Armin Risi

Armin Risi ist ein esoterischer Schriftsteller und Referent. Er wurde 1962 in Luzern geboren und katholisch erzogen. Schon früh schrieb er Gedichte und Theaterstücke und spielte viel Schach. Im Jahr 1981 verliess er kurz vor der Matura das Gymnasium und trat der ISKCON-Bewegung bei. Von 1981 bis 1998 lebte Risi in verschiedenen Hare Krisha-Tempeln in Europa und Indien.

Seit 1998 ist Risi freischaffender Schriftsteller und Referent. 2006 gründete er das «Institut für die Wissenschaft der Involution». Er schreibt unter anderem für Kopp Online, das Netzportal des Kopp Verlags, oder ist auf dem Youtube-Kanal TimeToDo als Interviewgast zu sehen.

Heute lebt Risi mit seiner Frau in Zürich.

Risis Weltbild ist stark esoterisch geprägt, wobei besonders in seinen älteren Werken Einflüsse aus seiner Zeit in der ISKCON-Bewegung spürbar sind. Ausserdem verbreitet und unterstützt er verschiedene Verschwörungstheorien. Zentral in Risis Weltanschauung ist seine Kritik am Materialismus/Atheismus und am Dogmatismus/Fundamentalismus (er setzt die beiden jeweiligen Positionen gleich). Er möchte einen Mittelweg finden, dass ein neues ganzheitliches Verständnis von Gott, Mensch und Natur schaffen soll. Aus dieser Kritik und dem Ziel des Mittelwegs entstand auch seine Theorie der «Involution».

Involution

Die Involution soll ein alternatives Erklärungsmuster für die Entstehung des Universums und des Menschen sein. Risi beschreibt die Theorie als Mittelweg zwischen den Extremen des Darwinismus (materialistisch) und Kreationismus (religiös-fundamentalistisch). Die Involution bedeutet die «interdimensionale Evolution» und ihre Definition wird auf der Website des Instituts für die Wissenschaft der Involution gegeben:

«[Die Involution ist die] interdimensionale, kosmisch-herabsteigende Evolution, gesteuert und vollzogen durch geistige Impulse, die die Materie beseelen und formen; eine kosmisch-hierarchische Schöpfung von der höchsten, am wenigsten verdichteten Dimensionswelt bis hin zur Welt mit dreidimensional verdichteten Planeten und Körpern».

Dies bedeutet, dass das Universum durch eine göttliche Schöpfung entstanden ist. Als erstes wurde die höchste, am wenigsten verdichtete Dimensionswelt kreiert, der höchste Himmel. Dieser enthielt bereits alle anderen Parallelwelten, die sich im Lauf der Zeit eine aus der anderen heraus durch die Involution entfalteten. Das «Höhere» bringt also, im Gegensatz zur Evolution wie Risi sagt, das «Niedere» hervor. Ebenfalls ein Unterschied sei der Urgrund. Wo die Materie bei der Evolution der Ursprung von allem ist, ist bei der Involution alles Geschaffene Bewusstsein.

In seinem Buch «Ihr seid Lichtwesen – Ursprung und Geschichte des Menschen» aus dem Jahr 2014 erklärt Risi die Entstehung des Menschen in einem Satz: «Die ersten Menschen entstanden durch eine Materialisation von Lichtwesen» (S. 25). Die Lichtwesen verdichteten also ihren eigenen höherdimensionalen Körper und wurden zu Menschen. Grund dafür war, wie Risi konstatiert, die Liebe. Sie wussten nämlich, dass in Zukunft Wesen aus den Dunkelwelten, die Asuras, auf der Erde erscheinen würden. Diese seien schlechte Wesen, die andere Menschen, Tiere und Pflanzen ausbeuteten und nichts Falsches darin sehen, alles ihren eigenen Interessen zu unterwerfen. Die Lichtwesen manifestierten sich also auf der Erde um den dunklen Wesen die Möglichkeit zu geben, das Licht zu wählen. Die Pflanzen- und Tierwelt war bereits vor den Menschen vorhanden, sie wurde durch andere Lichtwesen geschaffen. Die verschiedenen Dimensionen und Lebewesen entstanden also als Abbild der jeweils nächsthöheren Dimension und letztlich nach dem Urbild des absoluten Bewusstseins, also Gott. Oder, wie Risi etwas plakativ auf seiner Website schreibt: «Gott schuf den Menschen nach seinem Abbild».

Neue Weltordnung

In seinem Buch «Machtwechsel auf der Erde» aus dem Jahr 1999 erklärt Risi eine neue Weltordnung bestehend aus Untertanen, Obertanen und Hintertanen. Die Untertanen sind die grosse Mehrheit der Menschheit. Sie richten sich nach der allgemein herrschenden Weltanschauung und Weltordnung, ohne über die Möglichkeit zu verfügen, sie zu verändern. Meist sehen sie jedoch auch keine Notwendigkeit darin, Veränderungen vorzunehmen. Die Obertanen sind besonders fleissige, pflichtbewusste oder ehrgeizige Untertanen die eine höhere Position erhalten haben. Darum sind sie für bestimmte Gruppen von Untertanen zuständig und sorgen bewusst oder unbewusst dafür, dass sich die Untertanen dem System fügen. Zu den Obertanen gehören beispielsweise Politiker und Politikerinnen, Militäroffiziere und -offizierinnen, Richter und Richterinnen, Redakteure und Redakteurinnen oder Akademiker und Akademikerinnen. Die Obertanen sind aber nur scheinbar die Mächtigen und Einflussreichen der Welt. Hinter der Obertanen stehen noch stabilere Mächte, die kaum zu erkennen sind: die Hintertanen. Sie erlassen die Spielregeln und halten sich für die wahrhaft Erleuchteten (= «Illuminaten»). Sie beziehen ihr Licht allerdings von Luzifer, dem Lichtbringer den sie für Gott halten.

Die Hintertanen kontrollieren die Welt mit Geld und Technologie, sodass die Menschen praktisch ausgeliefert sind, denn: «Wer kann heute ohne Geld und Technologie leben?» («Machtwechsel auf der Erde», S. 279). Die Hintertanen sind in Geheimgesellschaften organisiert, die mit magischen und manipulativen Mitteln ihren Mitgliedern zu übernatürlicher Macht verhelfen. So sind beispielsweise auch alle Kriege und Revolutionen geplant, mit dem Ziel den geheimen Mächten noch mehr Macht zu geben. Das letzte Ziel dieser Mächte ist die Herrschaft über den Menschen und die Erde, also eine neue Weltordnung. Auf die Frage warum diese Herrschaft nicht schon längst existiert hält Risi eine hypothetische Antwort bereit: «Sie haben schon längst zugeschlagen und sind jetzt gerade dabei, zum lange vorbereiteten grössten Schlag auszuholen» (Machtwechsel auf der Erde, S. 281). Der erste Weltkrieg sei die erste Phase dieser Vorbereitung, der zweite Weltkrieg die zweite Phase und in der Gegenwart wird gemäss Risi die dritte Phase des Plans ausgeführt.

Strichcode-Verschwörung

Risi ist ein Anhänger der Strichcode-Verschwörung. Diese besagt, dass jeder Strichcode auf der ganzen Welt die Zahl des Antichristen 666 enthält. Das Geld, welches als Mittel für die Kontrolle der Welt dienen soll, ist also nur über den Code des Antichristen verfügbar. So möchte Risi beweisen, dass Hintertanen, die ihr Licht vom Antichristen Luzifer beziehen, die Weltpolitik beherrschen. Risi erweitert die Verschwörung indem er die Zahl auch in der Abkürzung www («World Wide Web») sieht. Im Hebräischen entspreche die Zahl 6 nämlich dem Buchstaben w. So seien alle Netzbenutzer und -benutzerinnen gezwungen, mit dem Zeichen des Antichristen zu operieren.

Verschiedentlich wird die Kritik gegen Risi geäussert, dass er sich in rechtsesoterischen und verschwörungsideologischen Kreisen bewege. Risi tritt immer wieder an Veranstaltungen zusammen mit rechtsesoterischen Referenten und Referentinnen auf. Es werden ihm unter anderem antisemitische Züge vorgeworfen. Besonders in seinem Werk «Machtwechsel auf der Erde» seien antisemitische Stellen vorgekommen, welche Risi auf die Kritik entfernt habe, um sich vom Thema zu distanzieren.

Problematische Aussagen sind destotrotz in seinen Veröffentlichungen zu finden. So beispielsweise in seinem Werk «Ihr seid Lichtwesen», wo die vier Kategorien der Hautfarben von Menschen erläutert werden. Diese seien gleichzusetzen mit den vier physikalischen Elementen, sodass die Hautfarbe Schwarz mit der Erde übereinstimme, Rot mit Feuer, Gelb mit Wasser und Weiss mit Luft. Risi konstatiert zwar, dass sich alle Elemente ergänzen würden und keines wichtiger oder besser sei als das andere aber: «Ein Charakteristikum der Kategorie Luft ist die starke Neigung zum intellektuellen und abstrakten Denken, weshalb es die weissen Völker waren, angefangen mit den Griechen, die eine mechanische Technologie entwickelten, insbesondere zu Kriegszwecken («Ihr seid Lichtwesen», S. 128)». Diese rassistische Aussage schreibt der Hautfarbe Weiss eine besondere Intelligenz zu, welche die anderen Hautfarben nicht besitzen und ist somit sehr problematisch.

Ausserdem wird kritisiert, dass Risis «Beweise», die die Evolutionstheorie negieren sollen, falsch oder veraltet sind. Seine Bücher werden, soweit überhaupt ausserhalb von esoterischen Kreisen wahrgenommen, als «Summelsurium an Spekulationen und unbegründeten Behauptungen» gewertet.

Website von Armin Risi:
https://armin-risi.ch/

Website des Instituts für die Wissenschaft der Involution:
https://science-of-involution.org/

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