Freikirchen baptistischer Herkunft

In der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts hatten sich in England ausserhalb der Nationalkirche Gemeinden (congregations) von Gläubigen gebildet. Sie wollten ihre Angelegenheiten wie die Ordnung des Gottesdienstes, die Lehre, auch die Wahl ihrer Pfarrer unabhängig (independent) von staatlichen oder irgendwelchen kirchlichen Stellen regeln. Als diese kongregationalistischen oder independistischen Gemeinden bedrängt wurden, wanderten sie nach Nordamerika aus (1620 Überfahrt der «Pilgerväter»), oder sie begaben sich nach Holland.

Dort gründete John Smith in Amsterdam 1608 mit der Einführung der Erwachsenentaufe die erste Baptistengemeinde. Die christliche Gemeinde, so sagte er, soll nur gläubig getaufte Mitglieder umfassen. In rascher Ausbreitung bildeten sich, zuerst besonders in den angelsächsischen Ländern, eine grosse Zahl selbständiger Baptistenkirchen.

 

Dem 1905 gegründeten Baptistischen Weltbund sind 201 Baptistenkirchen (oder Gemeindeverbände) mit rund 44 Mio getauften Mitgliedern angeschlossen. 1966 waren es etwas über 27 Mio in den verschiedenen Erdteilen. Zur Europäischen Baptistischen Union (EBU) gehören 750 000 Mitglieder in 50 Ländern. Die Einstellung zur Ökumene ist unterschiedlich. Die Baptisten Grossbritanniens und Irlands, die American Baptist Churches in the USA und andere sind Mitglieder des Ökumenischen Rates der Kirchen. Der «Bund der südlichen Baptisten» der USA und andere halten sich indessen fern.

Die verschiedenen Baptistenkirchen Grossbritanniens schlossen sich 1891 grösstenteils zur Baptist Union of Great Britain zusammen.

In Amerika organisierten sich 1845 die Baptisten der südlichen Staaten der USA in den Bund der Südlichen Baptisten, Southern Baptist Convention. Ihre theologische Haltung ist eher konservativ-calvinistisch (heute rund 15 Mio Mitglieder). Die Baptisten der nördlichen Staaten der USA schlossen sich 1907 zur «Northern Baptist Convention» zusammen und nannten sich von 1950 an American Baptist Convention. Seit 1972 heissen sie American Baptist Churches in the USA. Sie vertreten dogmatisch freiere Ansichten (rund 1,2 Mio Mitglieder). Amerika zählt noch über zwei Dutzend weitere Baptistenkirchen.

Dem 1905 gegründeten Baptistischen Weltbund (Baptist World Alliance) sind mehr als 200 Baptistenkirchen (oder Gemeindeverbände) mit rund 37 Mio getauften Mitgliedern angeschlossen. 1966 waren es etwas über 27 Mio in den verschiedenen Erdteilen (1990 35 Mio, um 2000 44 Mio).

Im Jahr 1949 wurde in Rüschlikon die Europäische Baptistische Föderation (European Baptist Federation) begründet. Sie umfasst baptistische Kirchen in 50 Ländern mit ca. 800’000 Mitgliedern. Zahlenmässig grösster Teilverband ist der ukrainische mit 140’000 Mitgliedern.

Die Einstellung zur Ökumene ist unterschiedlich. Die Baptisten Grossbritanniens und Irlands, die American Baptist Churches in the USA und andere sind Mitglieder des Ökumenischen Rates der Kirchen. Der «Bund der südlichen Baptisten» der USA und andere halten sich indessen fern.

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