Syrische Orthodoxe Kirche

Syrisch Orthodoxes Patriarchat von Antiochien – «Aramäer»

Die syrisch-orthodoxe Kirche von Antiochien gilt als älteste christliche Kirche überhaupt. 14 Jahre soll der Apostel Petrus in Antiochien gelebt haben und dort im Jahr 42 den Apostolischen Stuhl gegründet haben. Noch heute spricht die syrisch-orthodoxe Kirche als Glaubensgemeinschaft der christlichen Assyrer die Sprache Jesu.

Der gegenwärtige Patriarch Mor Ignatius Aphrem II gilt als 123. Nachfolger des heiligen Petrus. Er residiert aber nicht mehr in Antiochien. 1953 wurde das Patriarchat nach Damaskus verlegt. Stammland der Kirche war der Südosten der Türkei.

1915 wurden im Zusammenhang mit dem Genozid an den Armeniern in der Türkei auch etwa 500 000 Assyrer umgebracht. Heute leben im Südosten der Türkei noch etwa 3000 Assyrer. Die Diskriminierung der christlichen Minderheit setzt sich bis heute fort. Seit einigen Jahren geraten die Assyrer auch zwischen die Fronten der aufständischen kurdischen Arbeiterpartei PKK und der türkischen Armee. Wer auswandert, kehrt kaum mehr zurück. Einige Familien sind in den letzten Jahren wieder in die Heimat zurückgekehrt und haben neue Häuser oder Quartiere aufgebaut. Viele kamen in den 60er und 70er Jahren als Gastarbeiter nach Westeuropa. Andere stellten und stellen im Westen einen Asylantrag. In Deutschland wurde eine eigene Diözese gegründet.

Seit Mai 1997 residiert Mor Dionysius Isa Gürbüz als Erzbischof der Diözese Schweiz-Österreich im ehemaligen Kapuzinerkloster St. Avgin in Arth in der Schweiz. Dieses Kloster wurde von der syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochen übernommen und als klösterlicher Betrieb weiterführt. Es ist heute der Hauptsitz der Erzdiözese. Das Kloster im Herzen der Schweiz trägt heute dazu bei, Religion und Sprache der Assyrer in Mitteleuropa zu pflegen und christliche Werte weiterzuvermitteln.

Die heute fast leeren syrisch-orthodoxen Klöster und Kirchen in Tur Abdin, im Osten der Türkei, möchte der Patriarch als Kulturerbe unter internationale Obhut stellen.

Integrierter Teil der syrisch-orthodoxen Kirche und in der untenstehenden Statistik mitgezählt ist die syrisch-orthodoxe Kirche in Indien, die sog. Thomaskirche, beheimatet vor allem in Kerala. Sie ist die älteste christliche Kirche Indiens, die sich auf eine Gruppe von Christen zurückführt, die 345 n.Chr. von Edessa nach Indien kam. Sie hat in letzter Zeit auch Diözesen in der Golfregion und in Nordamerika gegründet.

Weltweit: ca. 2 Millionen Mitglieder, 37 Diözesen

Schweiz: ca. 5 000 Mitglieder

Deutschland: ca. 10 000 Mitglieder

Syrisch-Orthodoxe-Gemeinde
Quartierstr. 23
CH-2540 Grenchen
Tel.: +41 (0)32 652 59 69

Syrisch-Orthodoxe Gemeinde, Pfarramt
Köllikerstr. 32
CH-5036 Oberentfelden
Tel.: +41 (0)62 723 00 79.

Syrisch-orthodoxes Kloster St. Avgin
Klosterstr.10
CH-6415 Arth
Tel.: +41 (0)41 855 12 70

www.syrisch-orthodox.org

www.suryoyo.uni-goettingen.de

www.syrianchurch.org

www.kloster-st-avgin.ch

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