Interview mit S. K. (22) über die Gothicszene

Ich war mit 6 Jahren ein grosser Fan vom kleinen Vampir. Ich war sehr angetan davon, in der Dunkelheit zu leben, und die Kleidung war auch traumhaft. Ich habe dann immer weiter nach dunklen Sachen geschaut, was als Kind damals noch nicht so einfach war wie heute. Dann habe ich was über das WGT gelesen und es war Liebe auf den ersten Blick. Durch das WGT suchte ich dann mehr über Grufties, da Gothic noch nicht so bekannt war. Und seitdem habe ich alles in Erwägung gezogen um so zu werden. Meine Familie sagte immer, dass mit dem Gruftie-Sein wäre nur eine Phase, aber genau das war es nicht.

Das Erscheinungsbild ist ein sehr grosses Interesse von mir. Auszusehen, als wäre man der Tod, mit der Leichenblässe und der schwarzen Kleidung. Ich bin kein Fan von Goths, die das Schwarz durch andere Farben ergänzen, weil es dann nicht mehr so nach Tod aussieht.

Leider muss ich sagen, dass je nach Person die Vorurteile auch stimmen. Ich persönlich bin Satanist. Ich war schon immer nicht der „Gott-Fan“, und wenn es die eine Seite gibt, muss es die andere ja auch geben. Durch Marilyn Manson habe ich diese gefunden und lieben gelernt. Zum Vorurteil, das Goths verloren sind, muss ich sagen, das ich sowieso verloren bin. Ich bin ein ziemlicher Menschenhasser, Menschen machen einfach alles und jeden kaputt. Dass Goths Rüpel ohne Anstand wären, kann ich aber nicht bestätigen, weil Goths eigentlich auch ziemlich edel und vernünftig sein können.

Glaube und Ausstrahlung. Die Musik zum Beispiel ist schon zu Mainstream geworden. Natürlich höre ich auch sowas, aber es macht für mich nicht mehr die Szene aus. Zwei Drittel der Leute auf der Szene sagen, sie wären Goths, nur weil sie die Musik hören, und das finde ich schrecklich.

Das ist wirklich eine gute Frage. Ich finde alte Bands wie The Sisters of Mercy, aber auch welche die wirklich ihrem Genre treu bleiben, so wie ASP und Mono Inc. Einfach Bands, die damals und heute die gleiche Richtung von Musik machen. Zum Beispiel Unheilig hat genau das gemacht, was wir den Main-Sprung nennen. Damals hat der Graf super Lieder in der Gothicszene gemacht, doch mit dem Lied: “Geboren um zu leben“ ist Unheilig von Gothic zu Mainstream gesprungen.

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