Online-Coaching mit Laura Malina Seiler

Laura Malina Seiler wurde 1986 geboren und arbeitete nach ihrem Studium zuerst als Musikmanagerin und machte sich 2016 selbstständig mit ihrem Podcast „Happy, Holy & Confident“. Dieser war einer der erfolgreichsten deutschen Podcasts mit mehr als 30 Millionen Downloads. Laura Malina Seiler lebte viele Jahre in Venezuela, Bolivien, in der Türkei und in den USA, heute allerdings in Berlin. Sie bietet neben ihrem Podcast und einem Blog auch Life-Coaching und hat diverse Bücher veröffentlicht, alle zu den Themen Meditation und Selbstfindung.

Das Online Coaching

Das Video begann mit einem Intro, professionell gedreht in hoher Qualität. Dann sass Laura da in einem Korbstuhl, umgeben von hellen Farben und sehr viel Weiss und Gelb. Sie begrüsste alle Teilnehmenden herzlich und betonte, dass die Meditation stärker werde, wenn so viele Menschen mitmachten. Die Transformation werde dadurch potenziert. Also leitete Laura gleich zu Beginn eine kurze Meditation, um eine energetische Verbindung für all die Tausenden von Zuschauenden zu schaffen. Wir sollten alle präsent werden im Moment. Dazu wurde ein Mantra gespielt, ein Spiegelmantra, das alles Negative in Positives transformieren sollte. Damit sollten alle in ihre positive Urenergie zurückfinden. Die Mantra Musik war modern, gesungen von einer sanften Frauenstimme. Wir sollten uns dann alle mit dem Neuen in uns selbst verbinden und das Alte loslassen. Mit dem Herzen müssten wir uns alle mit den Mitmeditierenden verbinden und ihre Energie spüren. Laura sagte, dass wir nun einen Raum geschaffen hätten für unsere Transformation, ein Raum für Heilung und Erkenntnis.

Was mich etwas irritiert hat waren die Popups, die permanent auf der Seite zu sehen waren: Lilli aus Berlin hat gerade Shine Up & Rise Uni 2021 gekauft. Und es waren sehr viele Popups.

Laura erklärte dann, warum es eigentlich gehen sollte an diesem Abend: Um die Glaubenssätze, die in uns allen seien und die wir durch bessere ersetzen müssten. Glaubenssätze seien wichtig und würden uns leiten. Nur etwa 5% unserer täglichen Entscheidungen würden wir bewusst fällen. Aber Körper und Unterbewusstsein würden alles registrieren, jede starke emotionale Erfahrung. Jeder Mensch hätte eine ursprüngliche Schöpferkraft und sei voller Liebe, eine Art göttliche Blaupause. Im Laufe unseres Lebens würden wir aber verletzt werden und dadurch uns selbst in Frage stellen. Damit würden wir die Verbindung zu unserem Urbewusstsein verlieren und in einen Überlebensmodus wechseln. In diesem Modus leben laut Laura 99% der Menschen. Das sei aber anstrengend und verletzend, weshalb jeder Mensch in sein Urbewusstsein zurückkehren solle. Dort seist du alles zur selben Zeit und mit allem verbunden. Jeder Mensch hätte ein Bewusstsein, ein Unterbewusstsein und ein Urbewusstsein. Wenn man es schafft, vom Überlebensmodus wieder in den Schöpfungsmodus zu kommen, dann ist man wieder mit dem Urbewusstsein verbunden und man könne der Mensch werden, der man sein will.

Was sind denn nun unsere Glaubenssätze? „Ich bin“ seien die kraftvollsten Worte des Menschen, denn sie würden unsere Welt erschaffen. Die häufigsten Glaubenssätze, die wir hätten, wären „Ich bin nicht gut genug“, „Ich schaffe das nicht“ und „Jemand anderes kann das besser“. Diese Überzeugungen würden wir nicht mehr hinterfragen und würden zur Realität. Dies sei ein Code, den wir alle uns schon als Kind eingegeben hätten, weil wir es damals nicht besser wussten. Von diesem Code würden wir ständig Gedanken ableiten, wie ein wachsender Baum. Auf diese Gedanken folgten dann Gefühle wie Angst, Hilflosigkeit, Scham und Wut. Diese wiederum würden dann zu bestimmten Entscheidungen im Leben führen. Diese seien jedoch immer Entscheidungen, die einen selbst schützen und einen klein machen. Durch diese Entscheidungen machten wir bestimmte Erfahrungen, die wiederum unseren eigenen Glaubenssatz bestätigen würden, wie z. B. „Ich bin nicht gut genug“. Es sei ein unterbewusstes Hamsterrad.

Sind wir denn nicht gut genug? Gibt es dafür irgendwelche Beweise? Die Antwort darauf sei Nein. Diese Glaubenssätze könnten über Generationen weitergegeben werden von Eltern an ihre Kinder. Laura sagte aber, dass ich das transformieren könne, nicht nur für mich selbst, sondern auch für kommende Generationen. Ich solle ein kraftvolles „Ich bin“ leben und mich daran erinnern wer ich bin, dass ich Liebe bin. Ich solle mir bewusst machen wer ich sein und was ich in meinem Leben erschaffen möchte. Dieses Zurückfinden in den Schöpfungsmodus sei ein Wunder.

Nun kam Laura zu dem Teil, indem sie erklärte, wie denn solche Glaubenssätze transformiert werden könnten. Der Satz an sich sei dabei gar nicht so wichtig, sondern mehr das Gefühl dahinter. Man müsse tief in das Gefühl hineingehen, um es aufzulösen, denn der Schmerz existiere nur noch im Kopf. Was andere Menschen einem sagten, sei nicht wahr, und nach der Transformation könne man neue Bestätigung für sich finden.

Persönliche Selbstentfaltung sei ein Privileg, dass jeder Mensch wertschätzen solle. Dieses menschliche Bedürfnis stehe ganz an der Spitze und viele Menschen haben keinen Zugang dazu, weil es ihnen schon an anderen Bedürfnissen mangelt. Die Veränderung beginne immer im Inneren und in diesem Urbewusstsein habe man dann auch viel mehr Energie im Alltag. Auch das Manifestieren würde dann ganz leicht werden, aber immer auf einer inneren Ebene und nicht materiell.

Nach viel Vorgerede kam Laura dann zur eigentlichen Meditation, die sie auch nochmals erklärte, bevor wir endlich unsere Glaubenssätze auflösen konnten, um ins Urbewusstsein einzugehen.
– Der erste Schritt war das Bewusstwerden der inneren Probleme und das Wissen, dass ich was verändern könne.
– Der zweite Schritt war die Anerkennung für das, was ich bin, und auch die Anerkennung meiner Glaubenssätze. Es ginge auch darum, den Nutzen dieser Glaubenssätze in der Vergangenheit anzuerkennen, und dass sie mich weiterleben liessen.
– Im dritten Schritt ging es darum nochmal das Gefühl hinter den Glaubenssätzen zu fühlen, den Schmerz oder die Angst zuzulassen. Das müsse auch nicht lang sein und am Ende soll ich das Gefühl anerkennen, denn nur so könne es aufgelöst werden.
– Im vierten Schritt ging es ums Loslassen und um die eigentliche Transformation. Dazu müsse ich mir meinen Glaubenssatz als Computerchip vorstellen, der alle negativen Gedanken einsaugte, danach solle ich mir vorstellen, wie dieser einfach aus meiner Hand verschwinden würde. Et voilà.
– Im fünften und letzten Schritt ging es darum, sich mit dem Urbewusstsein zu verbinden, es wiederzufinden. Die Liebe und das Wissen darüber sei nie weg gewesen, wir alle ätten es nur vergessen.
Diese Reise ins eigene Innere würde einem helfen, die negativen Gedanken rund um die Glaubenssätze loszulassen.

Nach dieser Meditation, in der ich, wie ich zugeben muss, fast eingeschlafen bin, fragte Laura, wie es den Zuschauern den nun ginge, und meinte, dass wir doch etwas in die Kommentare schreiben sollten. Sie sagte auch, wir sollten uns für solch eine Reise auch Hilfe suchen von Therapeuten, denn es sei ein nie endender Prozess durchs ganze Leben.
Viele Menschen schrieben, wie frei sie sich jetzt fühlten und dass sie all den Schmerz und den Kummer hatten loslassen können. Viele sagten, sie seien erschöpft, was Laura als ganz normal deklarierte. Alle sollten jetzt nach der Meditation viel trinken und ins neue Sein hineinfühlen, sich klarmachen, welche neuen Entscheidungen man nun treffen wolle.

Eigentlich dachte ich, das Ganze sei jetzt vorbei, doch Laura sprach weiter. Es folgte eine sehr lange Eigenwerbung für Lauras Rise Up & Shine Uni. Das ist ein Workshop über 10 Wochen, die einem helfen soll, zu sich selbst zu finden und ein Licht zu werden, dass in die Welt strahlt. Laura betonte auch extra, wie günstig dieser Kurs sei, der übrigens 400 Euro kostet. Naja, da haben wir anscheinend eine andere Vorstellung von günstig. Es war auch nicht leicht bei der Sache zu bleiben, denn sie redete sehr lange über dieses grossartige Programm, dass doch jeder machen sollte. Zum Glück ging dieser Werbeblock irgendwann zu Ende und Laura verabschiedete sich.

Jasmin Schneider, Juni 2021

Lexikoneintrag zu Laura Malina Seiler