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Odinismus - Odinic Rite

Kurzinformation

 

 

Der von den Gründern des OR England geprägte Ausdruck "Odinismus" (Odinism, Odinic Religion oder Odinic Rite) ist fast gleichbedeutend mit dem oben erwähnten "Ásatrú". Das germanische Heidentum als Ganzheit soll wiederbelebt werden. Odinisten sehen sich oft auch als Asatruar und umkehrt. Einzig die spezielle Bedeutung, die Odin im Götterhimmel der Germanen einnimmt, wird im Odinismus besonders akzentuiert. Odin, der Allvater, gilt als Vater aller Wesen. Auch die Menschen stammen von ihm ab. In sich entdecken und entfalten seine Getreuen Odins Wesen. Das heisst, dass sie sich auf einen Weg permanenter Transformation begeben. Denn Odin ist vor allem der Gott der Einweihung und Wandlung. Als Gott der Dichter, Seher und der Weisheit ist er nicht von allem Anfang allwissend, ja nicht einmal umfassend kundig. Er erringt sich seine Erkenntnis auf langem, dornenvollem Weg. Eines seiner Augen opfert er, um aus der Quelle Mimirs am Fuss des Weltenbaums Yggdrasil Weisheit trinken zu können. Seither heisst er "der Blinde". (Sein leeres Auge, das er unter dem breitkrempeligen Hut verbirgt, schaut jetzt nach innen). Der im Krieg der Asen gegen die Vanen abgetrennte Kopf des weisen Riesen Mimirs gibt ihm noch weiterhin Rat. Odin reitet auf dem achtbeinigen Hengst Sleipnir, begleitet von zwei Wölfen, Geri und Freki, und umflattert von den zwei Raben Huginn und Muninn, die ihm erzählen, was sie auf ihren Reisen durch die Welt beobachtet haben. Zu seinem Gefolge gehören die 13 Geisterkriegerinnen, Walküren, und die Seelen der auf dem Kriegsfeld gefallenen Helden, Doch noch mehr als der Krieg und der Tod beschäftigt ihn die erwähnte Suche nach Erkenntnis und Weisheit. Er wird Seher, Dichter und Runenmeister. Die Runen kann nur er allein finden, aber auch er nur, indem er stirbt. Er muss sich am Weltenbaum erhängen und dort hängen bleiben, bis er herunterfällt und dann auf der Erde die Runen findet. Diese höchste Einweihung macht ihn zum "Gott der Gehenkten" und stellt ihn in eine gewisse Nähe zu Christus am Kreuz. Er stirbt allerdings nicht wie Christus, um zu sühnen. Er stirbt, um Weisheit zu gewinnen. Alles in allem ist Odin ein göttliches Leitbild menschlicher Wandlung und spiritueller Transformation, das manchen Wanderer auf Pfaden alternativer Mystik anzusprechen vermag.

Die Runen sind ein Alphabet, das die Geheimnisse Odins in sich birgt, mit dessen Hilfe neuheidnische Magier und Schamanen über göttliche Kräfte verfügen, allerdings nur, wenn sie zur angedeuteten Transformation bereit sind.

Ob aber Odin - fragt sich der Beobachter - als Leitbild auf mystischen Pfaden nicht manchen transformationsbereiten Gottsucher überfordert? Je radikaler mystische Pfade den einzelnen Menschen fordern, desto schwerer wiegt die Verantwortung auf der Gruppe der Gläubigen.

Odinic Rite Deutschland e.V. (ORD) ist eine heidnische Gemeinschaft, die sich dem authentischen Geist des germanischen Heidentums verpflichtet fühlt. Sie will ausschliesslich religiöse, keine politischen Ziele verfolgen. Magie will sie mit Mass betreiben. Odin ist nicht das einzige Leitbild auf dem spirituellen Pfad. Manche Aspekte Odins wirken auch auf die Angehörigen des ORD befremdlich.

Kurz - reine Odinreligion gab es nie und wird es nie geben, trotz allem Bemühen um authentisches germanisches Heidentum.

 

Odinic Rite Deutschland
c/o Bernd Hicker, OR
Leostraße 58
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Odinic Rite Österreich
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Odinic Rite
BCM Runic
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Georg Schmid, 2002


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