«Wer nicht nachdenkt, wird glückselig» – Heilabend mit Patric Pedrazzoli und Pascal Voggenhuber in Luzern

Am 9. September 2021 besuchte ich den Benefiz-Heilabend mit Patric Pedrazzoli und Pascal Voggenhuber im MaiHof Luzern, eine Veranstaltung zugunsten der Stiftung «Seelenzucker» von Patric Pedrazzoli.

Die Spirituellen und die Corona-Massnahmen

Zu Beginn ergab sich der Anblick von rund 260 Menschen, versammelt in einer Kirche, wovon aber nur etwa 10 Personen eine Maske trugen. Von den Mitarbeitern mal abgesehen, war ich eine der wenigen mit Maske. Auch die Sicherheitsabstände liessen sehr zu wünschen übrig. Die Stühle standen in Reihen dicht an dicht und als «Abstand» wurde jeweils ein Stuhl zwischen den Leuten ausgelassen, meiner Meinung nach viel zu wenig bei so vielen Menschen in einem Saal. Die spirituellen Besuchenden des Heilabends begrüssten sich gegenseitig mit Umarmungen und sprachen fröhlich miteinander, ohne Maske versteht sich. Also sass ich etwas unsicher auf meinem Stuhl und versuchte die penetrante Meditationsmusik zu ignorieren, die uns aus den Lautsprechern entgegenschallte.

«Pschschscht» erklang es da aus einem der Mikrofone, als Patric Pedrazzoli auf die Bühne trat. Er hiess uns alle willkommen und bat darum, dass nun alle die Masken anziehen sollen, da das ja so vorgeschrieben sei. Er selbst habe aber ein Attest vom Arzt, das ihn von der Maskenpflicht befreie. Daraufhin zogen die 260 Spirituellen im Saal die Masken auf, wenn auch oft unterhalb der Nase. Pedrazzoli kam zwar dieser Pflicht nach, machte aber auch einige abschätzige Kommentare über die Massnahmen des Bundes. So deutete er an, dass nach der kommenden Zertifikatspflicht ja nichts mehr möglich sei und solche Veranstaltungen wie heute der Vergangenheit angehören würden.

Kinder in Indien und einleitende Worte

Die Einnahmen des Abends, so betonte Pedrazzoli, würden alle an eine Stiftung gehen. Es seien also alles gemeinnützige Projekte, ein selbstloser Akt sozusagen. Alle Gelder flossen in Pedrazzolis Stiftung «Seelenzucker». Gegründet hatte Pedrazzoli diese nicht aus steuertechnischen Gründen, wie er betonte, sondern wegen seiner Frau. Sie hatte ihn weinend angerufen, weil sie in Indien so viel Tierleid und hungernde Kinder gesehen hatte. So gründete Pedrazzoli seine Stiftung, die ein Kinderspital in Indien finanziert, Essen in afrikanischen Slums verteilt und ein Wasserprojekt in Indonesien durchführt. Pedrazzoli forderte alle auf, das leere Couvert, das jede Person auf dem Stuhl hatte, mit Geld zu füllen, gerne auch mit Tausendernoten.

Dann folgten die ersten Instruktionen. Wir sollten alle im Hier und Jetzt ankommen und die Augen schliessen. Es folgte eine kurze Meditation, bei der wir alle störenden Gedanken für die nächsten 1.5 Stunden ignorieren sollten.

«Macht das Sinn?» – Nicht unbedingt

Nun ergriff Pascal Voggenhuber das Wort. Er sagte, dass Heilung ein breites Spektrum sei und wir eigentlich nichts dafür tun müssten. Wir sollten uns nur jeden Tag 5-10 Minuten Zeit nehmen und zur Ruhe kommen. Nach den Ursachen von Symptomen oder Krankheiten zu suchen sei unnötig und destruktiv. Eigentlich seien die Ursachen aller Krankheiten meistens nur zwei einfache Sachen: Die Menschen stressten sich zu Tode oder frässen sich zu Tode. «Macht das Sinn?», fragte Voggenhuber ins Publikum. Corona könne helfen, die Menschen hätten weniger zu tun und könnten endlich zur Ruhe kommen, meinte Voggenhuber weiter. Kranke Menschen sollten den Stress reduzieren und auf die Ernährung achten. «Macht das Sinn?». Wir sollten unsere Körper beobachten, denn nach dem Essen seien wir meistens müde. Aber wenn das so ist, dann gibt uns das Essen keine Energie! «Macht das Sinn?». Nur leichte Sachen wie Salat zu esssen sei besser, diese machen uns nicht müde und könnten uns folglich auch Energie liefern. «Macht das Sinn?».

Sinn machte das für mich nicht wirklich, ganz davon abgesehen, dass die ständige Rückfagerei doch sehr nervig war. Dass wir uns alle zu Tode fressen würden und daher unsere Leiden stammen, scheint mir doch westlich-kurzschlüssig. Auf der Erde gibt es leider unzählige Menschen, die mit Hunger zu kämpfen haben und ja wohl nicht selbst Schuld sind an Krankheiten oder Leid.

Auch die Aussage, dass nur leichte Nahrung Energie liefern kann schien mir biologisch gesehen eher wenig nachvollziehbar zu sein.

Im spirituellen Bereich würden Krankheitsursachenwürden, so Voggenhuber weiter, oft im Karma gesucht, dabei seien sie offensichtlich Stress und Ernährung. «Macht das Sinn?». In der spirituellen Szene gäbe es einen gewaltigen Konkurrenzdruck. Auch bei seiner Ausbildung in England hätte Voggenhuber das erlebt. Alle hätten gewetteifert, wer die meisten Geistführer habe. Aber Voggenhuber selbst hatte nur einen einzigen, er sagte, dass er ebenso gut sei, dass er nicht mehr Hilfe brauchte. «Macht das Sinn?». Für diesen in meinen Augen etwas plumpen Witz erntete er viel Gelächter und Zustimmung aus dem Publikum, das begeistert an seinen Lippen hing. Erleuchtet sein könne ja, so Voggenhuber, sowieso kein Mensche auf dieser Erde, dazu braucht es noch viele Inkarnationen in anderen Dimensionen. «Macht das Sinn?»

Voggenhuber erklärte dann, dass wir Menschen alle nur das Fernsehprogramm von Gott und seinen Engeln seien. Die Seelen, die zufrieden sterben und auch danach zufrieden sind, dürften in der Geisterwelt bleiben, nur diejenigen, die sich beschwerten und böse seien würden sofort reinkarniert. Es gäbe keine Geister in einer Zwischenwelt, das sei nur ein Mythos.

Wir sollen alle nach dem Positiven im Leben suchen, auch wenn das zu diesen Zeiten nicht so einfach sei. «Macht das Sinn?». Die Zertifikatspflicht, die jetzt eingeführt wird, sei nicht sinnvoll und stressig. Das sei so. Aber wir sollten uns fragen, was sie denn konkret in unserem Leben verändern würde. Alles, was wir machen wollen könnten wir ja trotzdem tun, wir würden ja sowieso nicht ins Kino gehen zum Beispiel. Jeder könne ja seine Meinung haben, aber er, Voggenhuber, würde sich selbstverständlich nicht impfen lassen. «Macht das Sinn?». – Für mich nicht wirklich, doch mit dieser Meinung stand ich wohl ziemlich alleine da, angesichts der Zustimmung im Raum. Die Ablehnung der Corona-Impfung und der Massnahmen allgemein war deutlich zu spüren.

Die Oma und der Yogi

Patric Pedrazzoli berichtete nun, dass er, als er noch ein Kind war, schon Menschen heilen wollte. Damals sei seine Oma schwer krank gewesen, so schwer, dass sie nicht vom Sofa aufstehen konnte und jeden Tag päckchenweise Tabletten schlucken musste. Die Oma habe nämlich Diabetes gehabt. Also habe Pedrazzoli seine Oma und dann die ganze Welt heilen wollen.

Mit 21 Jahren sei Pedrazzoli dann das erste Mal nach Indien zu einer Goa Party geflogen. Damals habe es noch geheissen: Yoga gleich Sektenzeug, Hare Krishna gleich Sektenzeug. Dies seien veraltete Meinungen, die nicht der Realität entsprechen würden. Bei dieser Goa Party damals seien plötzlich tausende Yogis aus dem Dschungel und aus ihren Höhlen gekommen. Sie hätten keine Uhren oder Kalender gehabt, sie seien alle von mystischen Kräften dorthin geführt worden. Da habe Pedrazzoli verstanden, dass es mehr auf dieser Welt gäbe. Err sei aufgewachsen mit den Wundern von Jesus Christus, doch diese Yogis seien für ihn viel wirklicher gewesen als all diese Geschichten. Pedrazzoli habe erkannt, dass es möglich sei, alles zu heilen, aber auch dann seien die Menschen noch nicht glücklich. Es gäbe keine Ruhe nach dem Tod, der Frieden sei immer hier.

Der Fremde in deinem Kopf und das vergessene Trauma

Jeder Mensch sei schizophren, so Pedrazzoli, er selbst auch. Denn auch er habe eine Stimme im Kopf. Diese Stimme sei jemand Fremdes. Warum? Weil wir ja alle diese Stimme hörten, könnten wir es ja nicht selber sein. Die Stimme der Gedanken sei also ein Fremder im Kopf, es sind nicht wirklich die eigenen Gedanken. Bei Kindern sei diese Stimme noch nicht so ausgeprägt, deshalb seien Kinder auch immer glücklich. Auch wenn Kinder schlechte Emotionen hätten oder Schmerzen, würden sie diese schnell vergessen und seien wieder glücklich. Erwachsene seien nicht so, nach einem Unfall beispielsweise schleppten sie diese Schmerzen psychisch ewig mit. Und Warum? Weil die Stimme im Kopf ihnen das so diktierte.

Dies war für mich kaum auszuhalten. Ich dachte an hungernde Kinder, misshandelte Kinder, Kindersoldaten, Kinderarbeiter und Kindersklaven. Sind diese alle seien glücklich, weil sie keine Stimme im Kopf haben? Könnten diese alle ihre schlimmen Erfahrungen gleich wieder vergessen, da sie keine Stimme hätten, die sie daran erinnern würde? Sieht Patric Pedrazzoli die Realität und die üblen Folgen von Traumatisierung nicht?

Die Stimme im Kopf verhindere, so fuhr Patric Pedrazzoli fort, dass Menschen glückselig sein können. Nur wer die Stimme im Kopf, also alle Gedanken, Verstand und Logik, ausschalten könne, würde glückselig sein. Der Verstand sei eigentlich nur Wahnsinn. Wir seien eigentlich auch nur Energie. Wir alle seien nicht unser Körper, unsere Wünsche und Ziele. Wir bräuchten keine Bücher, kein Wissen, keine Logik, kein Verstand. Nur wer aufhöre, das Leben kontrollieren zu können, könne frei sein. Dazu müsse der Mensch den Kopf ausschalten und nicht mehr denken!

Das war doch mal eine Ansage. Und ich fragte mich, warum Patric Pedrazzoli, und vor allem auch Pascal Voggenhuber, ein Buch nach dem andern auf den Markt werfen, wenn diese doch so unnütz sind.

Diskussionen im eigenen Kopf seien, so Patric Pedrazzoli weiter, schizophren und nicht gesund. Der Verstand wolle nur Recht haben, also sollten wir ihm einfach Recht geben. Diese Stimme sei krank! Das Gehirn sei ja nur rund 1 kg Fett, das schwimmeund spriche. Das eigentliche Wunder im Universum seien wir selbst, aber kaum jemand entdecke, wer er wirklich ist. Wir sind alle seien Glück und Liebe.

Die Aura-Heilung und das schiefe Becken

Pascal Voggenhuber will zwar Geister Verstorbener sehen und auch Auren lesen können, doch heute abend war er nur der Kommentator. Es war Patric Pedrazzoli, der an diesem Abend die Heilungen durchführte. Aus dem Publikum meldeten sich sieben heilwillige Frauen, die alle Beschwerden hatten. Pedrazzoli behauptete, die Art des Leidens spiele keine Rolle, alle könnten geheilt werden. Dabei legte er die Hand auf die Stirn der jeweiligen Klientin und liess, so sagte er, seine Aura in die Auren der Patientin fliessen. Voggenhuger fragte dabei das Publikum, was sie denn für Farben in den Auren sehen würden. Darauf antworteten auch immer alle sehr fleissig. Auch eine ältere Dame vor mir murmelte immer zustimmend zur Farbwahl von Voggenhuber. Leider konnte ich selbst überhaupt nichts sehen, ich bin wohl nicht spirituell genug.

Frau Nummer 1

Voggenhuber erklärte, dass der Druck auf der Brust von emotionalen Themen her kommen würde, im Herzbereich seien Unruhen zu sehen. Nun habe die Frau Rückenschmerzen von ihren Familienproblemen.

Nach der Heilung meinte die Frau, dass sie nun keine Schmerzen mehr habe.

Frau Nummer 2

Hier würde die Energie schon freier fliessen. Es wäre eine blaue kalte Farbe. Pedrazzoli ginge mit der richtigen Aura-Farbe rein, um die Frau auszugleichen.

Diese Frau sagte nach der Heilung, dass sie keinen Unterschied spüren würde. Aber Pascal Voggenhuber erklärte ihr, dass es manchmal eine Weile dauern würde, bis etwas spürbar sei.

Frau Nummer 3

Bei dieser Frau sei die Aura rosafarben, so eine eifrige Zuschauerin. Das bestätigte Pascal Voggenhuber. Also sei bei dieser Frau mangelnde Selbstliebe der Grund für ihre Knieschmerzen.

Mir schien dies sehr interessant, denn meine Begleitung an diesem Abend arbeitete in der Krankenpflege und Therapie. Bei den Aussagen von Voggenhuber musste sie lachen und meinte, dass es kein Wunder sei, dass diese Frau Nummer 3 Knieschmerzen habe. Ihr Becken stehe ganz schief, das könne man schon von weitem erkennen. Diese Fehlstellung könnte auch die Knieschmerzen verursachen.

Also warteten meine Begleitung und ich erwartungsvoll auf Pedrazzolis Heilung. Vielleicht würde sich das Becken auf spirituelle Art und Weise wieder in die richtige Position schieben. Wir verfolgten gespannt, was passieren würde, doch leider wurden wir enttäuscht. Auch nach der Heilung stand das Becken der Frau noch genau so schief wie vorher.

Die Frau Nummer 3 sagte, dass sie während der Heilung ein sehr heisses Gefühl gehabt hatte und jetzt danach sei ihr angenehm kühl.

Frau Nummer 4

Bei dieser Frau musste der Fluss angeregt werden, die Gelenkschmerzen würden dadurch besser werden. Die Frau sagte auch, dass sie den Energiefluss durch den Körper spüren konnte.

Nach der Heilung waren die Schmerzen von Frau Nummer 4 verschwunden und sie hatte ein wohliges Gefühl.

Frau Nummer 5

Diese Frau hatte laut Pascal Voggenhuber eine orange-gelbe Aura, was eine mentale Aura sei. Diese Art von Aura habe in der Geschichte schon oft für Verwirrung gesorgt. So seien die Heiligen der Kirche eigentlich mental begabte Personen geweseb, die dadurch eine gelbe Aura hatten. Diese sei dann fälschlicherweise als Heiligenschein interpretiert worden. Die Frau Nummer 5 hätte aber Rückenschmerzen, weil sie zu viel nachdenken würde, anstatt zu entspannen.

Die Frau Nummer 5 sagte aus, dass sie nach der Heilung nun ein warmes und ruhiges Gefühl habe.

Frau Nummer 6

Voggenhuber erklärte, dass die violette Aura dieser Frau bedeute, dass sie Magen-Darm-Probleme habe. Sie selbst sagte allerdings, dass sie Schmerzen im rechten Fuss habe. Falsch geraten, und um noch die Kurve zu kriegen, behauptete Voggenhuber dann, dass Magendarmprobleme überall im Körper Schmerzen verursachen würden.

Die Frau Nummer 6 sagte nach der Heilung, dass sie sich entspannt fühle.  Voggenhuber habe sie vorher nach einem Bruch gefragt, und nun sehe sie, was er meinte. Sie habe vor langer Zeit einmal einen Finger gebrochen und deshalb würde ihr jetzt der Fuss weh tun. Aber eigentlich sollte es ja angeblich um Magen-Darm-Probleme gehen. Voggenhuber meinte, die Geistige Welt wisse schon, was im Moment wichtiger sei.

Frau Nummer 7

Bei ihrer hellblauen Aura sei das Kehl-Chakra blockiert. Diese Frau hatte Kiefergelenksarthrose. Diese Blockade könne gelöst werden, indem die Energien wieder in Fluss gebracht wurden. Auch Selbstliebe sei bei dieser Frau ein Thema, meinte Voggenhuber. Aber am Ende wüsste die Geistige Welt immer was das Beste sei.

Nach der Heilung fühlte die Frau Nummer 7 sich nicht unbedingt anders. Sie könne jedoch ein Kribbeln im Oberkörper spüren. Voggenhuber erklärte, dass icht immer dort etwas gespürt würde, wo es erwartet wird. Mir schien dies ein Joker-Argument zu sein, denn so kann jede beliebige Körperwahrnehmung als Zeichen einer Heilung interpretiert werden.

Krebs-Heilung und die Glückseligkeit

Nun folgte der Höhepunkt des Abends, die Gruppenheilung. Es wurde wieder Meditationsmusik abgespielt, und alle mussten die Augen schliessen. Bis auf das Mantra-Gedudel aus den Lautsprechern war es vollkommen still. Für diese Heilung müssten wir Zuschauende nichts tun, nur sein. Voggenhuber und Pedrazzoli gingen durch den Raum und hielten die Hände über uns, um uns zu heilen. Es bräuchte keine Berührung für eine Heilung. Alle Menschen im Raum seien eine einzige Energie, und so würden alle gemeinsam geheilt werden.

Also schloss ich die Augen und wartete ab, versuchte etwas zu spüren, doch nichts geschah und bald war der ganze Spuk auch schon vorbei.

Pedrazzoli erzählte dann noch von einer Patientin, die mal an einer Veranstaltung war. Bei dieser Patientin sei zwei Wochen nach einer solchen Heilung plötzlich das Krebsgeschwür verschwunden und sie sei komplett geheilt gewesen. Sogar die Ärzte hätten das damals nicht verstehen können.

Wir alle hätten immer eine Sehnsucht nach Zuhause, aber das sei schon längst in uns selbst. Die Stimme in unserem Kopf sollten wir dabei einfach sein lassen, irgendwann würde sie dann verschwinden. Dann würden wir in Glückseligkeit erwachen. Das sei die wahre Heilung. Die körperliche Heilung sei demgegenüber irrelevant. Pedrazzoli erklärte, wenn er selbst sterben würde, müsste er sich keine Sorgen machen, sein Kopf sei vorbereitet. «Meine Koffer sind gepackt und leer.»

Der Bücherschlussverkauf und das Masken-Debakel

Zum Schluss sollten wir uns alle noch einmal daran erinnern, dass wir alle Liebe und Licht seien. Wir sollten hinausgehen und entdecken wer wir wirklich sind.

Voggenhuber und Pedrazzoli wiesen dann noch darauf hin, dass ihre Bücher jetzt noch zu kaufen wären und dass sie diese auch gerne signieren würden.

Damit war der offizielle Teil des Abends beendet und sogleich rannten die eifrigen Zuschauenden zu den Verkaufsständen, um sich die Literatur zu besorgen und ihre Autogramme abzuholen. Abstandsregelungen wurden dabei keine beachtet. Sobald die Menschen aufgestanden waren, wurden auch die Masken abgenommen und fröhlich darauf losgeplaudert. Menschen umarmten sich und tratschten fröhlich über den Abend.

Wunderheilung oder Comedy Show?

Patric Pedrazzoli und Pascal Voggenhuber traten in meinen Augen auf wie spirituelle Stand Up Comedians, gefeiert vom esoterischen Publikum, mit manchmal eher plumpen Witzen. Die Zustimmungen aus dem Publikum konnte ich oftnicht nachvollziehen, da vieles für mich keinen Sinn ergab. Einiges schien mir auch recht problematisch, wie die Aussage, dass nicht nach den Ursachen für Krankheitssymptome gesucht werden solle, weil alles nur Stress und falsche Ernährung sei. Erschüttert hat mich die Ausklammerung der Gefahr schwerer Traumata in der Kindheit.

Bei den Heilungen der sieben Frauen sah ich viel Wunschdenken und wenig konkrete Wunder. Wenn eine Person sich auf eine solche Heilung verlassen würde, könnte das problematisch sein.

Mir schien, dass bei den prominenten Esoterikern Patric Pedrazzoli und Pascal Voggenhuber dasselbe gilt wie bei ihren nicht so bekannten Kolleginnen und Kollegen: Bitte mit Vorsicht geniessen!

Jasmin Schneider, September 2021

Lexikoneintrag Patric Pedrazzoli
Lexikoneintrag Pascal Voggenhuber