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  Naikan - Kurzinformation
aus: Informationsblatt Nr. 4/1992
Naikan - Innenschau
Seit 1992 werden auch in der Schweiz, wie seit etlichen Jahren in Österreich, Deutschland und Norditalien, Naikan-Kurse durchgeführt. Naikan-Seminare regen zur Innenschau an und haben in dieser Beziehung eine gewisse Ähnlichkeit mit der buddhistischen Vipassana-Meditation. Naikan ist vor rund 50 Jahren in Japan von Ishin Yoshimoto begründet worden. Yoshimoto kommt aus dem Yodoshin-Buddhismus. Er schuf nach einem religiösen Erweckungserlebnis "einen einfachen, jedermann zugänglichen Weg zur Erleuchtung und zur Bewältigung der Lebenssituation". Naikan ist also innerhalb der buddhistischen Kultur entstanden. Die Zentren sind aber unabhängig und keiner speziellen buddhistischen Richtung angeschlossen oder verpflichtet.

Naikan-Kurse dauern mindestens 7 Tage. Während dieser Zeit hat der Meditierende einzig und allein mit dem Naikan-Leiter Kontakt. Er betrachtet seine bisherige Lebensführung vor allem in bezug auf die sozialen Beziehungen (Mutter, Vater, Lebenspartner, Kinder, Freunde, Arbeitskollegen usf.). Auf diesem Weg, so heisst es in einer Beschreibung, finden Naikan-Teilnehmer zurück zu ihrem "ursprünglichen, liebevollen, gütigen Grundwesen". Sicher ist, dass sich durch die Anlage des Kurses - keine Kommunikation mit der Aussenwelt, Kommunikation allein mit dem Naikan-Leiter - für den Übenden spürbare Veränderungen ergeben.

1980 leitete Akira Ishii im buddhistischen Zentrum in Scheibbs (Österreich) ein erstes Naikan-Seminar auf europäischem Boden. 1986 wurde in Purkersdorf bei Wien zum ersten Mal ausserhalb Japans ein Naikan-Zentrum "Neue Welt" gegründet. 1990 erfolgte die Verlegung nach A-2322 Netting. Bis jetzt (1992) haben rund 400 Besucher in diesem Zentrum Naikan gemacht. Heute (1992) bestehen im deutschsprachigen Raum 5 Naikan-Zentren.

Oswald Eggenberger, 1992
Letzte Aenderung 1992, © oe 1992, Infostelle 2000
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