Theravada-Zentren und Gruppen

Meditation, auch samadhi genannt, hat im Buddhismus einen hohen Stellenwert und ist traditionell aber nur den Nonnen und Mönchen vorbehalten. Sie stellt eine der drei Untergruppen des Achtfachen Pfades dar. Gemäss buddhistischer Überlieferungen soll Buddha durch Meditation Erleuchtung gefunden haben. Daher ist Meditation und Erleuchtung eng miteinander verbunden. Alle buddhistischen Schulen sehen Meditation dabei als Weg zur Erleuchtung. In den frühen Pali-Texten werden verschiedene Meditationspraktiken beschrieben, wobei insbesondere zwei immer wieder genannt werden: die Samatha- und die Vipassana-Methode. Beide sind Formen von bhavana („Erzeugung, Bildung, Entwicklung, Kultivierung“) ein Wort, das mit Meditation übersetzt werden kann.

Samatha wird aus dem Sanskrit mit „Ruhe“ oder „Beruhigung“ übersetzt. Es bezeichnet die Methode der nach innen gerichteter Konzentration, in der man sich von den Sinneseindrücken immer weiter distanziert. Mit visuellen Hilfsmitteln soll die Konzentration zunehmen du der Geist „dichter“ werden. Damit soll es möglich sein, in vier Versenkungsstadien (Trance) einzutreten.  Die Meditationstechnik soll der historische Buddha gelehrt haben. Samatha Meditation zielt auf die Stabilität des Geistes ab, wobei verschiedene Konzentrationsstufen erreicht werden können.

Buddhismus ist – alter Lehre in neuer Deutung entsprechend – ein Weg eigener meditativer Erfahrung, angeleitet durch die entsprechenden Anweisungen des Buddha, die vor allem im sog. Satipatthanasutta als Achtsamkeitsmeditation oder Klarsichtsmeditation (Vipassana) erläutert sind.

Klarsichts- oder Achtsamkeitsmeditation beginnt in der Regel mit Atemachtsamkeit, geht über zum achtsamen Schreiten, Essen und Reden und z.B. zur Meditation einzelner Farbflächen. Auch eklige Objekte (z.B. verschimmelte Mahlzeiten) gilt es in ähnlicher Gelassenheit zu meditieren. Kurz: das radikale Loslassen jeder Bindung, um das sich Theravada-Spiritualität bemüht, beginnt mit der Reduktion der Wirklichkeit auf ein einziges Meditationsobjekt, bei dem dann der übende Geist so ruhig verharrt, bis Gier oder Abneigung in ihm überhaupt nicht mehr aufsteigen.

Gelassene Betrachtung eines Objektes oder eines Geschehens ist aber nur die notwendige Vorstufe zu jenem völligen Freiwerden und Loslassen, das die alte Schule Nirvana oder (Pali) Nibbana nennt. (Nirvana ist jenseits aller Worte und Konzepte und erschliesst sich nur im eigenen Erleben).

Wenn die Mehrheit der Meditierenden nach eigenem Empfinden in diesem Leben das letzte Erlöschen nicht erreichen, so wissen sie doch um die karmisch heilsame Wirkung ihrer unvollkommenen Gelassenheitsübung, die ihnen eine Fortsetzung ihrer Bemühung in der nächsten Existenz erlaubt.

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