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  Voodoo
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  Voodoo
Ein Versuch, den Begriff zu entschleiern und eine Religion darzustellen
„Voodoo – unwillkürlich spuken den meisten Zeitgenossen Horrorvisionen durch den Kopf: mit Nadeln gespickte Puppen, die Menschen Höllenqualen bereiten und Tote, die des Nachts Gräbern entsteigen und ihr Unwesen treiben. Geschichten, die uns kalte Schauer über den Rücken jagen.“ (1)

Viele Menschen haben ein düsteres Bild vom Voodoo vor Augen. Voodoo gilt als gefährlich, gar teuflisch, man fürchtet, dagegen machtlos zu sein. Diese Vorstellungen sind beeinflusst durch Film und Fernsehen, denn: „…genau dies hatten pfiffige Filmemacher im Sinn, als sie vor rund 80 Jahren in Hollywood dieses Genre erfanden. Von der Realität enthalten diese Gruselstreifen nur ein kleines Fünkchen Wahrheit“. (2)

Es gibt angeblich Menschen, die „Voodoo“ ausüben, um andern zu schaden und etwas für sich zu erreichen. Dieses negative Bild vervielfältigt sich durch die christlich scheinende Furcht vor dem Okkultismus und entsprechende Predigten, durch Berichte von dunklen Begebenheiten, aber auch dadurch, dass in einer modernen Großstadt Voodoopraktiken propagiert werden und entsprechendes Material erhältlich ist. Der haitianische Voodoo gilt als besonders bösartig und daher als äußerst wirksam. Man hat fast den Eindruck, niemand könnte sich gegen die Einflüsse des Voodoo schützen. Selbst bei manchen Christen scheint die Angst davor größer zu sein als das Gottvertrauen.

Fundamentalistische Christen bekämpfen diese „Hexerei“ oder diesen „Götzenglauben“ mit groben missionarischen Mitteln.

Voodoo / Vodún bezeichnet vor allem jedoch eine synkretistische und äußerst komplexe Religionsform, die in unterschiedlichen, aber vergleichbaren Ausprägungen in Latein- und Nord-Amerika sowie Afrika existiert. Einen sachlichen Einblick in die Religion des Vodún versuchen seit einiger Zeit Kulturfilme, Bildbände und Beschreibungen, aber auch Fotoausstellungen und Ausstellungen in Völkerkundemuseen zu geben.

Begegnungen
In Hamburg leben viele afrikanische Migranten und Migrantinnen, deren überwiegender Teil aus Westafrika stammt, manche gehören zu einer der zahllosen Pfingstkirchen, und eine pfingstlich-charismatisch geprägte Frömmigkeit ist vorherrschend, andere hängen afrikanischen Kulten an, dritte sind Muslime. Einerseits werden „magische“ Praktiken von den afrikanischen Christen als „teuflisch“ angesehen, andererseits sind sie verbreitet und werden oftmals heimlich ausgeübt, und sie gelten als hilfreich, wenngleich bedrohlich. Ängste, magische Praktiken und ihre Verleugnung bedingen sich gegenseitig.

Allerlei unerklärlich erscheinende Vorkommnisse werden auf magische Einflüsse zurückgeführt. Ob es die Auseinandersetzung mit dem Vermieter ist, ob es die Schwierigkeiten mit den Behörden sind oder das Problem mit der Nachbarschaft, es sollen dunkle Machenschaften dahinter stehen. Manchmal werden aber auch verwirrende Begebenheiten und Verwicklungen erzählt, deren Ursprünge in Afrika liegen und die hier angeblich weitergehen. Das ist kaum zu sortieren. Rationale Erklärungen werden in der Regel nicht akzeptiert, was die Gesprächslage schwierig macht. „Überirdischen Agenten“ muss mit „übernatürlichen Mitteln“ begegnet werden. Das Problem wird in der Tat auch dadurch kompliziert, dass manche Afrikaner von Erlebnissen berichten, für die es keine einleuchtende rationale Erklärung zu geben scheint (3). Das Gebet wird zwar von den Kirchen und christlichen Gemeinden als Hilfsmittel herangezogen, im vertraulichen Gespräch geben jedoch einige Christen zu, dass es einfach nichts nütze. Ferner können weiße Gesprächspartner nicht helfen, weil sie einem andern Kulturkreis angehören. Magie und magische Wirkungen gehören in einen gemeinsamen Kulturkreis und seine Vorstellungswelt. Magie setzt die kulturelle, manchmal familiäre Nähe von Menschen voraus, verbunden mit der Welt der Geister und übernatürlichen Kräfte. Magie ist sozusagen ein Beziehungsbegriff.

Ist die Beziehung unter Menschen negativ, kann der Vorwurf der „Schwarzmagie“ erhoben werden. Zur schwarzen Magie gehört traditionell auch der Liebeszauber, denn er bindet einen Menschen gegen seinen Willen an einen andern. Die Folgen des Schadenszaubers werden durch „weiße Magie“ geheilt.

Ich werde in Hamburg bei solchen Fragen zu Rate gezogen, nicht nur weil ich in der Lage bin, Beratungsgespräche auf Englisch zu führen, sondern aufgrund meiner Kenntnis der afrikanischen Kultur und Religiosität. Mir wird sogar zugetraut, dass ich verstehe, worum es sich bei den Berichten handelt, aber meistens wird nicht von mir erwartet, tatsächlich helfen zu können. Hilfe besteht in dieser Vorstellungswelt nicht darin, dass jemand diesen Knoten aus menschlichen Beziehungen, dem Aufeinanderprall von Kulturen und sozialen Konflikten entwirren kann, sondern darin, dass er mit magischen oder rituellen Mitteln durchgehauen oder gelöst wird.

Unter den Westafrikanern bilden sich immer wieder neue religiöse Gruppierungen, meistens aus dem pfingstlichen Spektrum, andere wiederum vermischen den traditionellen mit dem christlichen Glauben. Diese Gruppen sind ethnisch geprägt. In den Gottesdiensten und Versammlungen wird die jeweils herrschende afrikanische Sprache gesprochen.

„Voodoo“ und „Magie“ gelten als Inbegriff für Teufel und Schrecken, davon müsse man sich unbedingt fernhalten. Was aber geschieht, wenn jemand hierher kommt, der in den „Voodoo“ initiiert ist?

Ein junges afrikanisches Mädchen, ursprünglich in Hamburg geboren und als Kind aufgrund der Scheidung und Wiederverheiratung des Vaters nach Nigeria gekommen, wurde gegen seinen Willen von der Stiefmutter in einen synkretistischen Kult gebracht und ist dort initiiert worden. Das Mädchen kam irgendwann nach Hamburg zurück und wurde in einer Jugendeinrichtung zusammen mit muslimischen Iranerinnen untergebracht. Familiäre Verbindungen bestanden in Hamburg nicht mehr, obwohl ein Teil der Familie hier lebte. Das Mädchen hatte mit zunehmendem Alter immer stärkere soziale, gesundheitliche und religiöse Probleme. Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen und Albträume quälten es. Es wurde von einer engagierten Sozialarbeiterin betreut, die machtlos vor den Symptomen stand, die bei Migranten und Migrantinnen gleichwohl häufig auftreten.

Einen Teil der Problematik kann man sozial-psychologisch erklären, der andere ist spirituell bedingt. Psychologisch durchsichtig sind die Folgen der Scheidung und Wiederverheiratung des Vaters, das Hinundher des Lebens zwischen Europa und Afrika. Diese Erklärungen brachten aber der Betroffenen keine Erleichterung. Sie fühlte sich rituell an einen Kult gebunden, den sie ablehnte und von dem sie sich los sagen wollte, denn sie wollte als Christin leben.

Christliche Gebete und Handlungen haben in dem Zeitraum, den ich übersehe, nichts an dem Zustand verändert. Der innere Stress blieb bestehen. Innerlich und äußerlich war das Mädchen entwurzelt, es gelang auch nicht, ihr einen bleibenden Zugang zu einer afrikanischen Gemeinde zu verschaffen. Ich habe irgendwann den Kontakt zu dem Mädchen verloren.

Dass sich der Kult mit seiner engen Bindung beängstigend auswirken kann, wird auch sonst berichtet. Die Initiation geschieht unter strenger Geheimhaltung, und offenbar kommen gelegentlich gewaltsame Übergriffe vor (4). Wie aber ließe sich diese kultische Einbindung, die noch dazu gegen den Willen des Mädchens geschah, auflösen?

M.E. ergibt sich keine Lösung, solange der Mensch innerlich gegen den Kult ankämpft. Im vorliegenden Fall galt der Kampf gleichzeitig der Stiefmutter, der Initiation und der neuen religiösen Gruppe. Für viele Menschen dagegen ist die Gruppe der Initianden und Initiierten eine neue Familie, eine Zuflucht gegen die innere Obdachlosigkeit in unsicherer Zeit. Die neue Gemeinschaft ersetzt die alten afrikanischen Clanstrukturen und bietet sozialen Halt. Hier gibt es Unterstützung und manchmal Heilung bei den Leiden, die durch die Umbruchssituation verursacht sind. Neben den afrikanischen Kulten gibt es Unabhängige Afrikanische Kirchen, die die traditionelle Religion mit dem Christentum in Einklang zu bringen versuchen und die der afrikanischen Kultur gerecht werden wollen (5). Diese christlichen Kirchen und Gemeinden teilen dieselben kulturellen Vorstellungen und stellen überkommene Denkstrukturen und auch die mit ihnen verbundenen Ängste und Leiden in den Horizont der christlichen Botschaft. Hier wird der Glaube an Geister und Götter ernstgenommen, Besessenheitsphänomene werden ausagiert und integriert (6).

An die Stelle der Geister tritt angeblich der „heilige Geist“, der die Menschen in Trance fallen lässt und in Bewegung versetzt, sie in „Zungen reden“ oder „prophezeien“ lässt. Der Exorzismus wird ausgeübt (7).

Alain-Maurice Bokpê aus Benin ist nach eigenen Angaben katholisch getauft, hat in der DDR studiert, wurde in Benin Logenmeister einer Freimaurerloge, sei eingesetzt zum Prinz von Allada, in den Vodún initiiert und Orakelpriester (8). Ferner hat er zeitweise engen Kontakt zu den „Himmlischen Christen“, einer Afrikanischen Unabhängigen Kirche in seiner Heimat, gehabt (9). Bokpê trägt zu seinem afrikanischen Gewand als „Prinz von Allada“ ein Elefantenzepter über der Schulter. Die Familie gehöre zum Tempel Adjahouto Houta in der Nähe von Cotonou (10). In diesem Tempel seien Spezialisten aller Richtungen für die „Heilung von Krankheiten und den Einsatz für das Glück der Menschen auf Erden“ versammelt (11). Bokpê ist ein eindrucksvolles Beispiel von Kulturkontakt und Synkretismus. Dass dieser Weg mit seinen unterschiedlichen und widersprüchlichen Erfahrungen zum inneren Kampf und zu „Besessenheitsphänomenen“ führen kann, zeigt die Schilderung seiner deutschen Frau (12). Offenbar bestand für ihn die Lösung der inneren Zerrissenheit in der Rückkehr zu „seinen Wurzeln“, zum Vodún. In Deutschland tritt er als Kenner des Vodún auf und verfehlt die Wirkung auf sein Publikum nicht.

In manchen Fällen, in denen ein Mensch die Befreiung aus dem Dilemma zweier Religionen und Kulturen gefunden hat, haben ihm positive Träume, in denen seine Ahnen als „Hüter am Himmelstor“ erschienen sind, den Weg gewiesen (13). Für die Missionskirchen ist der Umgang mit solchen Phänomenen häufig problematisch.

Begriffserklärung
Um den Voodoo zu entzaubern, sind einige Erklärungen zu dem rätselhaften Begriff nötig, den es in unterschiedlichen Schreibweisen gibt: Wodu, Wudu, Vodún, Voudou, Vodoun, Voodoo oder VooDoo.

Ich benutze die Schreibweise „Vodún“ möglichst durchgehend für die afrikanische und lateinamerikanische Religion mit ihren Göttern und Geistern. In Afrika werden die Geister ebenfalls als „Vodún“ bezeichnet. In Lateinamerika, manchmal auch in Afrika, heißen sie Orixas oder Orishas, in Haiti Loas. „Voodoo“ nenne ich die modernen Erscheinungen bei uns. In der Literatur werden alle Schreibweisen unsystematisch benutzt.

Das Wort Vodún stammt aus den westafrikanischen Sprachen und stammt vermutlich aus dem Fon. Es hat eine komplexe Bedeutung: Vodún bezeichnet das, was man nicht berühren könne und was für sich bleiben müsse, was nicht zum profanen Bereich gehöre, es sei ein Geheimnis, es beinhalte Wasser, Feuer, Wind, bestimmte Pflanzen, die Python, bestimmte Tiere, Quellen, die Menschen, den Kopf eines jeden oder den Fremden. Manche übersetzen das Wort mit „Gott“ oder „übernatürlicher Macht“. 1658 erschien der Begriff erstmals gedruckt in der „Doctrina Christiana“ des Botschafters des Königs von Allada am Hof Philipp IV. von Spanien. Der Verfasser übersetzte „vodu“ als Gott, heilig, priesterlich. Der Begriff umfasse eine ganze Philosophie, die auf Geduld, Gelassenheit und Respekt beruhe. Gefahr und Unfall sollen gebannt, Menschen geschützt und gestärkt werden. In diesem Sinne ist Vodún ein positiver Begriff (14).

Bokpê erklärte bei einer Veranstaltung in Hannover (15), „Voodoo“ sei die Abkürzung eines ganzen Satzes, der in etwa so laute: „Lehne dich zurück und hole aus der Natur die Kraft, die du brauchst zum Zweck deiner Erhebung.“ (Mawu wê do Vodun lê) (16). In Allada wurde Vodún so erklärt: „Voodoo ist die Liebe, die Einheit, die uns lehrt, dass alles auf Erden miteinander verbunden ist“. Der Begriff heiße: „Lehn dich zurück und nutze die Kraft der Natur, um deine Seele zu Gott zu erheben.“ (17)

Diese Deutungen zeigen die Komplexität des Vodún und die Schwierigkeiten einer unvoreingenommenen Darstellung.

Der haitianische Vodún
In Santo Domingo / Haiti wurden die traditionellen Kulte von den französischen Kolonialherren verboten. Gleichzeitig spielte Vodún eine hervorragende Rolle bei der Einigung der Afrikaner. Der Aufstand gegen die Kolonialherren soll nach einer Vodúnzeremonie am 14. August 1791 (eine andere Quelle nennt den 22. August) begonnen haben. Der religiös-kultische Zusammenhalt entfaltete eine politische Macht. Nachdem Haiti am 31.12.1804 unabhängig geworden war, durften die Kulte offen ausgeübt werden. Bei dem Weg in die Unabhängigkeit Haitis spielte Toussaint Breda, genannt L´Ouverture (1743-1803), der Sohn eines initiierten Vodúnpriesters, die führende Rolle. Nach seinem Sieg über die Franzosen kam er durch Verrat nach Frankreich und starb im Gefängnis auf Befehl Napoleons an Kälte und Unterernährung. Napoleon bemerkte später dazu: „Was bedeutet mir der Tod eines verdammten Negers?“ (18) Für Toussaint L´Ouverture gibt es in Benin anlässlich seines Todestages am 7. April 1803 einen Nationalfeiertag, denn seine Familie soll von dort stammen (19).

Von Haiti breitete sich der Vodún in die USA aus, denn nach dem Aufstand flohen französische Plantagenbesitzer mit ihren Haussklaven dorthin. Das verstärkte sich nach 1809, als viele Weiße mit ihren Sklaven während des französisch-spanischen Krieges aus Kuba in das Gebiet von New Orleans auswichen.

Fast alle Bewohner Haitis gehören zum Vodúnkult, der heute eine anerkannte Religion ist. Gleichzeitig bekennen sich 90% zur kath.Kirche.

Der haitianische Vodún hat zwei Typen, den Arada oder Rada Vodún und den Petro Vodún. Der Rada Vodún bemüht sich, Frieden und Versöhnung zu schaffen. Rada könnte von „Allada“ in Dahomey / Benin, abgeleitet sein (20). Der Petro Vodún wird mit spirituellem Feuer assoziiert und sucht böse Mächte anzugreifen. Er wird als „Wut gegen das Böse“ beschrieben. Manche nennen ihn jedoch „schwarzmagisch“.

Aus den USA stammte die Annahme, die allgemeine Verbreitung fand, Vodún sei ein Kult von Schrecken und Unverstand. Schwarze Magie wurde in der Presse verantwortlich gemacht für Not und Elend, statt dass Krankheit, Armut und Analphabetismus als Ursachen benannt wurden. Francois Duvalier hat den Vodún zynisch für selbstsüchtige politische Zwecke ausgebeutet (21). Er ließ ausstreuen, er sei „Baron Samedi“, ein auf den Friedhöfen lebender Loa, und übernatürliche Kräfte würden ihn schützen (22). Auf die grausige Seite des Vodún wird auch anderswo hingewiesen (23).

Der Kult hat eine positive und eine negative Seite. Im Prinzip kann ein Priester (Houngan, weibliche Form: Mambo) oder Zauberer, der weiße Magie ausübt, auch schwarze betreiben. Während in Afrika schwarze Praktiken jedoch abgelehnt werden, gibt es in Haiti Priester, die beide Seiten ausüben, aber die auch bei der Ausübung der schwarzen Magie ein Orakel um Zustimmung bitten müssen. (Das haitianische Wort für den „Voodoopriester“ begegnet auch bei uns in okkultem Schrifttum.)

Aus Haiti sind besonders die Geschichten von „Zombies“ bekannt. Mit Hilfe eines Fluches und eines Giftes könne ein Zauberer oder Priester einen Menschen in einen todesähnlichen Zustand versetzen, um ihn anschließend als willenlosen Sklaven zu benutzen. Angeblich sei das die Strafe für den Verstoß gegen die Gesetze einer Geheimgesellschaft. Das wird besonders in Horrorfilmen, aber auch in Comics und Computerspielen breit getreten (24).

Auch in Afrika gibt es die Vorstellung von „Untoten“, die als Boten von Schwarzmagiern ausgeschickt werden (25).

Der westafrikanische Vodún
Der afrikanische Vodún ist in Westafrika beheimatet, Benin (bis 1975 „Dahomey“) wird als „Wiege des Voodoo“ bezeichnet. Von der Bucht von Benin aus kam der Vodún durch den Sklavenhandel nach Amerika (26), vermutlich brachten jedoch auch Rückwanderer von dort Ideen nach Afrika mit.

In Westafrika kamen islamische und hinduistische Elemente hinzu. Mami Wata, die Wassergöttin, kann mit indischen Zügen dargestellt werden, Altäre enthalten u.U. neben afrikanischen und christlichen auch islamische Figuren. Man spricht ferner von „karmischen Krankheiten“ und „Reinkarnation“ (27). Offenbar gibt es jedoch einen indigenen „Reinkarnationsglauben“. Ein normaler Mensch werde siebzehnmal wiedergeboren. Wer jedoch über 50 Jahre alt sei und ein vorbildliches Leben geführt habe, werde ohne Wiedergeburt zum Ahn und ihm komme ein Ahnenaltar zu, das gelte für beide Geschlechter (28). Die Ahnen erhalten Altäre mit Zeichen und Hinweisen auf den Verstorbenen. Rituell werden die Altäre mit Blut besprengt.

In Benin ist der Vodúnkult seit 1996 eine anerkannte Religion, nachdem der Staat von 1977 – 1990 marxistisch war. 1990 wurde das Mehrparteiensystem eingeführt (29). Der 10. Januar ist der Vodún-Feiertag. Das Fest wird auf dem Umschlag- und Verschiffungsplatz der Sklaven am „Tor des Nimmerwiedersehens“ in Ouidah gehalten (30). Hier residiert der Hohepriester und „oberste Würdenträger des Voodoo“ Dagbo Hounon Hounon, und hier befindet sich der Tempel des Schlangengottes Dan.

Für Benin werden 70% Anhänger von „Naturreligionen“ (lt. Rippmann: meist Vodún), 15% Christen und 15% Muslime angegeben (31). Die Prozentzahlen variieren jedoch: 62% Vodún, 23,3% Christen, 12% Muslime, 2,7% andere (32).

Das Glaubenssystem des westafrikanischen Vodún
Die Vodún sind Boten zwischen dem Hochgott, den Ahnen und den Menschen, zugleich werden der Kult und die Religion so genannt. Nach dem Ursprungsmythos der „Gê“, eines westafrikanischen Stammes (33), gingen der Hochgott und die Vodún aus einem Urelternpaar hervor.

Sie sind sowohl männlich als auch weiblich, sie haben positive und zerstörerische Kräfte, sie sind Bindeglied zwischen dem Menschen und dem Unbekannten. Menschen und Vodún sind aufeinander angewiesen und voneinander abhängig. Die Existenz und das Wohl der Menschen hängen vom Vodún ab, umgekehrt stärken Opferhandlungen die Kraft der Vodún (34). Die Vodún können ihre Kraft verlieren, wenn sich die Menschen ihnen nicht mehr widmen (35). Manche Vodún haben ein positives, andere ein negatives Übergewicht. Verschiedene Vodún sind für unterschiedliche Bereiche zuständig. Wichtige Vodún sind Dan, der Schlangengott, Legba, der Wächter über den Kreuzweg, er sei zentral für den Kult als Mittler zwischen der oberen und der unteren Welt (36), ferner Egungun, der Gott derAhnen oder die Ahnen, die sich hinter den Masken des Geheimbundes der Egungun verbergen und durch seine Mitglieder dargestellt und wirksam werden. Der Geheimbund sorgt für Ordnung und soziales Verhalten. Andere sind Ezili, die Göttin der Liebe, Gu, der Gott des Eisens und Krieges, der zufrieden gestellt sein muss, damit man sicher Auto fahren kann, Mami Wata, die Wassergöttin, oft dargestellt als Nixe, aber auch als schöne Frau, die mit der Jungfrau Maria verschmilzt, Shango, der Gott mit Blitz und Donner, der auch als Jesus erscheint, und viele andere mehr. Das Pantheon ist nahezu unbegrenzt.

Eine besondere Rolle haben die verstorbenen Zwillinge. Verstorbenen Zwillingen werden Figuren geschnitzt, die gekleidet, genährt, gepflegt werden, sie sollen dem Wohl der Familie dienen. Die Zwillingsfiguren und Altäre sind nach unserm Verständnis eine Art der Verarbeitung von Trauer (37). In der Sammlung von Herrn H.Christoph in Essen steht ein eindrucksvoller Zwillingsaltar.

Die Vodún sind Lokalheroen und dienen der Bewältigung der Naturkräfte. Die Figuren auf den Altären werden nicht verehrt, sondern die Verehrung gilt dem jeweiligen Geist, den sie symbolisieren. Der Wille des Vodún wird durch das Fá - (oder Fâ) Orakel kundgetan, es ist die ethisch-moralische Instanz der Religion. Es handelt sich um ein kompliziertes Orakelsystem aus Schnüren und Nussschalen mit 256 verschiedenen Zeichen, darin seien alle möglichen Situationen enthalten (38). Die Ausbildung zum Orakelpriester ist langwierig, sie kann bis zu sechs Jahren dauern und geschieht in einem klösterlichen Bezirk, zu dem Nichteingeweihten der Zutritt verschlossen ist. Medizinisches Wissen und politisch-soziale Aspekte werden gelehrt (39), aber auch Lieder, Tänze, Gesetze (40). Der Orakelmeister muss sich als verantwortungsvoll erweisen. Bei der Initiation sagt der Hohepriester: „Deine Worte sind wie ein Ei, wenn es zerbrochen ist, kannst du es nicht wieder zusammenfügen, also denke siebenmal vor dem Sprechen“ (41). Der Kult ist gemeinschaftsstiftend und soll dem Wohlbefinden des Individuums und der Gemeinschaft dienen, sie wieder herstellen und stärken. Negative Einflüsse sollen abgewendet, Gesundheit, Fruchtbarkeit, Reichtum gefördert werden und sollen den Bestand der Gemeinschaft sichern. Einerseits ahndet der Vodún Tabubrüche und Pflichtverletzungen zum Wohl aller, andererseits besteht die Gefahr, dass der Kult Angst erzeugen und die Gesellschaft an ihrer Entwicklung hindern kann. Die Mitglieder der Geheimgesellschaft der Egungun sind so etwas wie eine Polizei, die für Ordnung sorgt, Streit schlichtet und Vergehen straft. Einerseits hält die Geheimgesellschaft die Gemeinschaft aufrecht, andererseits besteht die Gefahr einer internen Auseinandersetzung zwischen „Traditionalisten“ und „Modernisten“. Der Ausgang hätte Auswirkungen auf die Zukunft (42).

Der Vodúnkult soll nicht dem Egoismus des einzelnen Menschen dienen, sondern der Gemeinschaften von Lebenden und Toten. Die Initiation ist ein rituelles Sterben und Auferstehen. Die Priester sind zugleich Heiler und Richter. Sie sind in Benin männlich oder weiblich, wahrscheinlich spielen die Männer nach außen die größere Rolle. Der Hohepriester ist wohl stets männlich.

Die Vodúnsì verschmelzen in Trance und Tanz mit dem Vodún und übernehmen seine Eigenschaften, Tanzschritte oder Sprache. Aus dem Menschen spricht der Vodún.

Die Opfergaben bestehen aus Dingen, die dem Vodún gefallen. „Mami Wata“ hat Freude an Parfüm und hübschen Kleinigkeiten, aber auch an Zigaretten in weißen Schachteln, an Fanta wegen der gelben Farbe oder an Alkohol. Zu ihren Ehren werden auch Gaben ins Meer geworfen (43). Ihren Altar in der Sammlung in Essen zieren drei islamische Wächterfiguren, die allerdings ihr Hinterteil nach Mekka wenden. Spaß und Schabernack gehören zur Religion (44). Ein männlicher Vodún bekommt Alkohol, Zigarren u.a. Diese Dinge werden auf Altären kunstvoll arrangiert.

Es gibt jedoch auch Tieropfer, die vermutlich Menschenopfer ersetzt haben (45). Die wichtigsten Opfertiere seien Hähne, aber auch Hühner und Ziegen werden geschlachtet. Bedeutsamer als Opfer seien jedoch Tänze (46). Tanz ist Gebet. „Wer nicht tanzen kann, kann nicht beten“ (47). Bei den kultischen Veranstaltungen gehören Gebet, Tanz, Spaß und Freude zusammen. Das gilt auch für Riten zur Bewältigung von Krankheit, Trauer und Schuld.

Alles steht in einer magischen Beziehung zueinander. Bilder und Figuren sind die Vergegenwärtigung des Geistes, der auf den Menschen einwirkt und auf den man einwirken will.

Krankheit habe ihre Ursache im Ungleichgewicht der Gemeinschaft, das zuerst ausgeglichen werden muss, so dass dann die Symptome wirksam behandelt werden können. Die Vodún teilen die Ursache der Störung und die tradierte Kenntnis der Heilkräuter mit.

In Benin hat das marxistische Regime den Grund gelegt für die Phytomedizin, denn der Kult war verboten und konnte nur im Geheimen ausgeübt werden. Heilkundige arbeiten in wissenschaftlicher Weise an der Nutzung der afrikanischen Heilkräuter, sie fürchten jedoch deren Ausbeutung durch die Pharmaindustrie und die negativen Folgen, wenn eine Heilpflanze „entschlüsselt“ und zerlegt wird; dadurch könne die heilende Wirkung beseitigt werden, denn die Pflanze wirke „als ganze“ (48) 4000 westafrikanische Pflanzen-Rezepturen seien bekannt. Eine Naturheilklinik soll die für die Bevölkerung erschwingliche Naturmedizin bereitstellen, hier werden die Heilkräuter erforscht und dokumentiert (49). Der Aufbau der Klinik wird durch Mittel des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) unterstützt (50).

Zauberei ist in ihrer positiven oder negativen Bewertung jeweils abhängig von der herrschenden Moral, von Machtstrukturen und wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen. So wird ein Heiler, eine Heilerin als Weißmagier/In betrachtet. Misslingt die Heilung jedoch, kann er oder sie auch als Schwarzmagier oder Zauberin beschuldigt werden.

Es gibt Figuren, in die man die Krankheit hinein sticht, um sie vom Menschen abzuziehen, es gibt aber auch das Gegenteil, nämlich den Stich in eine Figur, um einem Menschen zu schaden. Das aber ist Schwarzmagie. Solche „Voodoopuppen“ sind indes seltener als Hollywood uns glauben machen will.

Schwarzmagie wird grundsätzlich verurteilt. Manchmal wird betont, sie würde auf den Sender zurückfallen; es gibt aber auch die Ansicht, dass Schadensmagie zur Selbstverteidigung erlaubt sei. In der Welt herrschen die Gegensätze von Armut und Reichtum, Gut und Böse, aber das Böse könne der „Weisheit nicht standhalten“, so A.-M. Bokpê. In Benin sage man, es gehe den Haitianern schlecht, weil die Priester neben dem heilenden auch den „linkshändigen“ Vodún treiben (51).

Der Vodún-Kult ist ambivalent, schützend und beängstigend, bindend und befreiend. Menschen suchen in ihm Halt und Heilung in Zeiten von Stress und Krisen. Ein Problem bildet jedoch die unlösbare Bindung an den Kult durch die Initiation.

Dennoch gilt Vodún als eine anpassungsfähige, wandelbare und tolerante Religion, im Grunde werde derselbe Gott angebetet wie bei den Christen, Papst Johannes Paul II. wurde bei seiner Afrikareise 1993 in Benin sogar als mächtiger „Hexenheiler“ anerkannt (52).

Der moderne „Voodookult“
Der moderne Vodúnkult will die Wirklichkeit nach den eigenen Vorstellungen gestalten, mindestens in Westeuropa. In Europa finden sich im allgemeinen die westafrikanischen Formen des Vodún, die durch Migranten und Migrantinnen verbreitet werden neben allem, was hier erdacht ist oder aus Filmen und dem Internet stammt. Es gibt jedoch auch Gruppen, die lateinamerikanische Kultformen pflegen, etwa die Anhänger des Santo Daime. Darüber hinaus gibt es Versuche, den haitianischen Vodún hier bekannt zu machen und auszuüben. Weiße und schwarze Magie werden propagiert.

In verschiedenen Schriften wird der haitianische „Voodoo“ erklärt und mit Anleitungen versehen. „Loas“ (in Lateinamerika: Orishas oder Orixas) sind die Götter, Geister oder Kräfte des Vodún. Die „Rada Loas“ sollen dem Aufbau und der Heilung dienen, der „Reinigung des Hauses“ (sc. von Dämonen), dem Schutz, aber auch der Hilfe für verstorbene „verirrte Seelen“. Diese traditionelle Vorstellung wird hierher übertragen. Man solle jeweils Altäre für die Muttergöttin oder den Vatergott errichten, auch wird eine genaue Beschreibung der Zutaten gegeben. Die „Petro Loas“ aber werden sowohl als Schadenszauber eingesetzt als auch zum Schutz davor. Ihnen sollten blutige Opfer gebracht werden, in Haiti würden sogar Menschenopfer gebraucht, um Menschenblut darzubringen (53). Auch die Nutzung von Heil- oder Giftpflanzen wird erklärt (54).

Der haitianische Voodoo gilt als besonders grauenhaft und wirkungsvoll. In dieses Bild mischt sich aufgrund von Berichten über Schadenszauberei, Zombies (55) und blutigen Opfern ein Schuss Satanismus hinein.

Der Verbreitungsgrad solcher Vorstellungen wird bei uns durch Kino und Fernsehen übertrieben und soll zur Unheimlichkeit des Voodoo und zum Gruseln beitragen, also letztlich die Kassen füllen. Die Angst davor ist jedoch auch unter manchen Christen verbreitet.

Bezüge zum haitianischen Voodoo finden sich im Ordo Templi Orientis Antiqua (sic!) (O.T.O.A.) (56) und dem daraus entstandenen „La Couleuvre Noire“ des Lucien-Francois Jean-Maine, der 1869 in Haiti geboren wurde (57). Es ist eine Mischung aus gnostischen, esoterischen, kabbalistischen und sexualmagischen Vorstellungen und Praktiken sowie haitianischen Götternamen. Auch der Mythos von Atlantis spielt eine Rolle. Energie soll konzentriert werden, um zum Ziel zu führen (58). Interessant ist die Feststellung in einem Chat unter O.T.O.A., dass nicht an den „religiösen Voodoo“, sondern an „Voodoo als eigenständiges magisches System gedacht ist“ (59). So geht es denn um Ziele wie die „Partnerrückführungshilfe“, die Lösung von „Energieblockaden“, die „Verwandlung in einen Adler“, die „Suche nach einem Buch“ und anderes mehr. Hier soll Voodoo magisch-technisch wirken.

So wird Voodoo zur Bezeichnung magischer Handlungen, Riten und Gegenstände, die dem einzelnen Menschen zur Erfüllung seiner Wünsche dienen, sei es dass sie das Wohlbefinden vergrößern, sei es dass sie angebliche Feinde mit mentalen oder zauberischen Mitteln aus dem Felde schlagen werden sollen.

Die magische Bezogenheit aller Wesen aufeinander wird als Energiekörper beschrieben, in den „Stacheln“ aus andern Energienkörpern eindringen können und die als „Fremdenergie arbeiten“ und den Energiekörper „schwächen“, sie müssen zurückgeschickt werden, die energetische „Verwundung“ muss geheilt und eigene Energie aus andern Energiekörpern „zurückgeholt“ werden. Dann werde der Mensch „er selbst“. „Was wir tun ist Voodoo, und unsere Macht kann heilen und Töten (sic)“, so auf einem Werbeblatt.

„Lassen Sie sich nichts mehr gefallen! Stellen Sie die magischen Kräfte des Voodoo in Ihre Dienste. Der Inhalt dieses Sets reicht für den Einstieg in eine uralte Zauberkunst.“ „Mit dem Voodoo-Set sind Ihre geheimsten Wünsche nur einen Nadelstich entfernt.“ (60)

In Esoterikläden werden entsprechende Dinge verkauft, Voodoopuppen und dazugehörige Nadeln, Bücher mit Anleitungen für Rituale u.ä. Die „Erste Internationale Kirche des Voodoo“ machte vor einigen Jahren Reklame mit der „Hilfe für Verbrechensopfer“. Ein sogenannter Yorubapriester steht an der Spitze. Auch hier zeigt sich der Versuch, an afrikanische Traditionen anzuknüpfen.

Das Buch „Voodoo für Einsteiger“, dem eine Puppe und Nadeln beigefügt sind, mischt die Anleitung zur Zauberei mit Witz und Ironie, so dass es nicht leicht ist herauszufinden, was es eigentlich sein soll. Diese Mischung zeigt sich an Äußerungen wie dieser: „Heute ist Voodoo populärer als jemals zuvor! Natürlich nur dann, wenn Sie hingehen und mindestens zwei weitere dieser tollen Voodoo-Sets kaufen und Ihren Freunden zum Geburtstag schenken. Keine Bange, die Ouangas (Puppen, die Vf.) sind so getrimmt, daß sie nicht bei Personen wirken, die sie verschenkt haben. Der einzige Rund-um-die-Uhr-Voodoo-Schutz besteht demnach darin, allen Freunden (und Feinden) eine Ouanga zu kaufen“ (61), die Puppen sind so etwas wie eine Art totaler Firewall.

Unter dem Stichwort „Kongo-Voodoo“ werden „persönliche von einer Priesterin geweihte Pakete“ angepriesen zum Erwerb von Liebe, Geld, Gesundheit (62).

Etwas ähnliches wird unter dem Stichwort „Hoodoo“ angeboten: Öle, Düfte, Kräutermagie und magische Formeln, ferner keltische Riten, Wahrsagerei und „Schamanentum“ sowie „Freimaurerei für Frauen“ (63).

Hier gehen Vermarktung, Witz und der Glaube an magische Einwirkungen eine Mischung ein, die schwer einzuschätzen ist. Einerseits ist der Voodoo abgelöst von seinen Wurzeln, andererseits wird daran angeknüpft. Das Glaubenssystem verkommt zum Geschäft und zum Erfüllungsgehilfen menschlicher Ichsucht. Kult und Magie als Form einer Beziehung von Menschen, die zum selben Kulturkreis gehören und eine gemeinsame Beziehung zu den Göttern und Geister haben, ist aufgelöst. Auch aus der Sicht von Voodoo / Vodún-Priestern, die sich als traditionelle Priester verstehen, wird dieser Gebrauch kritisiert, denn es handele sich um eine kommerzialisierte Form, in deren Zentrum der Erwerb von „power“ stehe, die Bande an die Ahnen seien gekappt, „die Voodoogeister würden nicht kommen“. Die alten überlieferten Götter (loa héritage / loa racine) schwinden, während die Zahl der käuflichen Götter (loa acheté) anwachse (64).

Henning Christoph betont ausdrücklich, „Voodoo“ sei „keine Religion für Europäer“, sondern er sieht sich selbst eher als eine Art von Chronist (65) und will durch seine Aktivitäten zur Bewahrung der Kultur von Benin und zur Hilfe für die Menschen beitragen.

Zur Beratungspraxis
Eingangs hatte ich den Fall eines jungen Mädchens aus Nigeria geschildert und betont, worin die kulturellen Grenzen der Beratung bestehen. Es ist jedoch schon viel, wenn man bereit ist, auf die Geschichten zu hören und Verständnis für eine andere Weise des Erlebens und ihre Interpretation aufzubringen. Je mehr die Unsicherheit des Lebens und die Individualisierung zunehmen, umso stärker wird die Furcht vor Schadenszauberei und die Suche nach übernatürlicher Hilfe. Auch in Afrika spielen Filme und Internet ihre Rolle auf diesem Feld. Ich habe im Laufe von mehr als drei Jahrzehnten beobachten können, wie sich in Südafrika die Angst vor Schadenszauber immer stärker verbreitet hat. Diese Furcht wird aus ganz Afrika hierher mitgebracht. Wir können aber nur im Rahmen unserer Kultur mit den Mitteln helfen, die uns zur Verfügung stehen und nicht Okkultangst mit Okkultismus bekämpfen (66). Diese Begrenzung gibt uns Gelassenheit im Umgang mit den Phänomenen und ihrer Deutung. Intellektuelle Wahrhaftigkeit ist ein hohes Gut.

Vor allem brauchen wir uns nicht in Unsicherheit versetzen zu lassen, sondern stehen mit beiden Beinen auf dem Boden.

In Hamburg gibt es Sozialarbeiter und –pädagogen, die aus Afrika stammen und die einen unmittelbareren Zugang zu den Migranten und Migrantinnen haben als wir und eine Vermittlungsrolle einnehmen.

In Afrika habe ich vor vielen Jahren einen Kursus in Pastoralpsychologie mit afrikanischen Pastoren durchgeführt. Das war für beide Seiten eine wertvolle Erfahrung, die Umsetzung für ihre eigenen Leute aber lag bei ihnen. In diesem Rahmen führt es leider zu weit, die Herausforderungen der „transkulturellen Beratung und Seelsorge“ im einzelnen darzustellen.

Ein umfangreiches Feld für uns sind die Jugendlichen, aber auch Erwachsenen aus unserm Kulturkreis, die sich Hilfe und Rat, „power“ und „energy“, die Lösung ihrer Probleme und die Partnerschaft für das Leben durch den Gebrauch all dessen versprechen, was hier als „Voodoo“ angepriesen und vermarktet wird, die „Voodoo“ (oder auch „Hoodoo“) als technische Hilfe ansehen und dabei Gefahr laufen, sich in Allmachtsphantasien zu verstricken.

Wichtig ist es mit Sicherheit im Vorfeld, nämlich in Schulklassen, bei Vorträgen und Informationsveranstaltungen sachlich darüber aufzuklären, was Voodoo wirklich ist, nämlich eine komplizierte Religion, und dass es die Achtung vor einer fremden Religion gebietet, sie nicht zum Steinbruch für Praktiken zur Erfüllung eigener Wünsche und Hoffnungen zu machen.

Exponate und Erklärungen dienen dazu, das Verständnis zu vertiefen, und halten manchen Jugendlichen sogar davon ab zu versuchen, aus allem möglichen wahllos Nutzen ziehen zu wollen.

Ich habe stets eine Kette aus Schlangenknochen und eine „Voodoopuppe“ aus Westafrika zur Hand, um zu zeigen, dass diese Dinge in beiden Fällen der Heilung, nicht dem Schaden, der Rache oder Ichsucht dienen sollen. Die Kette ist das „Amtsabzeichen“ eines südafrikanischen Medizinmannes und ein Kraftgegenstand, die Figur soll Krankheit und Unglück abwehren.

Dazu gehört ferner der Hinweis, dass vieles, was wir „Voodoo“ nennen, in Hollywood entstanden ist, im Internet verbreitet wird und dass es bei uns in erster Linie um Geschäftemacherei geht. Hier sind auch theologische Einschätzungen zum Thema „Magie bei uns“ angebracht. So viel in Kürze zu den Informationen.

In der persönlichen Beratung gibt es zwei Arten von betroffenen Menschen: die Anwender von Magie, die zu uns kommen, wenn sie in Probleme geraten sind, und diejenigen, die sich verfolgt, verzaubert, beeinflusst fühlen von Praktiken, die angeblich aus dem Bereich der Götter und Geister, Engel und Dämonen stammen sollen. In beiden Fällen ist geduldiges Zuhören nötig.

Im ersten Fall gilt es zu klären: „Was meinst du durch Magie zu gewinnen, was du nicht auch auf einen andern Wege erreichen könntest?“ Oder „Entsteht wirklich eine tragfähige Liebe, wenn man einen Menschen gegen seinen oder ihren Willen zu binden versucht?“ Oder: „Ist es moralisch vertretbar, jemanden, mit dem man im Streit liegt, mit magischen Mitteln bannen oder ihm schaden zu wollen statt das Gespräch mit ihm oder ihr zu suchen?“ Diese Frage muss gestellt werden unabhängig davon, ob man selbst an solche Mittel glaubt oder nicht. Die Haltung eines Menschen steht zur Debatte, nicht die tatsächliche oder vermeintliche Wirksamkeit des Mittels. Darauf ist erst in zweiter Linie hinzuweisen. Öl unter einer Fußmatte zur Beendigung eines Streites dürfte wirkungslos sein!

Mir wurde von einer Frau berichtet, die sehr darunter gelitten hat, eine andere „verflucht“ zu haben. Die „verfluchte“ Frau wurde zwei Jahre lang schwerkrank, und diejenige, die den „Fluch“ ausgesprochen hatte, war schwer belastet von der Vorstellung, sie habe die Krankheit verursacht. Als Katholikin wollte sie sich durch die Beichte befreien, aber es gelang nicht.

Das heißt umso mehr, dass die, die solche Mittel nutzen und nutzen wollen, Zuwendung brauchen, und wir die Bedürftigkeit verstehen müssen, die zur deren Anwendung führt: Angst vor Auseinandersetzungen und Konflikten, Scheu vor Menschen, Angst vor Verlust, Einsamkeit und Trauer u.a.m. Die Betroffenen müssen ermutigt werden, Konflikte mit ihren Mitmenschen auszutragen, Verlust und Trauer auszuhalten und ihren eigenen Weg zu finden, ohne sich von Magie und ihren Rezepten abhängig zu machen.

Die andern, die sich verfolgt, „fremdgesteuert“ und mental manipuliert fühlen, müssen ebenfalls wahrgenommen werden in ihrer tiefen Angst und ihrer Bindung an oder ihrer Abhängigkeit von dem, der angeblich finstere Kräfte hat. Sie haben sich oftmals in diese Abhängigkeit hineinbegeben, um Konflikten und Belastungen auszuweichen. Die Menschen brauchen den Mut, sich von der Angst zu befreien, ihre Probleme in Angriff zu nehmen und selbständig Entscheidungen zu treffen.

Sowohl bei den „Tätern“ oder „Anwendern“ als auch bei den „Opfern“ oder vermeintlichen Opfern steckt Angst im Hintergrund, und ihre Tiefe ernst zu nehmen, werden kaum Hilfe und Befreiung möglich sein. Der Angst der Täter auf der einen entspricht die Angst der Opfer auf der andern Seite, und so sind beide ineinander verstrickt und voneinander abhängig und können sich nicht lösen. Das muss durchschaut werden, so dass beide zu sich selbst finden.

Es gibt nun Christen, die sich bemühen, magische Praktiken und magisches Denken mit Hilfe vom Exorzismus zu bekämpfen und den Menschen von der „okkulten Behaftung“ zu befreien. Mir ist bisher kein Fall begegnet, in dem es langfristig geholfen hätte. Solange der Hintergrund nicht deutlich ist, handelt es sich um Spiegelfechterei und kann gegebenenfalls – wie in Benin im Fall Bonnke – das Problem oder die psychische Störung schlimmer machen. Für einen Menschen oder mit einem Menschen zu beten, ist etwas anderes als ihn von „okkulten Belastungen befreien“ zu wollen. Vor allem geht es um Geduld und Einfühlungsvermögen, und die sind schließlich auch christliche Tugenden!

Ob es sich um Migranten oder um Europäer, die Beratung und Seelsorge suchen, handelt, gilt dasselbe: Wir müssen unsere Grenzen erkennen und spüren, was uns selbst unsicher macht und bedrohlich erscheint. Vor allem müssen wir uns darüber im klaren sein, was wir von Magie halten oder nicht halten, ob wir sie als „Teufelszeug“ betrachten oder davon ausgehen, dass es verschiedene Deutungsmuster und menschliche Möglichkeiten gibt und dass wir manches einfach unerklärt stehen lassen müssen. Ohne eigene Klärung geraten wir selber in Verwirrung.

Wie es auf der einen Seite Allmachtsphantasien gibt, so auch auf der andern, nämlich auf der Seite christlicher Berater und Seelsorgerinnen, die meinen alles entschlüsseln und bereinigen zu können. Diese Verheißung haben wir aber nicht, und das ist eine Erleichterung und Entlastung. Als Christen brauchen wir uns nicht vor allem möglichen zu fürchten und müssen auch nicht für alles das Patentrezept zu haben.

Schluss
An den eingangs geschilderten Begegnungen zeigt sich die Fremdheit der „Voodoo“-Religion und ihrer Kulte. Wir können uns zwar hinein denken und dafür Verständnis aufbringen. Dennoch bleibt uns vieles aus einem andern Kulturkreis verschlossen. Es gibt jedoch einzelne Europäer und Europäerinnen, die in dieses System initiiert sind oder in Afrika mit den Afrikanern besonders eng zusammen leben. Ein Beispiel ist die Künstlerin Susanne Wenger, geboren 1915 in Graz. Seit etwa 1950 lebt sie in Nigeria. Sie unterzog sich nach einer schweren Krankheit einer zehnjährigen Ausbildung und wurde zur Priesterin bei den Yoruba geweiht. Ihre Krankheit interpretierte sie als Botschaft und Beginn der Initiation (67).

In den Einflussbereich des „Voodoo“-Kults kam auch Annette Bokpê, die zur „Prinzessin des Königreichs von Allada“ wurde. Sie beschreibt ihre Erfahrungen jedoch als zwiespältig (68).

In der Regel bleiben wir Beobachter und Beschreibende und werden als solche einem afrikanischen Menschen nur unzureichend helfen können.

Wir können jedoch gemeinsam mit Afrikanern und Afrikanerinnen herauszufinden versuchen, wie man die Erkenntnisse der Psychologie und Soziologie mit der afrikanischen Spiritualität verbinden kann, um Menschen hier wie dort wirksam zu helfen.

Unsere Fähigkeit bezieht sich besonders auf alle, die sich unter uns in den Einflussbereich dessen begeben, was sie unter „Voodoo“ und „Magie“ verstehen. Sie müssen zu sich selbst zurückfinden und lernen, ihren Lebensweg zu gehen.

Dank
Für Hinweise bei diesem Artikel bin ich besonders Herrn H.Christoph und „Soul of Africa“ dankbar sowie den Kollegen Ingolf Christiansen, Jürgen Schnare und Oliver Ohanecian, aber auch denen, die mir ihre Geschichte erzählt haben.
Anmerkungen
1. K.Beydemüller, H.Christoph, Fa-Orakel – Botschaften der Voodoo-Götter deuten, Unkel, o.J., S.4.

2. Ebd.

3. Vgl. die Sammlung von E.Bozzano, Übersinnliche Erscheinungen bei Naturvölkern, deutsch Freiburg 1975. Wer selber in Afrika war, kann von solchen Begebenheiten berichten.

4. K.Elwert-Kretschmer, Religion und Angst: Frauen und vodún-Kulte in Benin, in: Schamanismus, Voodoo, Besessenheit, Mitteilungen aus dem Museum für Völkerkunde Hamburg Neue Folge, Bd 28, 1998, S. 81-104.

5. Vgl. die Ansätze für Lösungsversuche bei A.Ekoué, „Und sie denken, du bist eine mamissi...“ – Geistinhabitation in einem Frauenkult und ihre Adaptation im Kontext afrikanischer Christen in Süd-Togo, Hamburg 1996 S.238ff.

6. Vgl. H.Christoph, K.E.Müller, U.Ritz-Müller, Soul of Africa – Magie eines Kontinents, Köln 1999, S.470-475.
Ich habe solche Gruppen und Riten in Südafrika besucht. Reinigungs- und Heilungszeremonien sowie Geistbesessenheit spielen eine große Rolle und dienen der Rückbindung des Menschen an die sozio-religiöse Gruppe und die Welt der Ahnen oder des „hl. Geistes“.

7. Das geschieht in allen mir bekannten Unabhängigen Afrikanischen Kirchen; ein Erlebnisbericht aus Benin findet sich in A.Bokpê, Der Kuss des Voodoo, München 2002, S.53-62.

8. Dass er ein Orakelpriester sei, wird begründet angezweifelt. Bokpês Beschreibung des Vodún ist m.E. zutreffend, seine persönlichen Angaben sind teilweise umstritten.

9. Zu den „Himmlischen Christen“ vgl. H.Christoph, K.Müller, U.Ritz-Müller, a.a.O., S.470ff, A.Bokpe, a.a.O. mehrfach.

10. Vgl. www.westafrika.de/voodoo/vo-tempel.htm, abgelesen am 11.01.06.

11. Ebd.

12. A.Bokpê a.a.O.

13. Vgl. „Der Traum der Hanna Mchunu“, in: G.Lademann-Priemer (Hrsg.), Traditionelle Religion und Christlicher Glaube – Widerspruch und Wandel – Traditional Religion and Christian Faith – Cultural Clash and Cultural Change – FS H.-J.Becken zum 70. Geburtstag, Ammersbek 1996, Vorwort S. 7ff.

14. Vgl. www.afrika-in-bayern.de/glossar.php?letter=v, abgelesen am 13.01.06; www.religioustolerance.org/voodoo.htm, abgelesen am 24.08.04; S.Preston-Blier, African Vodun – Art, Psychology, and Power, Chicago/London 1995, S.37ff, K.Rippmann, La Feuille et non le Fétiche – die „neue“ traditionelle Medizin im Süd-Benin, S.116, in: Schamanismus, Voodoo, Besessenheit, S. 105-128.

15. Vortrag in der Johannesloge „Zum schwarzen Bären“ am 16. Februar 2005.

16. Auch unter: http://www.afrikaworld.net/afrel/zinzindohoue.htm, abgelesen am 17.02.05.

17. A.Bokpê, a.a.O., S.205.

18. Die menschenverachtende Sicht Napoleons zur Sklaverei wird dargestellt in: J.Pilet, Napoleons dunkles Geheimnis, Cicero – Magazin für politische Kultur, Febr. 2006, S.46-48; vgl. www.historywiz.com/toussaint.htm; www.historywiz.com/slavery-frenchrev.htm, abgelesen am 27.01.06.

19. http://de.wikipedia.org/wiki/Toussaint_L´Ouverture, abgelesen am 17.02.05, und Alain-Maurice Bokpê mündlich; Reisesprospekt: Studienreisen nach Benin, 2006.

20. H.Christoph mündl.

21. Vgl. J.Doyan, Vodoun, or the Voice of the Gods, in: M.F.Olmos / L.Paravisini-Gebert, Sacred Possessions – Vodou, Santería, Obeah, and the Caribbean, New Brunswick, N.J. 1997, S.31-36, ebd. S. 14, 27f.

22. http://de.wikipedia.org/wiki/Fran%C3%A7ois_Duvalier, abgelesen am 17.01.06.

23. W.B.Seabrook, Geheimnisvolles Haiti – Rätsel und Symbolik des Wodu-Kultes, Berlin 1982, S.61ff

24. http://de.wikipedia.org/wiki/Zombie; www.webster.edu/~corbetre/haiti/bookreviews/davis1.htm, beide abgelesen am 17.01.06.

25. Unter den Zulu wurde mir noch 1972 vom „umkhovu“, der „untoten Leiche“ erzählt, aber man betonte, das wäre sehr selten, vgl. G.Lademann-Priemer, Heilung als Zeichen für die Einheit der Welten, Frankfurt/M, Bern, New York, Paris, S.137, 301 Anm. 379.

26. G.M.Hall, a.a.O., S.169f.

27. Bokpê am 16.02.06.

28. So H.Christoph mündlich angesichts der Ahnenaltäre „Asen“ in seiner Sammlung.

29. Zur politischen Geschichte von Dahomey/Benin vgl. Rippmann, a.a.O., S.109f.

30. Aus dem Reiseprospekt.

31. http://de.wikipedia.org/wiki/Benin, abgelesen am 17.01.06.

32. Aus dem Reiseprospekt.

33. Ekoué, a.a.O., S.39, 305. Die Gê kamen 1660 mit den Yoruba und Fon in Kontakt.

34. In Haiti sind es die „Loas“, in Lateinamerika die „Orishas“.

35. A.Ekué, a.a.O., S.39ff. Vgl. G.Chesi, Die Medizin der Schwarzen Götter – Magie und Heilkunst Afrikas, Innsbruck 1997.

36. Vgl. http://wwww.muz-online.de/afrika/benin.html, abgelesen am 11.01.06.

37. H.Christoph, K.Müller, U.Ritz-Müller, a.a.O., S. 198ff, H.Christoph, Im Bann des Voodoo, Film auf Phönix, 31.12.2005.

38. Vgl. Christoph, Müller, Ritz-Müller, a.a.O., S.344f.

39. Beydemüller, Christoph, a.a.O., S.50.

40. Vgl. B.Gräfin Schwerin v. Krosigk, Ein Fest für den Schlangengott, Film auf 3SAT vom 07.07.05.

41. Bokpê am 16.2.05 mündlich in Hannover.

42. A.Bokpê, a.a.O., S. 309ff. Die Verf. beschreibt, wie sich die Traditionalisten gegen eine den Neuerungen aufgeschlossene Königin durchgesetzt hatten.

43. Voudou und Trancekulte Westafrikas“ - „Der Gott im Kühlschrank“, Ausstellung im Museum für Völkerkunde in Hamburg 1997/98, Ausstellungsflyer; vgl. G. Chesi, a.a.O.

44. Der Vodún-Altar in der Sammlung Christoph in Essen ist geweiht, die Figuren sind „geträumt“ und rituell hergestellt.

45. B. Schwerin v. Krosigk, Film.

46. http://www.muz-onlinde.de/afrika/benin.html, abgelesen am 11.01.06.

47. Zitat nach dem Film von B. Schwerin v.Krosigk.

48. Rippmann, a.a.O., S.127.

49. Flyer „Sie verdient Respekt“, Prospekt des Fördervereins Soul of Africa (SOA), 2006.

50. Mündliche Mitteilung von H.Christoph.

51. Ebenso.

52. www.westafrika.de/voodoo/vo-voodoo-christ.htm, abgelesen am 12.01.06.

53. Papa Shanga, Praxis der Voodoo-Magie, S. 148.

54. Ebd., S.56f.

55. Vgl. H.Owusu, VooDoo Rituale, Darmstadt 2000, S.81ff.

56. Den Hinweis verdanke ich meinem Kollegen I.Christiansen.

57. www.otoa.de/aiwass_his_d.htm, abgelesen am 4.11.04.

58. www.otoa.de/pacquets_d.htm, abgelesen am 4.11.04.

59. http://www.f-c-a-net/forum8/, abgelesen am 4.11.04.

60. Voodoo für Einsteiger, Kiel, 5.Auflage 2003, Text auf dem Umschlag.

61. Ebd., S.61.

62. www.voodoo-tempel.de/shop/index.php?cPath=7, abgelesen am 27.01.06.

63. www.luckymojo.com/, abgelesen am 13.01.06. Diesen Hinweis verdanke ich MA Oliver Ohanecian.

64. J.Doyan, a.a.O., S.31.

65. So mündlich, vgl. www.wdr.de/themen/kultur/ausstellungen/voodoo_essen/ZZ_Druckversio..., 01.01.2006.

66. Es war mir nicht möglich, über diese Fragen Anfang der 90er Jahre einen Artikel zu veröffentlichen, ein deutscher Verlag weigerte sich, das Problem zur Kenntnis zu nehmen. Heute wird endlich offen darüber gesprochen und geschrieben. Die moderne Furcht vor Schadenszauber und ihre Auswirkungen müssten jedoch in einem größeren Zusammenhang behandelt werden, als es hier möglich ist. Ich verweise in diesem Zusammenhang zB. auf den Artikel von J.Harnischfeger, Die Rückkehr der Dämonen im afrikanischen Christentum, MD 2/06, S.43-53.

67. Vgl. www.salamandra.de/mondocane/template.php?nummer=11; www.stmk.gv.at/verwaltung/Imj-ng/01/widerstand/b_wen_s.html; www.taz.de/pt/2001/08/30/a0268.1/textdruck, alle abgelesen am 19.01.06; Leben mit den Göttern – Susanne Wenger, Film auf 3SAT vom 5.10.05.

68. http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/24.03.2003492711.asp, abgelesen am 19.01.06, vgl. A.Bokpê, a.a.O.

Literatur in Auswahl:
G.Chesi, Die Medizin der schwarzen Götter – Magie und Heilkunst Afrikas, Innsbruck 1997

H.Christoph, K.E. Müller,U.Ritz-Müller, Soul of Africa – Magie eines Kontinents, Köln 1999

A.Ekoué, „Und sie denken, du bist eine mamissi...“ – Geistinhabitation in einem Frauenkult und ihre Adaptation im Kontext afrikanischer Christen in Süd-Togo, Hamburg 1996

K. Elwert-Kretschmer, Religion und Angst – Soziologie der Voodookulte, Frankfurt / New York 1997

G.M.Hall, Slavery and African Ethnicities in the Americas – Restoring the Links, North Carolina 2005

W.Köpke (Hg), Schamanismus, Voodoo, Besessenheit, Mitteilungen aus dem Museum für Völkerkunde Hamburg, Neue Folge 28, 1998, 2001

H.Owusu, VooDoo – Rituale, Darmstadt 2001

S. Preston Blier, African Vodun – Art, Psychology, and Power, New York / London 1995

K. Rippmann, Erfahrungen mit Hexerei in Afrika: Der Vodou in Benin zwischen Tradition und Moderne, in: Hexen im Museum, Hexen heute, Hexenweltweit, Hamburg 2004

Papa Shanga, Praxis der Voodoo-Magie, Bürstedt o.J., Esoterischer Verlag

B.E.Schmidt, Von Geistern, Orishas und den Puertoricanern – Zur Verbindung von Religion und Ethnizität, Marburg 1995

B.E.Schmidt, Karibische Diaspora in New York, Berlin 2002

L. Voodoo, Voodoo für Einsteiger – Inklusive Voodoo-Puppe und Handbuch, Kiel 5.Aufl. 2003

http://de.wikipedia.org/wiki/Voodoo

www.religioustolerance.org/voodoo

 
 
Gabriele Lademann-Priemer, 2006
 
Letzte Aenderung 2006, © gl 2006, Infostelle 2000
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