Altkatholische Kirchen

CH: Christkatholische Kirche

Die altkatholischen Kirchen in Deutschland, in der Schweiz, in Österreich und in Tschechien/Slowakei entstanden aus der Opposition gegen die Erklärung der päpstlichen Unfehlbarkeit durch das I. Vatikani­sche Konzil im Jahre 1870. Die Opposition schritt zur Gründung eigener Kirchen, die die alte, unverfälschte katholische Lehre hochhalten wollten.

Die deutschen Gemeinden wählten 1873 Joseph Hubert Reinkens zu ihrem ersten Bischof, während Eduard Herzog ab 1876 als Bischof die christkatholische Kirche der Schweiz leitete. An der Berner Universität ist bereits 1874 eine christkatholische Fakultät eingerichtet worden.

1889 schlossen sich die deutsche, die schweizerische und die bereits in den Niederlanden existierenden Altkatholischen Kirchen (der Utrechter Bischofssitz, der seit Beginn des 18. Jahrhunderts mit Rom im Schisma ist) zur Union von Utrecht zusammen. In den folgenden Jahren  traten auch die Altkatholischen Kirchen in Österreich, in Tschechien / Slowakei und die später entstandenen Kirchen in Jugoslawien und Amerika (die Polish National Catholic Church in den USA und Kanada) und deren Tochterkirche in Polen der Utrechter Union bei.

Ein paar weitere «altkatholi­sche» Kirchen werden von der Union nicht aner­kannt. Die Altkatholischen Kirchen werden von Bischöfen geleitet, die in Verwaltungsfragen an die Beschlüsse der Synoden gebunden sind.

Die Pfarrer (neuerdings auch Pfarrerinnen) werden von der Kirchgemeindeversammlung gewählt und müssen vom Bischof installiert werden. Der Gottesdienst gleicht in seiner Form der römisch-katholischen Feier.

In ihren Glaubensanschauungen unterscheiden sich die altkatholischen Kirchen in folgenden Punkten von der römisch-katholischen Kirche: Die Mariendogmen von 1854 und 1950, der Jurisdiktionsprimat und die Unfehlbarkeit des Papstes, das «filioque» und anderes werden abgelehnt. Taufe und Abendmahl werden den übrigen Sakramenten deutlich vorangestellt. Das Abendmahl gilt als kultische Darstellung und reale Vergegenwärtigung des ein für alle Mal dargebrachten Kreuzesopfers Christi und als geheiligtes Opfermahl.

Seit 1931 besteht Abendmahlsgemeinschaft mit der anglikanischen Kirche. Die Altka­tholische Kirche Deutschlands und die Christkatholische Kirche in der Schweiz (wie auch weitere altkatholische Kirchen) sind Mitglieder des Öku­menischen Rates der Kirchen. Auf dem Missionsfeld wird seit 1962 die anglikanische Mission un­terstützt.

Die Gemeinschaft finanziert sich durch die Kirchensteuer.

Weltweit: ca. 100 000 Mitglieder

Deutschland: 50 Gemeinden, 16 000 Mitglieder

Informationsstelle der Christkatholischen Kirche
Zinggstr. 33
CH-3007 Bern
Tel.: +41 (0)31 372 20 19

Christkatholische Kirchgemeinde Zürich
Sekretariat
Augustinerhof 8
CH-8001 Zürich
Tel.: +41 (0)1 211 12 75

Katholisches Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland
Gregor-Mendel-Str. 28
D-53115 Bonn

Alt-Katholisches Seminar der Universität Bonn
Adenauerallee 33
D-53113 Bonn
Tel.: +49 (0)228 73 73 30

Alt-Katholische Kirche Österreichs
Schottenring 17/1/3/12
A-1010 Wien
Tel.: +43 (0)1 317 83 94

www.christkath.ch

www.alt-katholisch.de

www.altkatholiken.at

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