Evangelische Informationsstelle: Kirchen - Sekten - Religionen

Neuchristen (Gemeinschaft um den Schwertbischof)

ehem. KGS (Kampf gegen Satan)

ehem. Kinder-Gebets-Sturm

 

Schon als Kind hörte Nikolaus Schneider (geboren 1937 in Oberriet/SG, verheiratet, Vater von vier Kindern) innerlich die Stimme Gottes, die ihn 1975 dazu aufrief, die Kinder zu einem weltweiten Kinder-Gebets-Sturm zu sammeln. 1977 gründete Schneider in einem ehemaligen Exerzitienhaus in Holland die "Arche". Im selben Jahr erhielt Schneider vom altkatholischen belgischen Bischof Gerard Franck die Priesterweihe, zwei Monate später die Weihe zum Bischof, während der ihn Jesus zu seinem Schwert-Bischof berief. Aufgrund von Zeitungsberichten über die vorgehende Verhaftung Bischof Francks und die Weihen von Schneider verliess der grösste Teil der Gläubigen die Arche. Schneider kehrte in die Schweiz zurück, liess sich 1984 zusammen mit seiner Familie in Rehetobel/AR nieder und gründete die Gemeinschaft KGS (Kampf gegen Satan), seit 1990 Neuchristen.

 

Die Kirche der Neuchristen will die Anerkennung und Verehrung Gottes gemäss dem Hauptgebot "Du sollst deinen Gott lieben aus deinem ganzen Herzen, aus deiner ganzen Seele, aus deinem ganzen Denken und aus deiner ganzen Kraft" wieder aufrichten. Dies ist gemäss Schneider die einzige Möglichkeit, die Welt vor den drohenden Katastrophen zu retten. Schneider sieht seine Aufgaben im Kampf gegen den Gegenspieler Gottes, der auch vor der römisch-katholischen Kirche nicht halt gemacht und falsche Werkzeuge eingeschleust habe, und in der Erneuerung der Kirche im Heiligen Geist. Jeder Mensch hat den freien Willen, das Ewige Leben oder die Hölle zu wählen.

 

Vier vom Schwert-Bischof geweihte Bischöfe und mehrere Priester betreuen die Gläubigen im Mutterhaus, in den Tochterhäusern und bei den Messopferzentren. Die Schwestern des Ordens, dem eine Aebtissin vorsteht, kümmern sich um Haushalt, die Schneiderei, das Büro und den Religionsunterricht. Die Finanzierung geschieht nach eigenen Angaben ausschliesslich aus freiwilligen Spenden.

Die Bischöfe zelebrieren die Messe der Gemeinde zugewandt, ebenso seit kurzem die Prieser, welche sich vorher bei der Zelebration der Messe zum Kreuz wandten. Die Handkommunion wird dem knienden Gläubigen gespendet. Die liturgischen Gewänder sind einfach gehalten, der Gläubige soll Herzensgebete und nicht die Verstandesgebete der tridentinischen Messe sprechen.

 

Die Berufung Schneiders wird von der römisch-katholischen Kirche abgelehnt, seine Bischofsweihe gilt als unerlaubt und damit ungültig, die apostolische Sukzession über Franck lässt sich nur bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen und ist damit ungeklärt. Ausserdem hat sich Schneider durch seine Weihe selbst aus der römisch-katholischen Kirche ausgeschlossen.

 

Zeitschrift: Altes und Neues aus der Schatztruhe des Schwertbischofs

Statistik: 250 aktive Gläubige, davon 90 in der Schweiz, je 50 in Holland und Deutschland, 30 in Oesterreich

Adressen: Mutterhaus in der Schweiz: Neuchristen, Bergstr. 52, 9038 Rehetobel, Tochterhaus in Deutschland: Neuchristen, Zeiterweg 3, 89335 Ichenhausen

 

Petra Bleisch, 1998, 2000


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