Verein CARA

Der Verein CARA (Care About Ritual Abuse) wurde begründet von der reformierten Pfarrerin Ruth Mauz.

Ruth Mauz (*1936) war zwei Jahre lang Mitarbeiterin von Albert Schweitzer in dessen Spital in Lambarene. Von 1978 bis 1999 stand sie im Dienst der Reformierten Landeskirche Thurgau, lange als Pfarrerin in Kreuzlingen. Nach ihrer Pensionierung war Ruth Mauz für die Stiftung Schleife tätig in den Bereichen Lehre, Predigt und teilweise leitend in der Seelsorge.

Im Jahr 2014 gründete Ruth Mauz zusammen mit einem Team von Freiwilligen den Verein CARA.

Im Oktober 2020 übergab Ruth Mauz die Leitung des Vereins CARA an den Architekten Fritz Bamert aus Gutenswil.

Ruth Mauz und ein Teil der Mitarbeitenden des Vereins CARA stehen einem pfingstlich-charismatischen Christentum nahe. Der heutige Präsident Fritz Bamert hat im Jahr 2015 für die evangelikale Partei EDU für den Zürcher Kantonsrat kandidiert.

Das erste vom Verein CARA herausgegebene Werk: Schrei, wenn du kannst. Mein Weg aus dem Dunstkreis Ritueller Gewalt von Carina Joy Frieden (2014) präsentiert ein freikirchennahes Christentum als Heilung für die Traumata des Missbrauchs.

Am jüngsten Werk des Vereins CARA: Das Schweigen brechen. Rituelle Gewalt mitten in unserer Gesellschaft (2018) wirken nebst säkularen und katholischen Personen mehrere Menschen aus dem pfingstlich-charismatischen Umfeld mit.

Die Angebote des Vereins CARA stehen allen Menschen offen.

Der Verein CARA will über rituellen Missbrauch aufklären durch Veranstaltungen, Schulungen, Filme und Buchpublikationen.

Der Verein CARA ist als gemeinnützig anerkannt.

Der Verein CARA ist sowohl im kirchlich-freikirchlichen als auch im säkularen Bereich vernetzt.

So ist der Verein CARA Ratsmitglied von „Gebet für die Schweiz„, einem Zusammenschluss verschiedener pfingstlich-charismatischer Gebetsinitiativen. An der von Campus für Christus organisierten Grossveranstaltung EXPLO 2017 war der Verein CARA mit einem Stand präsent.

Im säkularen Bereich ist der Verein CARA tragend beteiligt an der Interdisziplinären Netzwerkgruppe Psychotraumatologie Schweiz INPS.

Das Thema des rituellen Missbrauchs ist seit den Achtzigerjahren des 20. Jahrhunderts Gegenstand von wissenschaftlichen Kontroversen.

Zahlreiche Berichte, die von rituellem Missbrauch handeln, auch solche aus Publikationen des Vereins CARA, tragen in kritischer Sicht typische Merkmale von Erzählungen mit fraglicher Authentizität. Zu nennen wären etwa:
– gegenüber realen Radikalgruppen übergrosse Gemeinschaften von Hunderten oder gar Tausenden Anhängern (z.B. Schweigen s. 27)
– Missbrauch desselben Opfers durch mehrere unterschiedliche Organisationen mit gegensätzlichen Zielrichtungen (z.B. Rechtsextreme, radikale Christen, Kinderhändler, Schweigen s. 16ff.)
– hervorgehobene Bedeutung des Opfers für die Gemeinschaft (Schweigen s. 16)
– unzutreffende Angaben zu Schriften, zu Praktiken oder zu Festen, etwa zu Beltane (Frieden s. 34), zum Kristallsehen (Frieden s. 24) oder zur Satanic Bible (Schweigen s. 28)
– Voraussetzen der Wirksamkeit wissenschaftlich gesehen fragwürdiger Phänomene (etwa Trigger-Implants, Schweigen s. 17)
– physisches Auftreten von Figuren des Glaubens (Satan, Dämonen, Frieden s. 34)
– eklatanter Gegensatz zwischen der Kompetenz der Gemeinschaft in ihrer Geheimhaltung und ihrer Inkompetenz in der Verfolgung des Opfers (wer aus einer real existierenden kriminellen Organisation aussteigt, braucht Personenschutz. Bei den Zeugen des Vereins CARA ist dies offenbar nicht der Fall).
– Fantasievolle Tatorte wie Burgen, Bunker, Oasen (Schweigen s. 27, s. 28, Frieden s. 61. Quellen:
Carina Joy Frieden: Schrei, wenn du kannst. Mein Weg aus dem Dunstkreis Ritueller Gewalt, 2014, Verein CARA: Das Schweigen brechen. Rituelle Gewalt mitten in unserer Gesellschaft, 2018)

Aus kritischer Sicht ist es problematisch, wenn Menschen mit psychischen Problemen in Seelsorge-Settings an vermeintliche Missbrauchs-Erinnerungen herangeführt werden. Wer schon von Albträumen geplagt wurde, weiss, dass auch Bilder, die nicht auf realem Erleben beruhen, sondern von der eigenen Psyche konstruiert wurden, massiv belasten können. Aber auch bei real erlebten Traumata ist wiederholtes Nacherzählen in kritischer Sicht problematisch, weil es das Trauma verstärken kann.

Verein CARA
Tomenrain 20
8605 Gutenswil
https://www.verein-cara.ch/

Zurück zu Pfingstliche und neocharismatische Werke