Siddha Yoga

Siddha Yoga wurde in den 70er Jahren durch den Inder Swami Muktananda (bürgerlich Krishna Rai, 1908– 1982) auf Geheiss seines Siddha-Meisters Bhagavan Nityananda (1897-1961) in den Westen gebracht. Bereits früher besuchten viele Schüler aus der ganzen Welt Muktanandas Ashram und Nityanandas Grab in Ganeshpuri (nördlich von Mumbai, Indien).

Swami Muktananda bereiste viele Länder und verbreitete seine Lehren vom Siddha Yoga nicht zuletzt mit Hilfe seines amerikanischen Schülers Ram Dass.

Nach seinem Ableben im Oktober 1982 übernahm nach seiner Bestimmung Malti Shetty (*1955), eine junge Frau, der Muktananda den Namen Swami Chidvilasananda gegeben hatte, zusammen mit ihrem Bruder die Nachfolge. Der Bruder zog sich nach drei Jahren zurück und Swami Chidvilasananda, Gurumayi genannt, ist nun das alleinige Oberhaupt.

Siddha Yoga ist ein spiritueller Weg auf der Grundlage des indischen Yoga, wie er seinerzeit vor allem in Kashmir gelehrt wurde. Wie viele Schulen indischer Mystik beruft er sich auf eine Folge von selbstrealisierten Meistern, hier «Siddhas» (Vollkommene) genannt.

Die Siddha Yoga Meditation lehrt, dass in jedem Menschen eine spirituelle Energie oder Shakti in einem schlafenden Zustand bereit liegt (die Kundalini-Kraft). Durch die «Shaktipat» (Energieübertragung) genannte Einweihung kann der Siddha-Meister diese Energie erwecken, wodurch die Suchenden tiefe und erfüllende Meditationen erleben, welche ihr Leben im Innersten wandeln.

Diese Wandlung erlebt der direkt Betroffene als grossartige mystische Erfahrung, in jedem Fall aber wird sie als «Weg des inneren Erwachens» beschrieben.

Dieser Weg verbindet sich mit einer ausgeprägten Guruverehrung. Der Guru und die Gurumayi – die entsprechenden Selbstaussagen des Meisters und der Meisterin und die Verehrungsliturgie der Schüler lassen diesbezüglich keinen Zweifel offen – können im Siddha Yoga gar nicht überschätzt werden. Sie sind «Vater, Mutter, Gott.» Ihre reine göttliche Liebe dient in der Perspektive der Bewegung dazu, den Schüler an die göttliche Potenz in sich selbst zu erinnern.

Die Zentrale der weltweit tätigen SYDA Foundation befindet sich in South Fallsburg im Staat New York/USA.

Zahlreiche Bücher von Swami Muktananda und Swami Chidvilasananda sind in deutscher Sprache im Aurum Verlag Freiburg und im Siddha Yoga Verlag München erschienen.

Das Erwecken der Kundalini-Kraft, der in mystische Energie zu verwandelnden Sexualkraft, kann in kritischer Sicht – dem Meister und dem Schüler wahrscheinlich nur selten bewusst – die Grenzen zwischen mystischer Schulung und erotischer oder gar sexueller Bindung verwischen.

Hinweise auf erotisch-mystische Beziehungen des Meisters Muktananda zumal zu Schülerinnen verstärken den Eindruck einer guruorientierten Meditationsbewegung, der es nicht vollständig gelingt, sexuelle Energie in mystische Erleuchtung zu verwandeln.

In der Schweiz existieren zurzeit Meditationscenters in Bern und Zürich sowie eine Gesangs- und Meditationsgruppe in Coligny bei Genf.

Siddha Yoga Schweiz
https://www.siddhayoga.ch/

SYMC Siddha Yoga Meditationscenter Bern
Güterstrasse 22
3008 Bern

Gesangs- und Meditationsgruppe Genf
Route de Céligny 65
1298 Céligny

SYMC Siddha Yoga Meditationscenter Zürich
Verein für Volksgesundheit Zürich VGZ
Sonnenpark-Saal
Tobelhofstrasse 21
8044 Zürich

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