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Transzendentale Meditation

aus: Georg Schmid, Wo das Schweigen beginnt. Wege indischer und christlicher Meditation, Gütersloh 1984, s. 60-67

 

Maharishis Hauptwerk

Maharishi Mahesh Yogis Hauptwerk "Die Wissenschaft vom Sein und die Kunst des Lebens" entstand aus einer Sammlung von Tonbandaufnahmen, die nachträglich redigiert und in Buchform herausgegeben wurden. Diese Vorgeschichte hat dem Buch ihren Stempel aufgedrückt. Maharishis Hauptwerk präsentiert dem Leser indische Philosophie im Plauderton, lebensnah in ihren Bildern, etwas verschwommen in ihrer Begrifflichkeit, mit zahlreichen Wiederholungen belastet oder geschmückt und immer wieder zu den weitgehendsten Versprechungen bereit - alles in allem eine philosophische Plauderei, nicht ohne Charme und durchtränkt von indischer Mystik.

 

Das Sein

Der alles entscheidende Begriff in Maharishis Philosophie ist der Begriff des Seins. Das Sein wird im Sinn der Upanishaden als das allem zugrunde Liegende, als das ewige, unveränderliche Brahman verstanden. Das Sein ist der göttliche Urgrund alles Wirklichen, die Wirklichkeit schlechthin, das alles Umgreifende, aber von niemandem und nichts zu Ergreifende, das Absolute über, vor und in allem Relativen, das Ewige vor, über und in allem Vergänglichen. "Das Sein ist die letzte Wirklichkeit von allem, was war, ist oder sein wird. Es ist ewig und unbegrenzt, die Basis aller Lebensphänomene im Kosmos. Es ist die Quelle von Zeit, Raum und Kausalität. Es ist die Allgegenwart und die Allerfüllung, Anfang und Ende der Existenz, das alldurchdringende, ewige Feld allmächtiger, schöpferischer Geisteskraft" (1). - "Das Sein ist die Grundlage des Lebens, die ihm Bedeutung verleiht und die es fruchtbar werden lässt. Das Sein ist die lebendige Gegenwart Gottes, die Wirklichkeit des Lebens. Es ist die ewige Wahrheit; es ist das Absolute in ewiger Freiheit. "(2)

Das Sein ist also Gott, aber nicht Gott als persönlicher Herr, sondern als Urgrund alles Wirklichen; auch nicht Gott, der mir gegenüber tritt in seinem Sohn oder in seinen Propheten, sondern der Gott, der ich in der Tiefe meines Wesens selber bin. Gott ist das Absolute, das sich ins Relative hinein entfaltet. Das Sein ist wie der Ozean, die Welten des Vielen und des Relativen sind in diesem Ozean die Wellen. (3)

Warum entfaltete sich das Sein ins Viele und Relative hinein? "Was ist dafür verantwortlich? Die eigentliche Natur des Seins. Es ist, als ob das Absolute schöpferisch und relativ werden will. Man mag fragen: Warum? Aus seiner eigenen Natur heraus; vielleicht aus Freude an der Vielfalt. Ausdehnung des Glücks ist der Zweck der Schöpfung." (4)

 

Das Leiden

Glück besteht für das Relative aber nur in seiner Einheit mit der Wurzel. Nur von seiner tiefsten Wurzel her ist das Leben erfülltes, glückliches Leben. Geht die unmittelbare Verbindung mit dem Urgrund verloren, dann gleicht das einzelne dem Baum, der von seinen Wurzeln abgeschnitten verdorrt. Das Leben hat seine lebensnotwendige Beziehung zum Sein verloren. Der Mensch beginnt zu leiden. Er sieht nur noch das Wirkliche und erfährt nicht mehr die Wirklichkeit.

Genau dies ist in der Geschichte der Menschheit mehrmals eingetreten:

Der Zugang des Menschen zum Sein wurde verschüttet oder verstellt. Das Leiden hat überhand genommen, bis das Sein selbst sich wieder ins Bewusstsein des Menschen rückte und die lebensnotwendige Verbindung zum Sein wieder zum Tragen kam. Phasen der Seinsvergessenheit werden in der Geschichte des menschlichen Geistes abgelöst von Phasen einer neuen Unmittelbarkeit. Maharishi erwähnt in der Einleitung zu seinem Kommentar zur Bhagavad-Gita vier Phasen der Rückkehr des Menschen zum unmittelbaren Erleben der Wirklichkeit. Nachdem vor Urzeiten schon die Veden die Einheit des Vielen mit dem Göttlich-Einen priesen, hat vor 5000 Jahren Krsna dem Arjuna auf dem Schlachtfeld den Zugang zum Sein wieder eröffnet. Zeugnis dieser Rückbesinnung ist die Bhagavad-Gita. Ein erfülltes Leben auf allen Stufen wurde wieder möglich. Zweieinhalb Jahrtausende später zeigte auch Buddha - so wenigstens sieht es Maharishi - den unmittelbaren Zugang zum Sein. Der Weg der transzendentalen Meditation, von Buddha wieder entdeckt und gelehrt, wird aber von seinen Nachfolgern gründlich missverstanden. Nicht besser ergeht es dem vierten Anwalt des Seins in der langen Geschichte menschlicher Seinsvergessenheit: Sankara. Seine Nachfolger haben seine Leistung verkannt. Seit Sankara legte sich bis in unser Jahrhundert hinein für mehr als tausend Jahre eine Nacht der Gottvergessenheit auf die Menschheit. Die Technik der transzendentalen Meditation, durch die der Mensch allein unmittelbaren Zugang zum Sein findet, ging verloren. "Viele, viele Generationen starben, ohne das Licht Gottes zu sehen und ohne Erfüllung zu erlangen." (5) Zum Glück hat unsere Zeit den Zugang zum Sein wieder entdeckt und zur Technik der transzendentalen Meditation zurückgefunden. Wir verdanken diese Rückkehr ins unmittelbare Erleben des Seins Seiner Heiligkeit Svami Brahmananda Sarasvati, dem Guru Deva, dem göttlichen Lehrer, bei dem Maharishi dreizehn Jahre seines Lebens als Schüler verbrachte und dem er - nach seinem eigenen Empfinden - alles verdankt, was er an Einsichten später entwickelt und weitergibt.

 

Ziel und Wirkung der TM

Weil Seinsvergessenheit und Leiden ursächlich miteinander verbunden sind, wird die Wiederentdeckung der TM und damit der wiedergefundene Zugang zum Sein gewaltige Veränderungen im Leben des einzelnen und der Gesellschaft hervorrufen. Durch die Praxis der TM wird Stress abgebaut, das "Gleichgewicht im autonomen Nervensystem" verbessert, "grössere vegetative Stabilität und entspanntere Beziehung zur Umwelt" werden erreicht, der Alkohol- und Zigarettenkonsum verringert, Schlaflosigkeit abgebaut, das Körpergewicht normalisiert, Bronchialasthma wird behandelt, die sportlichen Leistungen verbessert, das Intelligenz-Wachstum gefördert, die Persönlichkeit entwickelt usw. (6) Weil aber das kollektive Bewusstsein durch das Bewusstsein einzelner bestimmt wird, erstrecken sich die segensreichen Wirkungen der TM durchaus nicht nur auf die Meditierenden. Ihre Umwelt wird positiv verändert. 1974 wurde zum erstenmal "entdeckt", was seither Maharishi-Effekt benannt wird:

Wenn 1 % der Bevölkerung regelmässig TM übt, verbessert sich die Lebensqualität der ganzen Gesellschaft. Die Kriminalitätsrate sinkt, Verkehrsunfälle werden seltener, Luftverschmutzung und Unwetterschäden sind rückläufig, Ernten fallen besser aus, politische Konflikte werden gelöst oder einer Lösung nähergerückt, kurz: Die "Technik der TM "entfaltet das geistige Potential, verbessert die Gesundheit, schafft ideales Verhalten in der Gesellschaft und führt zur Harmonie in der Welt." (7)

Diese Entwicklung zu einer harmonischen, leidensfreien Welt ist in unseren Tagen durchaus noch nicht abgeschlossen. Das bisher Erreichte zeigt aber, "dass wir nicht mehr länger unter dem Eindruck stehen müssen, dass es Ziele gebe, die ausserhalb der Reichweite des Menschen liegen. Viel-mehr lässt sich voraussehen, dass wir dank dieser neuen Technologie einen Zustand vollkommener Gesundheit, vollkommener Körper- und Geist-koordination und eine grössere Reduktion im Alterungsprozess erreichen werden. Überdies wird die deutlich intensivierte Wirkung dieser Vorgänge auf das kollektive Bewusstsein der Gesellschaft als Ganzes unsagbare Vorteile bringen. "Eine Gesellschaft wird voraussehbar, in der Leiden eine Sache der Vergangenheit wird." (8)

Diese gewaltigen Veränderungen des Lebens und der Welt entsprechen einer Verwandlung des Zeitlichen ins Ewige. In der Sprache christlicher Theologie ausgesprochen: TM sucht das Eschaton zu verwirklichen, die leidlose, vollkommen harmonische Welt. TM ist auch überzeugt, dass sie ihr Ziel erreicht. Unzählige Statistiken - als Einzelerfolge gewertet - belegen, dass das Zeitalter der Erleuchtung angebrochen ist und dass die leid-freie, harmonische Welt sich verwirklichen lässt.

 

TM als Methode

TM versteht sich als die Methode, durch die jeder Mensch das Sein erfahren kann. (Genau besehen kann allerdings von einer Erfahrung des Seins nicht mehr gesprochen werden. Denn Erfahrung setzt voraus, dass jemand da ist, der erfährt, und dass etwas sich findet, das erfahren wird. Erfahrung des Seins ist aber ein Eintauchen in eine Wirklichkeit, in der ich mich von keinem Gegenüber mehr unterscheide).

Wie aber ermöglicht TM Seinserfahrung oder Gottverwirklichung? Zu dieser Frage äussert sich Maharishi in seinen Publikationen nur andeutungsweise. Denn die genaue Anleitung zur Meditationstechnik soll in Kursen verkauft und nicht vorschnell publiziert werden.

Grundlegend für die Technik der TM ist die Lehre von den feineren und den gröberen Schichten der Realität. Das sinnlich Erfahrbare - z.B. das Hörbare und das Sichtbare - ist weit entfernt von seinem Urgrund, dem Absoluten. Die subtileren Schichten der Schöpfung hingegen stehen dem Absoluten schon weit näher. Ein Gedanke z.B. gilt als viel subtiler als ein ausgesprochenes Wort. Dem Gedanken bis zu dessen Ursprüngen nachgehend, können wir nach der Überzeugung von Maharishi unmittelbar die subtilsten Schichten des Wirklichen berühren und darüber hinaus in die Berührung mit dem Absoluten finden. Dieses Überschreiten der subtilsten Schichten des Wirklichen und dieses Eintauchen ins Absolute nennt TM "Transzendieren".

Dieses Transzendieren geschieht zwanglos, ganz automatisch. "Das volle Potential des Menschen ist so beschaffen, dass es diesen gesegneten und guadenvollen Zustand des göttlichen Lebens jedem Menschen auf natürliche und leichte Weise ermöglicht, ohne Anstrengung, und dass es diesen Zustand durch alle Lebensphasen hindurch erhält." (9) Das Sein ist auch Seligkeit. Das Sein ist unendlich bezaubernd. Ohne sich zwingen zu müssen, allein durch die Kraft der Faszinationen gleitet der Meditierende zu den tiefsten Schichten des Wirklichen und weiter hinüber ins tiefste, transzendente Sein.

Konkret wird dieses Eintauchen ins Subtilste und Hinübergleiten ins Absolute dadurch erreicht, dass der Meditierende nach Art der uralten indischen Mantratechnik während zweimal zwanzig Minuten pro Tag sein Mantra wortlos wiederholt. Das Mantra wird also nicht ausgesprochen. TM betrachtet das Mantra als reine Meditationssilbe, die nie verraten werden darf. Die Silbe wurde dem Meditierenden während der Einweihung vom TM-Lehrer persönlich übergeben. Es wäre unvernünftig, sich selbst ein Mantra auszulesen: "Es übersteigt die Fähigkeiten des menschlichen Geistes, die Wirkungen einer Handlung in jeder Schicht der Schöpfung auszuloten. Deshalb kann kein Individuum die Frage der Auswahl eines richtigen Gedankens für diese Meditationsübung mit Erfolg für sich selbst entscheiden. Um die Bestimmung des richtigen Wortes für jedes Individuum zu ermöglichen, sind Lehrer in der Kunst der Auswahl eines

Lautes oder Wortes, die den besonderen Eigenschaften des Individuums entsprechen, ausgebildet worden." (10) Nur der TM-Lehrer kann das rechte Mantra zuteilen. Wenn es zutrifft, dass alle Gleichaltrigen dieselben Mantras erhalten - die gegen den Willen der TM publizierten Mantra-Listen weisen darauf hin -, so wäre der Hinweis auf die dem Individuum speziell angepasste Silbe wenig stichhaltig.

Religionsgeschichtlich betrachtet sind diese Mantras als Keimsilben Silbensymbole für Hindugötter. Die TM bestreitet zwar diesen theologischen Sinn der Silben. Zweifellos hat der TM-Meditierende auch nicht im Sinn, durch die Wiederholung seiner Silbe einen Hindugott anzurufen. Dies würde der Grundintention der TM wenig entsprechen. Nicht eine Gottheit soll herbeigerufen werden. Das Sein selbst soll erfahren werden. Aber unbestreitbar waren diese Silben ursprünglich als Gottessymbole gedacht.

 

TM als Meditationstechnik und als Utopie

In der Beurteilung der TM scheint es mir unfair, wenn wir als Christen sofort und ausschliesslich christliche Massstäbe anlegen. Selbstverständlich wächst TM aus indischen Wurzeln. Ohne Vedanta wäre TM nicht denkbar. Selbstverständlich unterscheidet sich das Verständnis Gottes als des absoluten Seins deutlich vom persönlichen Gott der Bibel. Aber dies der TM zum Vorwurf machen würde heissen: Maharishi schuldig zu sprechen, weil er kein Christ ist.

Ebensowenig bringt die rein religionsgeschichtliche Beurteilung ein. Offensichtlich hat Maharishi die weite und vielgestaltige meditative und philosophische Tradition des Vedanta zum Verkaufsschlager zurechtgestutzt und dem westlichen Lebensgefühl weitgehend angepasst. Versenkung dient jetzt fast ausschliesslich der Förderung der Kreativität, der Gesundheit, der Intelligenz und der Effizienz. Kein Wort mehr davon, dass Vedanta unter anderem auch zur Erkenntnis der Welt als Illusion führte und dass weltabgewandte Einsamkeit der Gottverwirklichung am besten diente. TM ist Vedanta für Manager. Dass jeder Fortschritt auf dem Weg der Meditation nach traditionellem indischem Verständnis von der persönlichen Beziehung des Gurus zum einzelnen Schüler abhängt, auch davon ist in der TM nicht mehr allzu viel zu spüren. Maharishi hat etwa zwei Millionen Anhänger. Von einer persönlichen Lehrer-Schüler-Beziehung kann nicht mehr gesprochen werden. Statt dessen kennt TM das Amt des TM-Lehrers. Doch TM-Lehrer sind selbst keine Gurus, sondern eher Multiplikatoren des Systems. All dies führt zum Schluss, dass TM durchaus nicht originale hinduistische Tradition fortsetzt. TM ist indische Meditationstechnik aufs allseits praktikable Minimum reduziert. Aber diese Feststellung kann nicht zur Verurteilung werden. Es ist jedem unbenommen, religiöse und philosophische Traditionen aufzugreifen und nach seinem Geschmack zurechtzuschneidern. Auch Vedanta steht nicht unter copyright. Weder die Abweichungen vom biblischen Glauben noch die Abweichungen von traditionellen, hinduistischen Wegen der Meditation dürfen fairerweise der TM zum Vorwurf gemacht werden. Vielmehr gilt es, TM an ihren eigenen Intentionen zu messen. Erreicht TM, was sie verspricht? Dieser Frage hat jede sinnvolle Beurteilung der TM nachzugehen.

Persönlich könnte ich diese Frage nur in einem gleichzeitigen Ja und Nein beantworten. TM löst ihren Anspruch ein in ihrem Angebot einer einfachen, hilfreichen Meditationsmethode und sie verfehlt ihn in der masslosen, fast naiven Überschätzung der eigenen Leistung.

Zum ersten: Das moderne Leben ist von einer Hektik, einem Ansturm von Eindrücken und einer Herausforderung durch Pflichten und Rücksichten geprägt, dass es uns fast nicht mehr gelingt, zur Ruhe und zu uns selbst zu finden. Dass diese Hektik zu Stress und einer spürbaren Einschränkung unseres Wohlbefindens führt, liegt auf der Hand. Das Zur-Ruhe-Kommen wird zu einer Lebensnotwendigkeit. Gesundheit, Kreativität und Leistungsfähigkeit setzen solche Möglichkeiten der Sammlung voraus. Das Angebot der Kirchen, im Gottesdienst zu sich selbst und zur Ruhe zu kommen, vermag offensichtlich vielen Zeitgenossen nicht mehr zu genügen. Andere Wege der Sammlung und Versenkung bieten sich an. Die grosse Zahl der TM-Meditierenden zeigt, dass in diesem Angebot auch eine einfache Mantra-Meditationstechnik durchaus ihren legitimen Platz hat. Offensichtlich können sich manche Zeitgenossen mit Hilfe eines Mantras kreativ entspannen. Dass solche Sammlung und Versenkung die Gesundheit und das psychische Wohlbefinden des stressgeplagten Zeitgenossen positiv zu beeinflussen vermag, lässt sich wahrscheinlich nicht bestreiten. Dass entspannte Menschen ihrerseits ihre Umwelt positiv beeinflussen, scheint mir ebenso selbstverständlich zu sein. Soweit vermag TM sicher ihren Ansprüchen nachzukommen.

Zum zweiten: Wenn wir nun aber berücksichtigen, dass TM ihre Ansprüche viel weiter steckt, dann fällt unser Urteil anders aus. TM ist Rückkehr ins Sein und damit Aufbruch in eine Welt ohne Leiden. Oder in den Worten Maharishis: TM ist "die einzige je entwickelte praktische Methode zur Verwandlung der Gesellschaft aus Leiden und Negativität zu Frieden und Fortschritt". Als Aussenstehender kann ich mich angesichts dieses Selbstverständnisses nur fragen: Ist alles so einfach? Gibt es eine einzige Ursache für alles Leiden in der Welt und einen einzigen Weg zur raschen Überwindung? Lässt sich durch eine einzige Meditationstechnik die Welt ins leidlose, unendlich harmonische Eschaton verwandeln? Bricht dank einer Mantratechnik das Zeitalter der Erleuchtung an? TM verkauft nicht nur ein für viele hilfreiches Meditationsrezept. Sie verkauft manchen auch eine Utopie. Versenkung mit Hilfe des Mantras ist Erfahrung des Seins. Und Erfahrung des Seins ist Gottverwirklichung. Und jede Gottverwirklichung ist ein Beitrag zur Verwandlung der Welt ins Eschaton. Wenn wir uns diese Gedankenreihe vor Augen halten, können wir nur den Kopf schütteln und festhalten, dass wir das Reich Gottes nicht mit Rezepten bauen. TM sieht dank ihrer Leistungen eine Welt ohne Leid entstehen. Uns sei zum Schluss auch eine Voraussage erlaubt: TM wird an der Wirklichkeit scheitern.

 

Anmerkungen

1. Maharishi Mahesh Yogi: Die Wissenschaft vom Sein und die Kunst des Lebens 1968, 30.

2. A.a.0. 31.

3. A.a.0.34.

4. A.a.0.44.

5. On the Bhagavad-Gita 1976, 14.

6. Verwirklichung der idealen Gesellschaft 1977, 8ff.

7. Einladung zur Verwirklichung einer idealen Gesellschaft 1976, 1.

8. Scientific research on the Transcendental Meditation Program, edited by David W. Orme-Johnson and John T Farrow 1977, 704.

9. Die Wissenschaft vom Sein und die Kunst des Lebens 99.

10. Die Wissenschaft vom Sein und die Kunst des Lebens 63.

 

Georg Schmid, 1984


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