Über den Druck in der NAK

Ich bin heute 25 und gehöre auch zu denen, die schon kurz nach der Geburt neuapostolisch getauft und versiegelt wurden; ich bin da also auch ohne gefragt zu werden, einfach so reingerutscht. Seit ca. 10 Jahren „gehe ich nicht mehr“, so heißt es auch in meiner Familie, bei Tanten und Onkeln, die fast alle „gehen“ – bei den werden Menschen danach beurteilt, „ob sie gehen oder nicht“!

Das Schlimmste ist der Druck bei der NAK. Mein Vater war Unterdiakon in einer kleinen Gemeinde in NRW. Ich ging mit meinen Eltern 3 Mal die Woche zum „Gottesdienst“, besuchte die Sonntagsschule, sang irgendwann im Chor. Als ich 11 war, starb mein Vater.

1 Jahr später wurde ich ernsthaft psychisch krank. Ich konnte dem „Druck“ dieser Sekte nicht mehr standhalten und kam erst nach meiner Konfirmation mit 14 in psychiatrische Behandlung. Sehr schnell begriff der Therapeut, wo das Problem lag: Er untersagte meiner Mutter weiterhin Druck auf mich auszuüben ständig zur Kirche zu gehen, obwohl ich nicht wollte. Von da ab wurde ich langsam geheilt.

Heute – 10 Jahre später – kommen immer wieder Anrufe von Priestern, die mich gerne besuchen möchten und „das verlorene Schaf zurückholen“ möchten. Ich gebe dem nicht nach – nicht aus Angst „schwach“ zu werden, sondern weil ich einfach keine Lust darauf habe. Ich bin weiterhin ein gläubiger Mensch, brauche aber keine Kirche um meinen, wie ich ihn nenne, universalen Glauben auszuleben.

Ich kann diverse Punkte nur bestätigen: Klar wird keiner zu irgendwas gezwungen, aber wehe man handelt dann doch nicht danach! Drohungen wie: „Der liebe Gott wird dir schon zeigen, was du davon hast!“ oder „Der liebe Gott kriegt Dich schon!“ sind keine Seltenheit! Die „Weltuntergangsgedanken“ machen einsam, bringen Angst und Depression und führen zu keinem erstrebsamen, gottesgläubigen Leben!

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