«Heiligste Uriella, wir vemissen dich» – Beobachtungen an der Abdankung von Uriella am 1. März 2019 in Ibach

Icordo (Mitte) spricht an Uriellas Abdankung

Als wir um 14.00 Uhr eintreffen, ist die Pfarrkirche Unteribach, in welcher Uriellas Abdankung stattfinden wird, bereits beinahe bis auf den letzten Platz gefüllt, obwohl die Feier laut Todesanzeige erst eine halbe Stunde später beginnen wird. Anwesend sind rund 120 Angehörige des Ordens Fiat Lux – in den Neunzigerjahren wurden sie noch Ordensträger oder Fiat-Lux-Träger genannt, in den Achtzigern konnte Uriella gar noch von ihren «Fiat Lüxlern» sprechen, heute heissen sie nach theosophisch-esoterischem Brauch gediegen «Chelas» – so stand es in der Todesanzeige, und so ist es auch auf dem Band eines der drei grossen Kränze mit weissen und pastellfarbenen Rosen wiedergegeben, die neben Uriellas Sarg auf der Chortreppe der Pfarrkirche stehen. Der mittlere Kranz, der als einziger nebst weissen auch goldene Rosen enthält, ist von Icordo seiner «innigstgeliebten Uriella» gewidmet. Uriellas weisser Sarg ist bedeckt von weissem Schmuck in Form von Stoffblumen und Federn, dahinter steht ein weisses Grabkreuz mit der Aufschrift «Uriella 1929-2019». An der den Besuchenden zugewandten Seite des Sargs ist ein Foto Uriellas aus den Neunzigerjahren angebracht.

Hinter den Kränzen und dem Sarg steht der Altar der Pfarrkirche Unteribach, welche Maria Magdalena geweiht ist. Da Uriella nach eigenen Angaben die Reinkarnation Maria Magdalenas ist (in einem noch früheren Leben war Uriella auch die Eva), handelt es sich fürs Verständnis des Ordens Fiat Lux bei der Kirche Unteribach gewissermassen um eine Kirche zu Uriellas eigenen Ehren. Wie dem auch sei, eindrücklich ist zu sehen, wie fürs Auge der Betrachtenden der typische überbordende Fiat-Lux-Schmuck von Sarg und Kränzen in den nazarenischen, volkskunstartigen Stil des Altars übergeht. So hat Uriella bei ihrer Abdankung gewissermassen heimgefunden in die konservativ-katholische Volksreligion ihrer Kindheit.

Abgesehen von rund einem Dutzend Medienschaffenden im hinteren Bereich der Kirche sind alle Anwesenden in Weisstönen gekleidet. Die Menschen im Seniorenalter stellen klar die Mehrheit, der Frauenanteil beträgt rund 75%.

Wenige Chelas treffen nach uns ein. Offenbar sind sich die Chelas des Ordens Fiat Lux gewohnt, einige Zeit vor Beginn der Veranstaltung einzutreffen. Dennoch wird kaum geschwatzt, vielmehr wird andächtig der Musik gelauscht, die von einem portablen CD-Player auf der Empore gespielt wird. Die eingelegte CD könnte den Titel tragen «Best of Ave Maria». Unterschiedliche Vertonungen dieses Gebets wechseln sich ab mit anderer leichter Klassik auf katholisch-liturgische Texte.

Nachdem die Musik fürs Glockengeläut verstummt ist, tritt Icordo auf, mit Elan, aber in Würde gealtert. Mit einem goldgewirkten liturgischen Gewand ruft er mit der typischen Fiat-Lux-Dreiecks-Handgeste den Segen des dreieinigen Gottes an, dankt den Anwesenden für ihr Kommen und der Gemeinde Ibach in Gestalt ihres Bürgermeisters Helmut Kaiser, der selbst unter den Trauergästen ist, für Ihre Kooperation. Icordo räumt dabei gleich ein Missverständnis auf: Die Abdankung findet zwar in der katholischen Kirche statt, ist aber keine katholische Feier. Vielmehr dient die katholische Kirche in Unteribach in Ermanglung einer Abdankungshalle allen Konfessionen für ihre Trauergottesdienste, egal ob evangelisch, Fiat Lux oder katholisch. Dennoch war offenbar eine explizite Genehmigung der Abdankung durch die Erzdiözese Freiburg notwendig, jedenfalls dankt Icordo ausdrücklich dafür.

Icordo dankt auch für das gute Wetter in den vorangegangenen Tagen, für welches sinnigerweise das Hoch Erika verantwortlich war. Am Vortag aber, so Icordo, sei eine Vielzahl von Flugzeugen am Himmel zu sehen gewesen, welche Chemtrails versprüht hätten, damit am Tag der Abdankung von Uriella regnerisches Wetter herrschen würde, und so sei es ja auch gekommen. Aber für den Regen gebe es noch einen weiteren Grund: der Himmel weine um Uriellas Tod. Dass die beiden Erklärungen gleichzeitig geäussert werden, obwohl sie zueinander in einer gewissen Spannung stehen, entspricht im Orden Fiat Lux durchaus einer gewissen Tradition. Schon Uriella konnte das, was um sie herum geschah, als signifikant und zeichenhaft deuten, und hatte keine Probleme damit, für ein und dasselbe Phänomen unterschiedliche und auch widersprüchliche Erklärungen nebeneinander zu stellen.

Wie dem auch sei, für die Zeit nach dem Gottesdienst, wenn die Gemeinde zur Beisetzung Uriellas den Friedhof aufsuchen wird, stellt Icordo eine deutliche Wetterbesserung in Aussicht. Wir würden das ja sehen.

Nun wäre zu erwarten, dass Icordo auf die Verstorbene zu sprechen kommt, zumal er ja nicht nur Abdankungsredner, sondern auch trauernder Witwer ist. Aber Uriella muss warten. Zuerst kommen die Medien dran. Es folgt eine mehrminütige Medienschelte, während welcher Icordo davon berichtet, wie nach der Meldung von Uriellas Tod auf der Gemeinde er von Kamerateams verfolgt wurde, so dass er sich nur knapp in ein Haus des Ordens retten konnte, wo er über längere Zeit belagert wurde.

Und Icordo beschwert sich über die Fake News, welche über seinen Orden verbreitet würden, etwa dass Uriella ihr Athrum-Wasser damals verkauft hätte (was tatsächlich nicht geschah. Das Athrum-Wasser, von Uriella in ihrer Badewanne gequirlt, wurde in Kanistern gratis abgegeben. Als Apotheke Gottes teuer verkauft hat Uriella Ampullen mit Kochsalzlösung, welche sie angeblich energetisch bestrahlt hat).

Icordo fährt fort, dass Uriella niemals einen Weltuntergang angekündigt hätte. Während Icordo beim Athrumwasser recht hat, ist seine Argumentation hier sehr fragwürdig. Uriella hat immer wieder angekündigt, dass die Erde gereinigt und in ein Paradies namens Amora umgeformt würde. Diese Reinigung wäre mit Katastrophen aller Art verbunden, welche Uriella im einzelnen aufzuzählen nicht müde wurde. Zu überleben wären diese Geschehnisse nur durch die Evakuation auf UFOs. Dass hingegen der Planet Erde als solcher untergehen würde, das hat Uriella tatsächlich nie behauptet. Als Weltuntergang wird aber nicht nur die Zerstörung des Planeten Erde verstanden, sondern laut Wikipedia auch «ein Ereignis», welches «die herrschenden Lebens- und Begleitumstände massiv verändert». Und solches hat Uriella immer wieder angekündigt. Insofern war Uriella sehr wohl eine Weltuntergangsprophetin.

Weiters enerviert sich Icordo darüber, dass Uriella als esoterische Lehrerin bezeichnet wurde. Uriellas Lehre sei keine Esoterik, sondern die Wahrheit. Esoterik sei vom Dunkeln. Im weiteren Verlauf des Gottesdienstes wird Icordo einen Einblick in die Lehre des Ordens Fiat Lux geben, und was er da berichtet, ist geradezu typisch esoterisch.

Icordo beginnt nun mit einem Gebet, ist aber über die Medien immer noch so echauffiert, dass er wieder in Medienschelte verfällt. Mit einem zweiten Anlauf zum Gebet geschieht dasselbe, erst beim dritten Mal hat sich Icordo beruhigt.

Nach Gemeindegesang kündigt Icordo ein Lied an, welches er «erhalten» und für Uriella auf CD gesungen habe. Icordo gilt im Orden Fiat Lux als begnadeter Musiker und als Reinkarnation von Johann Strauss. Entsprechend hoch sind meine Erwartungen, als die CD eingeschaltet wird. Icordo singt «Adios Uriella, ich liebe dich, heiligste Uriella, ich vermisse dich», zu einer Melodie im Schlager-Stil, mit einer Stimme, die etwas klingt wie Hans Albers, allerdings wie ein Hans Albers nach reichlichem Bechern in einer Hamburger Hafenkneipe. Die Töne wirken verwaschen, vor allem ansteigende Intervalle schleift Icordo mit seiner Stimme hoch, und bei langen Klängen macht er sirenenartige Zwischencrescendi. Ich ertappe mich bei der Frage: Welches Karma muss sich Johann Strauss zu Lebzeiten zugezogen haben, dass sein musikalisches Talent sich zu demjenigen Icordos verwandeln konnte?

Endlich wird die Verstorbene zum Thema. Icordo geht auf Uriellas Lebenslauf ein, und hebt hervor, was ihm wichtig scheint.

Uriella sei am 20. Februar 1929 als Erika Hedwig Gessler in Zürich geboren worden. Von ihren Eltern sei Uriella «Erili» genannt und «streng katholisch erzogen» worden. Schon als Kleinkind habe sie spirituelle Interessen gezeigt, so habe sie ein Stoffkreuz anderen Spielsachen vorgezogen, und sie hätte sehr gerne auf Knien gebetet. Später habe sie 13 Jahre Schulzeit absolviert und mit einer Handelsmatur abgeschlossen. Daraufhin habe sie «verschiedene Ausbildungen und Diplome» in den Bereichen Handel und Fremdsprachen gemacht. Für zehn Jahre habe sie eine Sprachschule in England geführt, bei welcher fünf Lehrer angestellt gewesen seien. Nachher sei sie in anderen Positionen tätig gewesen, etwa als Direktionssekretärin oder als Simultan-Übersetzerin bei der UNO.

Bei einem Aufenthalt in den USA im jarh 1956 habe Uriella in Bayside, New York, ein Medium getroffen, welches eines der 33 Sprachrohre Gottes gewesen sei. Hier sei Uriella eröffnet worden, dass sie selbst dereinst eines dieser Sprachrohre sein würde.

An Uriellas 43. Geburtstag, am 20. Februar 1972, sei Uriella Jesus erschienen, in spürbarer Form, so dass Uriella ihn hätte berühren können. Jesus habe Uriella gefragt, ob sie bereit sei, eines der 33 Sprachrohre zu werden. Uriella habe zugesagt. Die 33 Sprachrohre, von welchen Uriella das letzte gewesen sei, hätten dieselbe Botschaft in unterschiedlichen Sprachen verkündet. Die Lehre der 33 Sprachrohre vermag zu erklären, weshalb Uriella trotz ihrer Fremdsprachen-Ausbildung wenig Anstalten machte, in anderen Sprachregionen tätig zu werden.

Aber Jesus hätte noch eine weitere Frage gehabt, nämlich ob Uriella bereit sei, eine Sühneseele zu sein. Warum sind Sühneseelen notwendig? Icordo erklärt dies mit einem Exkurs in die Theologie des Ordens Fiat Lux, und präsentiert ein geradezu klassisch esoterisches Weltbild: Die Seelen der Menschen seien, so erklärt Icordo, gefallene Engel, die damals beim Aufstand von Luzifer mitgemacht hätten. Als Strafe seien sie in die Materie gefallen. Jesus Christus hätte nun mit seinem Sühnetod die Möglichkeit geschaffen, dass die Seelen sich, wenn sie bereuten, durch Evolution wieder hocharbeiten könnten. Allerdings würde das Handeln der Menschen wieder neue Schuld produzieren. Und diese müsste ausgeglichen werden, so würde es das kosmische Gesetz vorschreiben. Hier kämen nun die Sühneseelen ins Spiel. Diese litten stellvertretend für andere. Neben Uriella gäbe es zahlreiche andere Sühneseelen, aber Uriella sei die grösste.

Im Jahr darauf habe Uriellas legendärer Reitunfall, der zu einem Schädelbasisbruch führte, ihren Kopf so verändert, dass Uriella hellsichtig geworden sei. Diese Hellsicht hätte sie für ihre Heilungen eingesetzt, welche sehr zahlreich gewesen seien.

Auch die Gründung des Ordens Fiat Lux im Jahr 1980 erwähnt Icordo, durch welche Uriella zur «Ordensmutti» für hunderte Mitglieder des Ordens Fiat Lux geworden sei.

Am 3. Dezember 1987 habe er, Icordo, seine zukünftige Gattin zum ersten Mal getroffen. Uriella referierte damals im Gartensaal des Zürcher Kongresshauses, und Icordo, der dem Orden bereits beigetreten war, suchte Uriella auf. Damals sei sie, so Icordo, «noch mit Uriello verheiratet gewesen». Diese Aussage ist die einzige, welche Icordo während der gesamten Feier zu den vorherigen Ehemänner seiner «ewigen Dualseele» Uriella macht. Uriellas geheimnisvoller erster Ehemann wird ohnehin nicht erwähnt, die biographischen Angaben legen die Vermutung nahe, dass diese erste Ehe mit Uriellas zehn Jahren an der von ihr geleiteten Sprachschule in England zusammenhängen könnte. Aber Uriellas zweiter Ehemann, der Unternehmer Max Bertschinger, war für Uriellas Biographie entscheidend wichtig. Immerhin trug sie seinen Namen ihr Leben lang weiter, wie wenn Bertschinger ihr Mädchenname gewesen wäre. Uriellas dritter Ehemann, der ehemalige katholische Priester Kurt Warter, prägte die Lehre des Ordens wesentlich mit, und galt ebensosehr als Uriellas Dualseele, was in seinem Geistnamen «Uriello» ja überdeutlich wird. Wie dem auch sei, jetzt ist Icordo am Drücker, und die vorherigen Ehemänner Uriellas keine Dualseelen mehr, sondern nur noch Fussnoten der Geschichte, wenn überhaupt.

Mehrfach während des Abdankungsgottesdienstes kommt Icordo auf den 1991 erschienenen Film des damaligen WDR-Journalisten Felix Kuballa unter dem Titel «Gesucht wird … das Sprachrohr Gottes» zu sprechen. Uriella habe damals zwar genau vorausgesehen, wie alles rauskommen würde, aber Jesus habe sie mehrfach aufgefordert, trotzdem mitzumachen. Allerdings seinen im Film massive Lügen verbreitet worden. So sei vom Institut Fresenius nicht Uriellas Athrum-Wasser getestet worden, sondern Rheinwasser, was die Verschmutzungen erklären würde. In kritischer Sicht handelt es sich hier um den für radikale Gemeinschaften typischen Versuch, heikle Informationen durch Verschwörungstheorien wegzuerklären. Tatsächlich hat Uriella das Athrum-Wasser ja in ihrer Badewanne «gequirlt», da erstaunt es Aussenstehende wenig, dass das eine oder andere Darmbakterium seinen Weg in einen Athrum-Kanister gefunden hat.

Für zwölf Jahre habe Jesus Uriella und Icordo im Jahr 1991 mit Öffentlichkeitsarbeit beauftragt, nachher sei Schluss. Daran hätte sich der Orden gehalten. Insbesondere nach 1996 sei die Medienarbeit intensiv worden, schwierig insbesondere deshalb, weil das Fernsehpublikum jeweils genau instruiert worden sei, wo gelacht werden sollte, und wo geklatscht und wo gestampft. Der Schreibende hat keine Hinweise auf solche Massnahmen. Wieso hätte das Fernsehpublikum vor Auftritten Uriellas auch eigens aufgefordert werden sollen, gelegentlich in Gelächter auszubrechen? Kniffliger wäre vermutlich gewesen, das Publikum darauf zu verpflichten, Uriellas Statements mit ernster Miene entgegenzunehmen, komme da, was wolle.

Schliesslich kommt Icordo auf Uriellas lange Leidenszeit zu sprechen. Im Jahr 2005 habe sie sich auf Anraten ihres Schweizer Zahnarztes – Jesus hat sie damals blöderweise nicht befragt – alle Zähne des Oberkiefers ziehen und eine Prothese montieren lassen. Ein Stiftzahn dieser Prothese habe sich in der Folgezeit als Stachel einer Dornenkrone ausgenommen, so dass Uriella wie damals Jesus gelitten habe, was eine Parallele zwischen Uriella und Jesus sei. Das Problem habe sich erst behoben, als die Prothese ausgefallen sei.

Seit dem Jahr 2010 sei Uriella von der Hüfte abwärts gelähmt gewesen und habe schlimme Schmerzen ertragen müssen. Uriella habe diese aber ohne jegliche Sedativa ertragen. Sedativa würden, so behauptete Icordo, Demenz auslösen. In Pflegeheimen würden den Bewohnern Sedativa ans Essen gegeben – meine Frau, welche als Pflegedienstleiterin in einer Seniorenresidenz arbeitet und genau weiss, wie verboten so was wäre, ist kurz davor, aufzuspringen und Icordo zu widersprechen – und wegen dieser Sedativa im Essen würden Bewohner Demenz entwickeln. Im Orden Fiat Lux gebe es keinerlei Menschen mit Demenz. (Auf der Heimfahrt diskutiere ich mit meiner Frau diesen Punkt. Für manche Demenz-Formen sind Chelas des Ordens Fiat Lux wegen ihres Lebenswandels – sie rauchen nicht, trinken keinen Alkohol und sind wegen ihrer Rohkost-Diät auch kaum je übergewichtig – tatsächlich weniger anfällig. Bei Alzheimer-Demenz sind bisher keine solchen Zusammenhänge bekannt. Denkbar ist auch, dass die Erwartung eines demenzfreien Ordens Fiat Lux dazu führt, dass Chelas, welche dementielle Entwicklungen zeigen, gar nicht mehr hingehen).

Während der zwei Stunden, die der Gottesdienst dauert, spricht nur Icordo. Niemand von den alten Weggefährten Uriellas, die teilweise weit länger beim Orden waren als Icordo, ergreift das Wort. Icordo hat den Orden fest im Griff.

Wie geht es weiter? Icordo meint, Uriella sei nun auf der Mental-Ebene, und würde von dort als erster Mensch überhaupt in die göttliche Ebene zurückkehren. Was das bedeutet, wird schon während des Abdankungsgottesdienstes klar: Icordo richtet ein erstes Gebet an Uriella.

Dass eine aus der göttlichen Ebene wirkende Uriella den Orden Fiat Lux zusammenhalten kann, ist aber mehr als fraglich. Und ein neues Sprachrohr Gottes ist nicht in Sicht, die Lehre von den 33 Sprachrohren, deren letztes Uriella gewesen sei, macht deutlich, dass ein neues Sprachrohr auch gar nicht vorgesehen ist.

An der Abdankung sind mit 120 Personen viele dabei, welche sich vorher schon länger nicht mehr blicken liessen. Am Sonntag zuvor waren beim Gottesdienst, während dem Uriella starb (gleichzeitig, aber nicht im gleichen Gebäude), 100 Leute anwesend gewesen. Icordo nennt diese Zahl der 100 Gottesdienstteilnehmenden während der Abdankung so oft, dass sehr wahrscheinlich wird, dass es sich hier um einen seit längerem nicht mehr erreichten Spitzenwert handelt. Die Chance, dass die Besucherzahlen bald wieder nachlassen und der Orden früher oder später aufgelöst wird, ist sehr gross.

Eine Prophezeiung wagt Icordo noch: Jesus würde «zu unseren Lebzeiten» wiederkommen. Als wir aber nach draussen treten, sehen wir, dass Icordos erste Prophezeiung des Tages, nämlich dass es auf Ende des Gottesdienstes eine Wetterbesserung geben würde, nicht eingetreten ist.

Georg O. Schmid, 1. März 2019