Apostolische Bewegung von Schönstatt

Schönstattbewegung, Schönstattwerk, Schönstattfamilie

1885 in Gymnich/D geboren, wurde Joseph Kentnich 1910 zum Priester geweiht und zwei Jahre später zum Schulseelsorger eines Gymnasiums ernannt. 1914 führte er ein Grüppchen seiner Schüler in eine kleine Kapelle in Vallendar Schönstatt/D, lud Maria ein, sich dort geistlich niederzulassen und diesen Ort zu einem Wallfahrtsort zu machen. Dieses als Liebesbündnis mit Maria bezeichnete Ereignis markiert die Gründung der Schönstattbewegung.

Zwischen den beiden Weltkriegen breitete sich die Bewegung vor allem durch Exerzitien von Kentenich aus. Ab 1920 bildeten sich auch Frauengemeinschaften.

1941 wurde Kentenich von den Nationalsozialisten verhaftet. Nach einem Jahr Gefängnisaufenthalt in Koblenz wurde er ins KZ Dachau verlegt. Im Konzentrationslager gründete er eine Gemeinschaft für Familien, ein Säkularinstitut für Männer und die Schönstatt-Internationale. 1945 konnte er nach Schönstatt zurückkehren.

In den folgenden Jahrzehnten fasste die Bewegung in allen Erdteilen, besonders in Lateinamerika, Fuss. 1951 verfügte das heilige Offizium die Amtsenthebung Kentenichs und seine Ausweisung nach Milwaukee/USA, wo er als Seelsorger wirkte. 1965 hob Papst Paul VI. die Dekrete wieder auf und anerkannte Kentenichs Gründung. Kentenich starb 1968 in Schönstatt.

Grundziel der Schönstattbewegung ist die Förderung des Apostolats, besonders der Laien. Zentraler Aspekt der Bewegung ist das Liebesbündnis mit Maria, das als eine Erneuerung des ursprünglichen Liebesbündnisses zwischen Gott und den Menschen angesehen wird. Diese Weihe an Maria kann privat oder öffentlich sein und ist je nach gewünschtem Grad der Bindung und der Verpflichtung abgestuft.

Aus diesem Liebesbündnis entstehen ein Vorsehungsglaube und ein starkes Sendungsbewusstsein der Mitglieder, die sich als wirksame Werkzeuge in Marias Hand sehen, um ihr bei der religiösen und sittlichen Erneuerung der Welt in Christus zu helfen. Kentenich selber sah die grösste Gefahr für die Welt vor allem im Kommunismus und in allem, was dem Christuskreuz entgegensteht.

Die Mitglieder verstehen sich als eine Art Grossfamilie, die sich bemühen, mit Gottes Hilfe den Alltag zu heiligen und sich mit ihrem ganzen Leben in den Dienst von Maria zu stellen. Die Werte der Freiheit und der Persönlichkeit werden hoch geschätzt. Vom Schönstattheiligtum aus, der Kapelle, die Kentenich 1914 mit seinen Schülern besuchte, sollen drei Gnaden geschenkt werden: die Gnade der Beheimatung, die Gnade der Wandlung in Christus und die Gnade der apostolischen Sendung und Fruchtbarkeit.

Seit 1943 gibt es auf der ganzen Welt mehr als 120 Filialheiligtümer, die der Originalkapelle nachgebaut worden sind. In ihnen wird ein Marienbild unter dem Titel «Dreimal wunderbare Mutter» angebetet. In Schönstatt selber beten Anbetungsschwestern rund um die Uhr für die Seligsprechung Kentenichs.

Die Schönstattbewegung besteht aus untereinander unabhängigen Gliedgemeinschaften, die streng föderalistisch organisiert sind. Es gibt kein zentrales Weisungsrecht, wohl aber eine Inspirationspflicht der Verbände. Der Kern des Werkes sind sechs Säkularinstitute: Diözesanpriester, Schönstattpatres, Frauen von Schönstatt, Marienschwestern, Marienbrüder, Institut für Familien.

Die Laien sind in vier Kreisen, je nach Grad der Bindung durch die Weihe, organisiert: Verbände, Bund, Liga (Mitarbeiter und Mitglieder), Wallfahrtskreis. Die Bewegung bietet eine Vielfalt von Projekten und Tätigkeiten an wie Ausbildungsstätten, Missionsarbeit, Heime und Betreuung im Fürsorge- und Gesundheitswesen. Mitglieder organisieren Wallfahrten, Tagungen, Seminare und Exerzitien.

Die Schönstattbewegung wird von der römisch-katholischen Kirche anerkannt und als tragendes Element bezeichnet. Seit 1947 ist Schönstatt offiziell als kirchlicher, marianischer Wallfahrtsort anerkannt.

Die Bewegung finanziert sich je nach Unterorganisation selbständig durch Arbeit und Spenden.

Zur Schönstattbewegung der Schweiz gehören die folgenden Häuser:

Alp da Stierva
Alphütte und Lagerhaus
7459 Stierva

Heiligtum und Zentrum „Haus Schönstatt“
Haus der Marienschwestern
Kettelerstrasse 27
3900 Brig

Heiligtum auf dem Schönberg
Stadtberg 12
1700 Fribourg

Heiligtum auf dem Friedberg
Friedbergstrasse 16
9200 Gossau

Heiligtum und Zentrum „Berg Sion“
Haus der Schönstatt Patres
Mättihalde
6048 Horw

Bildungs- und Ferienzentrum „Neu Schönstatt“ mit Landesheiligtum
Haus der Marienschwestern
Josef-Kentenich-Weg 1
8883 Quarten

Schönstatt-Patres
Langgasse 21
9008 St. Gallen

Weltweit: ca. 100 000 Mitglieder

In der Schweiz sind rund 5000 Personen mit der Schönstattbewegung verbunden.

Schönstattbewegung der Schweiz
https://schoenstatt.ch/

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