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Sahaja Yoga Vereinigung

 

 

Sahaja Yoga (präsentiert sich dem Interessenten als eine Meditaitionstechnik, die "mühelos", "natürlich", "spontan" über die Reinigung der Chakras (der Energiezentren des tantrischen Kundalini-Yoga) die göttliche Kundalini-Kraft im Menschen weckt und die gedankenfreie Bewusstheit erreicht. Wer intensiver mit der Bewegung sich verbindet, gleitet aber nach Aussagen von Exmitgliedern in eine extreme Guruverehrung und sektenhafte Guruhörigkeit.

Gelehrt wird Sahaja Yoga einerseits in der Nachfolge von Shri Ramacandra (1899-1983), dem die Reinigung des Herzchakras wichtigstes Anliegen war, andrerseits von Shri Mataji Nirmala Devi ( geb. 21. 3. 1923), die ihrer christlichen Herkunft entsprechend die Shakti, die durch die Chakras aufsteigenede Energie, mit dem heiligen Geist gleichsetzt. Nachdem Gott als Vater seinerzeit in Krishna in der Welt präsent war, nachher als Sohn in Jesus, weilt er nun in unserer Zeit in Nirmala Devi als Heiliger Geist unter uns Menschen.

Shri Mataji Nirmala Devi, in einer angesehenen, christlich-protestantischen Familie aufgewachsen, lebte als junges Mädchen in Gandhis Ashram, wobei Gandhi bei ihr manchmal spirituellen Rat gesucht haben soll. Sie studierte dann Medizin und Psychologie und heiratete einen Regierungsbeamten und hohen UN-Funktionär. In den frühen Siebzigerjahren taucht sie im Umfeld von Bhagwan - nachmals Osho - Rajneesh auf. Osho-Jünger sehen sie als ehemalige Osho-Schülerin. Shri Mataji lässt durchblicken, dass Osho ihr in diesem und in einem früheren Leben nachgestellt habe. In einem früheren Leben war sie Sita, Osho war der wilde Ravana, der Sita entführte. Wie immer man dieses Verhältnis von Shri Matahi zu Osho auch deuten will, Shri Matahi hat in späteren Jahren immer wieder vehement vor Osho und seinen Jüngern gewarnt. Nachdem sie wahrscheinlich schon bei Osho Shaktipat, die mystische Form der Enegieübertragung, kennen gelernt hatte, widmete sie sich bewusst der Kundalini-Shakti - jener göttlichen Energie, die zuunterst an derWirbelsäule darauf wartet, gewecktd zu werden, um dann durch die verschiedenen Energiezentren des Körpers, die Chakras, aufzusteigen. SM erreichte auch Heilungsfähigkeiten. Schon 1970 soll das grösste spirituelle Ereignis dieses Universums stattgefunden haben, als nämlich Shri Mataji auf einem Strand nördlich von Mumbai (Bombay) das oberste Chakra (Scheitelchakra) öffnete und damit allen Menschen die Möglichkeit schenkte, ihre Kundalini-Kraft zwanglos und in ihrer ganzen Dynamik zu erfahren und damit ihre Einheit mit dem göttlichen Selbst zu erleben. Diese neue Möglichkeit beschreibt sie als Selbstverwirklichung, von allen Religionen angestrebt, aber erst jetzt durch sie ohne Anstrengung durch Sahaja Yoga erreicht. Diese mühelose Selbstverwirklichung ist ihr Geschenk an die Menschheit und gleichzeitig die erste Begegnung des Menschen mit der Wirklichkeit, mit dem eigenen göttlichen Selbst. Mühelos ist die Selbstverwirklichung, weil einerseits die göttliche Mutter (Shri Mataji) das Ziel erreicht und das Tor geöffnet hat, und weil Shri Mataji andrerseits auch die göttliche Kraft in uns weckt. Diese göttliche Kundalinikraft oder dieser Heilige Geist, einmal geweckt, heilt uns und führt uns über alle unsere Sorgen hinaus in endloses Glück. Wie aber kann Kundalini in unserem Wurzelchakra an der Basis der Wirbelsäule erwachen und zwanglos aufsteigend sich entfalten? Die Hingabe an die Meisterin und eine Art mystische Gedankenfreiheit führen zum inneren und äussern Erfolg. Erst diese Hingabe und diese Gedankenfreiheit lösen gemeinsam das eigene, unglückliche und wahngebunde Ego auf und lassen unsere Reinheit, Unschuld und unser göttliches Selbst aufleuchten.

Shri Mataji verdient in Sahaja Yoga restlose Hingabe und Verehrung. Sie sei als grosse Meisterin des Kundalini-Yoga und Heilerin von einem indischen Seher schon vor 2000 Jahren angekündigt worden. Sie würde, heisse es in dieser Prophezeiung, durch blosse Berührung Menschen heilen und alten Menschen neue Jugend schenken können. Auch im Joahnnesevangelium sieht Sahaja Yoga Shri Mataji angesagt. Alles, was das Neue Testament über den Heiligen Geist sagt, versteht Sahaja Yoga zugleich auch als Aussage über Kundalini und Shri Mataji. In Shri Mataji ist der Geist erschienen, der uns nach Joh. 16,13 in die volle Wahrheit führt. Kein Wunder, dass Sahaja Yoga Shri Mataji noch höher schätzt als Christus. Shri Mataji gilt als Inkarnation der Adi Shakti, der ursprünglichen göttlichen Kraft, d.h. als Verkörperung der Gottheit schlechthin. Was immer in anderen Religionen als Gott verehrt wird, bündelt sich heute in dieser einen Gestalt der Shri Mataji. So wird am Fest für Krishna Shri Mataji als Krishna verehrt. Shri Mataji gilt als höchste Gott und Schöpfer der Welt. Was immer mit ihr in Berührung kam, wird heilig (z.B. das Wasser, mit dem man ihr die Füsse wusch, oder Haare aus ihrem Kamm). Ihrem Bild gebührt höchste Verehrung. Vor ihrem Bild, das mit speziellen Riten verehrt wird, medieren die Jüngerninnen und Jünger täglich. Schon kleine Kinder müssen die Bedeutung dieses Bildes kennen lernen. In den Kleinkinderinternaten in Indien und Italien, denen die Sahaja-Yoga-Eltern ihre Kinder schon in frühen Jahren während Monaten oder Jahren nach Weisung von Shri Mataji anvertrauen, gelten Kinder, die vor dem Bild von Shri Mataji schreien, nach einer Aussage der Meisterin als von dämonischen Mächten besetzt. Kinder sollen lernen, Shri Mataji über alles zu lieben.

Als Gottheit schlechthin hat Shri Mataji - nach Aussagen von Ex-Jüngern - immer recht. Alles, was sie tut, auch wenn es grausam erscheint, tut sie aus Liebe zu ihren Jüngerinnen und Jüngern. Als Gottheit kennt sie alle Menschen und weiss, was ihnen dient. Shri Mataji greift deshalb mitunter massiv ins Leben ihrer Jüngerinnen und Jünger ein. So werden Jüngerinnen und Jünger oft von Shri Mataji nach ihrer göttlichen Weisung zu Paaren gefügt und im Ehebund miteinander verbunden. Manche so gefügte Ehe wird aber, wie Exmitglieder berichten, nachher auf göttliche Weisung hin auch wieder getrennt. Shri Mataji weiss, was Jünger brauchen. Oder kritischer formuliert: Shri Mataji spielt Schicksal, gan wie es einer Gottheit oder besser: der Gottheit zusteht. Selbstverständlich werden Shri Mataji auch zahlreiche Wunder (vor allem Heilungen) zugeschrieben. Sie soll auch Krebs und AIDS heilen können. Wenn sie will, kann sie nach der Meinung ihrer Jünger Kriege in Frieden verwandeln. Bilder von Shri Mataji mit eigenartgien Lichteffekten zeigen angeblich das wunderbare Aufleuchtetn ihrer göttlichen Kraft. Auch das Wehen eines kühlen Windes gilt als wunderbares äusseres Zeichen der siegreichen Selbstverwirklichung und der erwachten Kundalini-Kraft. Selbstverständlich kann sie diese Kraft auch gegen ehemalige Jünger und Kritiker einsetzen. Austretenden hat sie nach Kritikeraussagen schon unheilbare Krankheiten prophezeit. Entsprechend schwierig wird es für Anhänger, sich aus SY zu lösen. Kurz - ihre Allmacht führt ihre Anhängerinen und Anhänger in extreme Abhängigkeit. Gehört nur ein Partner eines Ehepaars zu Sahaja Yoga, so wird nach Aussagen von Kritikern die Abhängigkeit von Shri Mataji für die Partnerschaft nicht selten zur Belastung. Selbstverständlich akzeptiert keine Form von Allmacht kritische Rückfragen. Alles, was sich nicht ins Weltbild von Shri Mataji fügt, scheint dämonisiert zu werden. Krankheiten wurden schon als Zeichen dämonischer Besessenheit erklärt, ebenso Homosexualität. Vor allem aber ist Kritik ein Angriff der dämonisierten Aussenwelt. Denn Kritik ist angesichts von Göttlichkeit schlicht gotteslästerlich. In dieser Deutung der eigenen Gemeinschaft als göttlich geführter Gruppe und als wahre Religion und der kritischen Aussenwelt als von dämonischen Kräften erfülltte Negativiät gleitet Sahaja Yoga in eine Perspektive, die die Beziehungen des einzelnen Mitglieds zur Aussenwelt manchmal auf ein Minimum reduziert. Kurz - Sahaja Yoga wirkt aufs erste besehen als Schule für natürlichen Yoga. Was sich hinter dieser Schule verbirgt, ist aber- meint der kritische Beobachter- nur noch natürlich für denjenigen, der bereit ist, sein eigenes Empfinden und Denken einer inkarnierten Gottheitt zu opfern, die besser weiss als er selbst, was er zu empfinden und zu denken hat, und die ihn in eine sektenhafte, spirituelle Gegenwelt führt - in grosser Distanz zum unerleuchteten, kritischen Rest der Menschheit.

 

Statistik: weltweit 50 000 Mitglieder, einige Tausend davon in Europa. Shri Mataji gründete neben den erwähnten Kleinkinderheimen in Italien und Indien ein Spital und ein Krebsforschunszentrum in Mumbai, eine Musikschule in Nagpur und ein Haus für heimatlose in Delhi. In all diesen Institutionen soll Sahaja Yoga den Alltag durchdringen.

Adressen:

A: Verein Sahaja Yoga, Gärtnerstrasse 17 / 10, A-1030 Wien

CH:Association Sahaja Yoga Suisse, 6, chemin des Cottages, CH-1260 Nyon - Association Sahaja Yoga Suisse, Chemin de la Bellangère, CH-1290 Givrins Tel. 022-369 26 44.

 

Georg Schmid, 2001


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