Besuch eines Gottesdienstes der RiverLife Church Bern

Kaylena Steiner, 2019

Es war ein kalter und regnerischer Tag, als ich die RiverLife-Kirche besuchte. Im Bewusstsein, dass ich mich leicht verlaufe, plante ich eine halbe Stunde extra ein. Dies erwies sich als vorauschauend, weil ich tatsächlich eine Zeitlang im Regen hin und her ging, da ich den Eingang zur Kirche nicht finden konnte. Eine nette Dame sprach mich auf der Strasse an und zeigte mir eine der Türen. Es stellte sich heraus, dass es zwei gibt – die Gemeinde hat sich in einen Nebenraum des Hotels nebenan eingemietet, seit die Kirche gewachsen ist. Abgesehen davon teilt sie sich die Kirchenräume mit der FEG (Freie Evangelische Gemeinde). Die Dame, die mir geholfen hatte, war Simone Rajaiah, die eine RiverLife-Mission in Indien führte. Sie war sehr nett, fragte mich, woher ich komme, führte mich herum und stellte mich sogar Angie, der Administratorin, vor.

Angie war ebenfalls sehr freundlich und erklärte, dass es vielleicht nicht die beste Zeit sei, ihre Kirche zu besuchen, da sie einen Spezial-Gottesdienst über die Werke durchführten, die sie weltweit unterstützten. Anschliessend würden die Weihnachtsanlässe folgen. Hinzukam, dass es den ganzen Dezember lang Spezial-Gottesdienste geben würde: ein Gottesdienst zur Weihnachtskrippe am folgenden Wochenende, ein Gottesdienst mit Weihnachtsliedern am Wochenende darauf, gefolgt vom Weihnachtsgottesdienst und zum Schluss den Neujahrsgottesdienst. Sie riet mir im Januar nochmals zu kommen, wenn die Dinge wieder normal liefen, falls ich eine „normale“ Predigt hören wollte, um darüber zu schreiben.

Als ich erwähnte, dass ich an einem Artikel schrieb und gerne mit den Gründern der Gemeinde ein Interview führen würde, wollten sie mich sofort den Pastoren vorstellen. Also schauten wir nach, ob diese mit den Gebeten vor dem Gottesdienst fertig waren. Als das Gebet beendet war, stellte Angie mir Nick und Grace Turner vor, die derzeitigen Pastoren der Kirche. Nachdem sie hörten, wozu ich gekommen war, meinten sie, dass ich mit Sue Schweizer, der Präsidentin des Administrationsausschusses sprechen solle, besonders wenn ich etwas über die Geschichte der Kirche erfahren wollte. Sie sei bereits seit Jahren dabei und wisse am meisten über die Kirche. Die vorherigen Pastoren, welche die Kirche neun Jahre lang geführt hatten, stammten aus Grossbritannien, so auch Nick und Grace. Nick und Grace waren seit beinahe einem Jahr Pastoren.

Als ich mich setzte, konnte ich in Ruhe den Ort bewundern. Die meisten freikirchlichen Gottesdiensträume sehen nicht so aus wie Kirchen; es sind gemietete Hallen mit einem Kreuz an der Wand. Aber das hier war eine echte Kirche: Alte, hölzerne Tür, Treppen und dann ein hoher Saal mit Reihe um Reihe an Stühlen. Es gab sogar eine Empore.

Die Leute kamen gemächlich hinein, während ich mich umschaute, und dann wurde pünktlich begonnen. Nick Turner trat aufs Podium und witzelte, falls irgendjemand nass geworden sei, könne derjenige ihm die Schuld am Regen geben, da die Kirche dafür gebetet hatte. Er meinte ausserdem, die Kirche habe für einen Regen aus Segnungen gebetet.

Dann begann er über die Jahreszeit zu sprechen – den Advent. Er scherzte darüber, wie gut es sei, dass wir es nicht so feierten wie vor 1’500 Jahren, als man von Mitte November bis Weihnachten gefastet hatte. Er bemerkte die verschiedenen Gottesdienste, die im Dezember auf sie zu kamen und nannte Weihnachten eine „Feier der Hoffnung“. Dann sprach er über Jesu Wiederkunft. Er zitierte Matthäus 24, 14 „And this gospel of the kingdom will be preached in the whole world as a testimony to all nations, and then the end will come.” – “Die Botschaft vom Reich Gottes wird in der ganzen Welt verkündet werden, damit alle Völker sie hören. Dann erst kommt das Ende.“ (NGÜ) Er verwendete diesen Vers, um auf die Missionen der Gemeinde hinzuweisen. Durch diese würde die Gemeinde, so sagte er, die Botschaft in der ganzen Welt verkünden.

Der Pastor führte die Gemeinde dann in ein Adventsgebet. Nachdem ich zwei Kirchen mit afrikanischem Hintergrund besucht hatte, war ich sehr überrascht, wie ruhig das Gebet war. Die Gemeinde betete nicht mit, niemand sprach in Zungen. Der Pastor stand auf dem Podium und betete ein ruhiges Gebet mit Lobpreis zwischendurch, während die Gemeinde zuhörte.

Das Lobpreis-Team begann nach Nicks Gebet Musik zu spielen. Es stand ein jüngerer Kerl neben dem Podium, der Akustik-Gitarre spielte und sang, ein anderer junger Mann daneben sang ebenfalls. Etwas zur Seite sass ein Junge an einem Piano, eine Jugendliche an einem Keyboard und ein älterer Typ spielte eine elektrische Gitarre.

Sie bedeuteten allen aufzustehen, was jedermann machte, dann spielten sie das erste Lied: „Our God“ von Chris Tomlin. Ich musste aufstehen, um den Text lesen zu können, der auf die gegenüberliegende Wand am Ende der Kirche projiziert wurde. Ich war von den Harmonien, welche die beiden Sänger machten, beeindruckt, da diese die Wiederholungen weniger monoton wirken liessen.

Nach nur wenigen Strophen hörten sie auf. Nick kam zurück auf die Bühne, alle setzten sich, und Nick bat alle Neuankömmlinge aufzustehen und zu sagen, wo sie herkamen. Ich war erstaunt. Die Leute standen tatsächlich auf. Eine junge Frau kam aus Australien, ein junger Mann aus Österreich, eine weitere junge Frau aus Kanada. Nur ein paar wenige stammten aus der Schweiz. Alle, die aufgestanden waren, erhielten einen Willkommensbrief, mich eingeschlossen. Der Brief beinhaltete zwei Schokoladenstücke, eine RiverLife Kontaktkarte und einen Willkommensflyer mit ein wenig Information über die Kirche und Kontaktangaben der Pastoren.

Nick gab bekannt, dass sie nach Lehrern für die Sonntagsschule suchten und mehr Leute für den Bereich Gastfreundlichkeit brauchten, d.h. Personen, die Kaffee und Snacks nach dem Gottesdienst bereitstellen. Während Nick redete, versuchte ich, die Anwesenden zu schätzen. Ich zählte etwas über 60 Leute. Es gab einige leere Sitze, vermutlich etwa dieselbe Menge. Das Durchschnittsalter war um die 40, das Verhältnis von Männern und Frauen war beinahe ausgeglichen. Es schien eine international durchmischte Gruppe zu sein und ich konnte keine dominierende Nationalität erkennen. Was ihre Ausbildung betrifft, war ich überrascht, während

Nick erwähnte ein Paar aus der Kirche, welches eine Mission in Nepal hat, und sagte der Gemeinde, wenn jemand irgendwelche Fragen an dieses Paar hatte, sollte derjenige nach dem Gottesdienst mit ihnen reden. Dann rief er nach einer Frau, Anita, und den Kindern – es kamen nicht alle, aber ich zählte elf – und er erklärte, sie würden zum Jahresende ein Lied singen und vortanzen. Die Frau brachte allen den Tanz kurz bei und bat dann, aufzustehen und mit den Kindern mitzutanzen. Es machten alle mit, wenn zum Teil auch zögerlich.

Dann wurden die Kinder zur Sonntagsschule und den Jugendgruppen geschickt. Nick dankte Anita für ihren Tanzunterricht. Das Lobpreis-Team stimmte zu einem anderen Lied an, als der Kollektenkorb für die Spende herumgereicht wurde. Es standen alle zum Singen auf. Ich fand es nett, dass Nick festhielt, dass einmalige Besucher nichts geben mussten, wenn sie das nicht wollten, aber dass wiederkehrende Besucher oder Kirchenmitglieder gerne spenden könnten. Es gab nicht annähernd einen so starken Fokus auf dem Geld wie in den anderen Kirchen, die ich besucht hatte.

Das Lied war „Faithful One“ von Brian Doerksen: nochmals langsamer christlicher Pop. Einige in der Gemeinde wiegten sich hin und her oder hoben die Hände, aber nicht viele. Die Gemeinde machte zwischen den Liedern Pause, um zu lobpreisen und für den heiligen Geist zu beten. Dann kam das Lied “Amazing Love (You Are My King)“ von Chris Tomlin. Nach diesem Lied war Stille. Dann betete der Pastor für das Erfülltwerden mit dem heiligen Geist, worauf „Christ is Enough“ von Hillsong folgte.

Die Musiker verliessen nun das Podium und Bob, der Hilfspastor, trat hinauf, um über „Touching Nations“, das Thema der Predigt, zu sprechen. Er wies auf seine Kleidung hin – die Anwesenden waren aufgefordert worden, für den Gottesdienst Kleidung eines Landes zu tragen, mit dem sie verbunden waren. Bobs Kleider waren chinesisch, da er eine Weile Missionar in China gewesen war. Dann meinte er, es würden nun drei Missionspartner vorgestellt, angefangen mit Simone und Ruben.

Simone und Ruben Rajaiah kamen nach vorne und erzählten von ihrem Projekt Nambikkai House of Hope. Simone sprach zuerst von ihrer Geschichte, indem sie sich als Schweizerin vorstellte, die in Thun aufwuchs, nun in Lyss lebt und die Berge vermisst. Sie hätte nie erwartet, dass Gott wolle, dass sie reise, besonders nicht nach Asien; sie fand Asien mit seinen unterschiedlichen Religionen und Kulturen beängstigend. Während einem Zwischenjahr wollte sie Gott Zeit geben, ihr herauszufinden zu helfen, was sie machen solle. Sie entschied sich drei Monate lang auf eine Missionsreise nach Australien zu gehen, aber es gab eine Planänderung und sie landete in asiatischen Ländern. Sie sagte, sie wolle nur zeigen, wie Gott Herzen und Leben verändern kann – sie hätte nie gedacht, dass sie jemanden aus einer anderen Nation, einer asiatischen Nation, heiraten würde, und scherzte, dass das eine ziemliche Errungenschaft sei.

Dann stellte sie ihren Gatten Ruben vor, ein Mann aus Indien, der auch dort aufwuchs. Er war ebenfalls auf Missionsreisen gegangen, aber hauptsächlich um seiner damaligen Situation zu entfliehen. Gott veränderte auch sein Leben. Es war dort, in seinem Heimatland, wo Gott ihnen zeigte, dass sie Farmland kaufen sollten. Sie hatten weniger als 500 CHF und brauchten 80’000 CHF in zwei Wochen; sie wussten nicht, wie sie das auftreiben sollten. Dann erhielten sie einen Anruf von jemandem, den sie nicht einmal kannten, der behauptete, ihre Arbeit zu mögen und ihnen ein zinsfreies Darlehen von 80’000 CHF anbot. Simone bemerkte, dass sie noch immer Gänsehaut bekomme, wenn sie an dieses Wunder denke.

Simone erwähnte die beiden anderen Missionen, die RiverLife in Indien unterstützt, und zeigte auf einer Karte, wo sie sich befinden. Sie selbst sind in Carola in der Idukki-Gegend stationiert. 70% der Bevölkerung dort sind Dalits, Kastenlose. Das Ziel der Rajaiahs ist es, diesen Menschen Hoffnung zu bringen und ihre Leben zu verändern. Sie schaffen Arbeit für die armen Leute, viele von ihnen Dalits, indem sie sie auf ihrer Farm anstellen. Sie versuchen, ein selbsttragendes Werk zu sein, indem sie Produkte ihrer Farm verkaufen.

Ruben sprach von der Möglichkeit, ihre Farm zu besuchen. Dadurch gibt es tolle Gelegenheiten für junge Leute nach Indien zu reisen. Zudem präsentierten die Rajaiahs ihr Trainingsprogramm, das Frauen stärken und ihnen Selbstwert vermitteln soll, was in Indien dringend nötig sei. Die Rajaiahs führen ausserdem ein Computer-Zentrum, wo sie Jugendlichen grundlegende Programme beibringen. Ihr Langzeitziel ist es, bis im Jahr 2030 mindestens 30 Trainingszentren zu haben.

Ruben sagte, wie sehr sie Gebete für ihre Projekte schätzten. Wer sich einer Gebetsgruppe anschliessen möchte, könne den RiverLife-Newsletter abonnieren oder der WhatsApp-Gruppe beitreten. Auch finanzielle Unterstützung würden sie sehr begrüssen, weil sie jeden Monat 650 Fr. zu wenig hätten. Gott hätte bis zu diesem Zeitpunkt für sie gesorgt, aber auch dieses restliche Geld zu haben, wäre doch nett. Es gab eine Verpflichtungskarte, die wir ausfüllen konnten, wenn wir spenden wollten. Alle Gaben seien von den Steuern abziehbar.

Simone und Ruben verliessen das Podium und Bob kehrte zurück, um uns von den anderen Missionen zu erzählen. Er fing mit der Anava Foundation an – welche, wie er bemerkte, ebenfalls steuerabzugsfähig war. Diese Stiftung arbeitet in Nagaland und möchte dort ein Krankenhaus bauen. Diese Gegend Indiens sei zu 88% christlich; im Jahr 1870 ging der erste baptistische Missionar dorthin, und heute hat es dort mehr Baptisten pro Kopf als sonst irgendwo in der Welt. Er zeigte Bilder, auf denen man sah, wie ländlich die Gegend ist, und erklärte, dass die Häuser in Bergkuppen gebaut wurden, weil die Leute früher Kopfjäger waren.

In der Gegend habe es nicht genügend Ärzte, weshalb die Anava Stiftung dort ein Krankenhaus aufbauen möchte, um den Zugang zu medizinischer Versorgung zu erleichtern. Dazu wäre Unterstützung und Gebete hilfreich.

Das nächste Missionswerk, das vorgestellt wurde, war dasjenige von Michael und Haruhi Widmer, welches im Norden Japans Pastoren ausbildet. Bob meinte, dass 89% der Pastoren in Japan über 50 Jahre alt sind, so dass es dringend Verjüngung brauche. Die Christen seien in Japan eine kleine Minderheit.

Bob kehrte zum Thema der Predigt, Touching Nations, zurück und kam auf Johannes 10, 10 und Matthäus 20, 28 zu sprechen. „Just as the Son of Man did not come to be served, but to serve, and to give his life as a ran- som for many.” – „Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für viele hinzugeben.“ (NGÜ) Dazu kommentierte er: „Du musst zuerst ein Sklave werden.“ Du musst voran schreiten und Menschen in aller Welt dienen. Dann Johannes 10, 10: „The thief comes only to steal and kill and destroy; I have come that they may have life, and have it to the full.” – „Der Dieb kommt nur, um die Schafe zu stehlen und zu schlachten und um Verderben zu bringen. Ich aber bin gekommen, um ihnen Leben zu bringen – Leben in ganzer Fülle.“ (NGÜ) Dafür seien Missionare da, zu helfen, Menschen zu befreien.

Bob führte dann drei Punkte zu Touching Nations aus und er sprach das Motto der Gemeinde auf ihrer Website an: Loving Jesus, Touching nations.

  • Die Missionare müssen im Glauben gehen. Wie Petrus auf dem Wasser müssen sie Risiken eingehen und einen starken Glauben haben. Sie müssen immer bereit sein zu fliehen – er erwähnte als Beispiel, dass er in China vor Erdbeben und Revolutionen flüchten musste. Man muss Glauben haben, da man nicht die gleiche Sicherheit hat wie in der Schweiz.
  • Die Missionare müssen wie kleine Kinder werden. Sie sind Gäste in jenem Land, also müssen sie sich anpassen. Sie werden wie kleine Kinder, indem sie die Sprache lernen und die Kultur in sich aufnehmen, etwa, wie man sich anzieht, oder wie man mit dem anderen Geschlecht umgeht. Bob meinte, er sehe sich selbst nicht mehr als „Amerikaner“, da er sich den Ländern, in denen er war, angepasst habe. Wenn sie als Missionare nützlich sein wollen, müssen sie sich anpassen und mehr wie Jesus werden, indem sie sich selbst verändern, um andere verändern zu können.
  • Die Missionare müssen Menschen dienen. Sie müssen Fertigkeiten in dieses neue Land bringen, sie müssen die Zeit der Menschen wert sein. Sie sollen versuchen, denen zu helfen, welchen noch nie von der eigenen Regierung geholfen wurde. Aber sie müssen dies tun, ohne etwas im Gegenzug zu erwarten. Sie müssen Gottes Liebe in der Praxis zeigen.

Er erwähnte, dass die Verbindung zu den Lifegroups, den Kleingruppen von RiverLife, für die Missionen sehr wichtig ist. Er fuhr fort und sagte, jeder könne nach dem Gottesdienst zu einem Tisch gehen und sich die dortigen Flyer und Informationen über den Gottesdienst sowie Bücher über die Missionen und Zeugnisse anschauen.

Bob schloss mit einem Gebet. Er betete, dass sich die Missionare den anderen Ländern nicht aufzwingen würden, sondern sich dem jeweiligen Volk anpassen, und nicht das Volk zwingen würden, sich den Missionaren anzupassen. Als er „Amen“ sagte, gab es einige leise „Amen“ zur Antwort.

Das Lobpreis-Team kehrte mit dem Lied „I Will Follow“ von Christ Tomlin zurück. Dann kam Nick zurück. Er sagte, er hoffe, wir fühlten uns herausgefordert und meinte, vielleicht fühlten sich manche berufen. Falls ja, hiess er sie willkommen, um mit ihnen zu beten und mit den Pastoren oder den Älteren darüber zu sprechen. Falls jemand sonst ein Gebet brauchte, wurde dazu eingeladen, nach dem Gottesdienst nach vorne zu kommen und für sich beten zu lassen. Dann betete er für Freude und Frieden und für den Überfluss an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes. Dann scherzte er, dass alle „ihre Kinder einsammeln“ gehen könnten und dazu eingeladen wären, auf einen Kaffee zu bleiben.

Ich ging zu den Tischen, um Informationen über die verschiedenen Missionen zu sammeln und kehrte dann zurück, um mit Angie zu reden. Zuerst ging es darum, wie ich ein Interview zur Geschichte der Gemeinde bekommen könnte. Dann stand sie für ein paar Fragen zur Verfügung.

Angie stammt aus den USA und hatte RiverLife gefunden, indem sie nach englischsprechenden Kirchen gegoogelt hatte. Auf die Stärken der Gemeinde angesprochen meinte sie, dass sich RiverLife für sie wie ein Zuhause anfühle, die Gemeinde sei einladend und würde alle so akzeptieren, wie sie sind. Als Schwäche erwähnte sie das stete Kommen und Gehen der Gemeindeglieder.

Angie und ich sprachen noch über die unterschiedlichen Nationalitäten in der Kirche, und sie schätzte es seien mehr als dreissig verschiedene, vor allem aus Nordamerika, dem östlichen und nördlichen Europa, aus Asien und aus Afrika.

Alles in allem habe ich einen guten Eindruck von der Kirche bekommen. Sie waren sehr nett und gastfreundlich. Der Gottesdienst war viel ruhiger als in den Gemeinden, die ich zuvor besucht habe, und weniger drastisch, ohne Geschrei oder Austreibung von Dämonen, es gab auch kein langes Gerede über Geld und seine Bedeutung. Sie wirkten ziemlich normal. Ausserdem sehr international.

Am Ende wurde ich mit Sue Schweizer in Kontakt gebracht, mit ihr sollte ich das Interview führen. Leider entschied sich die Kirche schliesslich dagegen, das Interview durchzuführen. Man schickte mir eine Absage per E-Mail. Eine Begründung für die Absage erhielt ich nicht.

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