Gallikanische Kirche

Internationaler Name: Union Apostolique Gallicane

Älterer Name: Mission Gallicane d’Alsace

«Gallikanische Kirche» ist die Bezeichnung der bis Mitte des 8. Jahrhunderts weitgehend autonomen Kirche in Frankreich. In der Neuzeit war «Gallikanismus» die Bezeichnung für Bemühungen, den Einfluss des Vatikans auf die katholische Kirche in Frankreich zu beschränken.

Nach der Erkärung des Dogmas von der Unfehlbarkeit des Papstes auf dem Ersten Vatikanischen Konzil 1870 formierten sich in Frankreich oppositionelle Kreise, welche die Bezeichnung «Gallikanische Kirche» aufgriffen. Die Gründung einer eigenen Kirche war aus rechtlichen Gründen aber erst mit der Trennung von Kirche und Staat im Jahr 1905 möglich.

Als Reaktion auf die Erklärung des Dogmas von der Unfehlbarkeit des Papstes auf dem Ersten Vatikanischen Konzil 1870 formierten sich in Frankreich oppositionelle Kreise, aus welchen im Jahr 1905 die Gallikanische Kirche begründet wurde. Im Vichy-Regime 1940 – 1944 verboten, besteht sie heute aus verschiedenen Organisationen.

Im Jahr 1999 bildete sich ein Kreis von Gläubigen im Elsass um Raphael Steck, der im Jahr 2004 von Thierry Teyssot, dem Bischof der Eglise Gallicane Tradition apostolique de Gazinet zum Priester geweiht wurde. Im Jahr 2011 wurde die Gemeinde um Raphael Steck als «Mission Gallicane d’Alsace» unabhängig. Steck selbst wurde im Juni 2013 von vier Bischöfen unterschiedlicher freibischöflicher Kirchen zum Bischof geweiht.

Da bald Mitglieder aus anderen Gegenden Frankreichs und anderen Ländern zur Mission Gallicane d’Alsace dazustiessen, wurde im Jahr 2014 mit «Union Apostolique Gallicane» ein neuer Name gewählt.

Zur Schulung der Priesterinnen und Priester wurde im Jahr 2014 das «Institut des Neuf Rochers» begründet, welches eine fünfjährige pastorale, liturgische und theologische Ausbildung anbietet.

Im Jahr 2016 konnte in Lingolsheim nahe Strassburg das Centre Miséricorde mit Kapelle, Bibliothek, Saal und weiteren Gebäuden eröffnet werden.

In der Schweiz ist die gallikanische Bewegung seit den 1930er-Jahren vertreten durch regelmässige Kontakte zum Zentrum Nidelbad in Rüschlikon. Seit 2014 besteht die Kapelle zur Heiligen Dreifaltigkeit in Adliswil, geleitet von der am 30. März 2019 im Zentrum Nidelbad geweihten Priesterin Birgit Leisegang.

Die Gallikanische Kirche verbindet eine bewusst traditionelle Liturgie mit mystischer Spiritualität und liberaler Ethik.

Im Zentrum der Tätigkeiten der Gallikanischen Kirche steht die Messfeier in traditioneller Form. Zur Kommunion sind alle eingeladen, die dies wünschen.

Die Gemeinde in Adliswil führt einmal monatlich eine Vesper im Zentrum Nidelbad durch.

Angeboten werden auch Trauungen und Segnungen, so eine Segnungsfeier für Partnerschaften.

Bekannt wurde die Gallikanische Kirche für ihre Tiergottesdienste.

In der praktischen Arbeit der Priesterinnen und Priester der Gallikanischen Kirche spielen sowohl soziales Engagement als auch Segnungen bei Klienten zu Hause eine wichtige Rolle.

Die Leitung der Gallikanischen Kirche liegt bei Bischof Raphael Steck. Sein Sitz ist das Centre Miséricorde in Lingolsheim nahe Strassburg.

Das Priesteramt steht Frauen wie Männern offen.

In der Schweiz besteht eine Gemeinde in Adliswil, die «Gallikanische Mission zur Heiligen Dreifaltigkeit», geleitet von Priesterin Birgit Leisegang.

Die Gallikanische Kirche verfügt über Gemeinden in Lingolsheim F, Schlettstadt F, Lothringen F, Montreux-Vieux F, Vicenza I, Aalst-Ninove B, Hanau D und Adliswil.

In der Schweiz besteht eine Gemeinde in Adliswil.

Union Apostolique Gallicane
Centre Miséricorde
5 rue des Juifs
67380 Lingolsheim
France
https://union-gallicane.org/

Gallikanische Mission zur Heiligen Dreifaltigkeit
Zelgstrasse 53
8134 Adliswil
https://union-gallicane.org/nous-trouver/zurich-suisse/

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