf Tonband festgehalten. Sie liegen aber auch abgeschrieben auf 23 000 Schreibmaschinenseiten vor. Das Divine Light Zentrum will bemüht sein, aus dieser respektablen Produktion viel Anregendes und Erleuchtendes wiederzugeben. "So weit Zeit und Umstände es gestatten, werden wir diese Schätze nicht nur in dieser und anderen (ebenfalls vom DLZ herausgegebenen) Zeitschriften, sondern auch in Form von neuen Büchern zu vermitteln suchen."

Auf der Rückseite der Einzahlungsscheine wird das Divine Light Zentrum beschrieben als "eine schweizerische gemeinnützige Gesellschaft und Institution für kulturelle Studien, philosophische Forschung und den moralischen und geistigen Fortschritt der Menschheit". Der Erlös der Zentrumsliteratur, so heisst es am gleichen Ort weiter, "dient der Erhaltung seiner vielseitigen gemeinnützigen Tätigkeiten." Worin diese gemeinnützigen Tätigkeiten bestehen, ist aus den Angaben nicht ersichtlich. Der Aussenstehende kann nur die gelegentlichen Zusammenkünfte, die Sprechstunden und das immer umfangreicher werdende Schrifttum des Swami wahrnehmen.

Swami Omkarananda weist immer wieder hin auf den Geist im Innern des Menschen. Er versteht darunter nicht einfach den menschlichen Geist. Darum spricht er unter Umständen auch vom Christusbewusstsein. Dieser Geist muss nach aussen hin Gestalt gewinnen. Darin bestehen die Hilfe und der Fortschritt für den heutigen vermaterlalislerten und gehetzten Menschen. "Was wir brauchen, ist die Berührung mit dem Geist. Darin liegt das Geheimnis eines wahrhaft glücklichen und fortschrittlichen Lebens" (Divine Light, Januar-Juni 1970, Seite 15). Mit seinem Angebot der geistigen Hilfe und des Zugangs zum Göttlichen findet Omkarananda unter ähnlich Denkenden einigen Anhang. Andere sind allem Anschein nach von ihm selbst und seinem Anspruch des 'göttlichen Lichts' eingenommen, Swami Omkarananda ordnet Gedanken von verschiedener Herkunft immer wieder hinduistischen Ueberlegungen ein. Gott ist dabei der Allgeist. Die biblische Offenbarung und das eigentliche Werk Christi, sein Tod und seine Auferstehung werden übergangen. Wer sich als DLZ-Angehöriger bezeichnen will, muss darum mehr sein als ein geistig Strebender. Er muss bereits hervorragende geistige Eigenschaften, Charaktermerkmale und Einstellungen in sich tragen. Die andern gelten lediglich als Zentrums-Gäste. Sie mögen sich weiter bemühen, damit "die Weisheit, die Schönheit und die Liebe des Göttlichen durch uns völlig zum Ausdruck gelangen" können (ebenda Seite 49-50). Man wende nicht ein, dass die Sünde den Menschen unüberwindbar von diesem grossen Ziel trenne. In anderem Zusammenhang wird die Meinung vertreten, "dass dieser sündige Zustand völlig aufgehoben ist und der Mensch unbegrenzte Freiheit und bedingungslose Erkenntnis, Glück, Frieden und Vollkommenheit erlebt, wenn er in Zustände bewussten Einsseins mit dem Göttlichen gelangt, wie sie von einer geläuterten und umgewandelten Natur als Krönung kontemplativer Zustände erreicht werden" Seite 47).

 

Oswald Eggenberger, 1970


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