Besuch beim «Königreich Deutschland» in Gossau SG

Das Königreich Deutschland expandiert in die Schweiz. Was klingt, wie ein abstruse Dystopie, ist in den letzten Wochen zur Realität geworden. Erleichtert atmet man auf, wenn man sich ins Gedächtnis ruft, dass Deutschland kein Königreich ist und dass es sich beim «Königreich» um einen Fantasiestaat handelt. Gleichwohl beunruhigend ist die Tatsache, dass sich dieser aus Staatsverweigerern und Reichsbürgern zusammensetzt, welche die Legitimität von Nationalstaaten weitgehend ablehnen. Berechtigterweise fragt man sich, warum nun gerade ein «Königreich» und dann auch noch ein deutsches, die Schweiz für sich entdeckt hat. Vermutet wird vor allem ein Grund: Geld. Wir hoffen, mehr zu den Motiven der Bewegung zu erfahren, als wir uns auf den Weg nach Gossau SG machen, um dort unter anderem Peter Fitzek, den selbsternannten «König» der Gruppe zu erleben.

Königlicher Treffpunkt

Leuchtturm. Diese unverfängliche Aufschrift springt uns auf einem Schild entgegen, das zum Eingang des Hofstadls Gossau zeigt. Am Tag zuvor haben wir erfahren, dass die Veranstaltung mit dem Namen «Ausrichten, Aufbauen, Netzwerken» dort stattfinden wird. Der Ort sollte so lange wie möglich geheim bleiben, damit nur «geladene Gäste» erscheinen, heisst es in der Bestätigungsmail. Damit meint es die Anhängerhaft des Königreich Deutschlands ernst, denn unmittelbar nachdem wir das urige Gebäude betreten haben, müssen wir unsere Namen nennen. Auf einer Liste wird pflichtbewusst abgehakt. Als wir aufblicken, sehen wir ein bekanntes Gesicht auf uns zu hasten: Joel F., der offizielle Botschafter des Königreichs Deutschland in der Schweiz. Er organisiert Wanderungen, Treffen und ist «begeistert» vom Königreich, für das er in der Telegramgruppe «Mein LEUCHT-TURM» kräftig die Werbetrommel rührt. Deshalb war er vor kurzem in mehreren Fernsehbeiträgen zu sehen, die sich mit der Ausbreitung des «Königreichs» in die Schweiz beschäftigten. Strahlend schüttelt er uns die Hand und stellt sich vor – scheinbar vollkommen unbeeindruckt von der Tatsache, dass auch eins unserer Gesichter in demselben Fernsehbeitrag zu sehen war.

Ein Schweizer für ein Königreich

Joel führt uns durch den angemieteten Raum des Hofstadls. Auf einer kleinen Bühne steht ein Bildschirm, auf dem das Wappen des Königreichs im Grossformat eingeblendet ist. Vor der Bühne sind Stuhlreihen aufgebaut. Es haben sich ungefähr 60 Personen versammelt, als Joel als erster Redner auf die Bühne steigt. Zu unserer Überraschung beginnt er seinen Beitrag damit, den Fernsehbeitrag zu kommentieren. Sich selbst im Fernsehen zu sehen – damit habe er nicht gerechnet. Amüsiert erzählt er, dass er zwischen Trump und Putin gezeigt worden sei. Die Anwesenden applaudieren und scheinen seine Erheiterung zu teilen. Sichtbar getroffen von den investigativen Recherchen des SRF, betont Joel, dass am heutigen Tag keinerlei Ton- und Bildaufnahmen gestattet seien. Wir lassen unseren Blick durch den Raum gleiten. Fast alle Teilnehmenden sind über 40, viele befinden sich im Altersspektrum von 50 bis 70 Jahren. Es sind ähnlich viele Frauen und Männer vor Ort.

Königliche Begleitung

Unser Blick bleibt an der Entourage Peter Fitzeks hängen. Mindestens fünf Personen scheinen ihm bei dem Anlass zur Seite zu stehen. Britta und Holger stehen schon neben der Bühne bereit, um Joel abzulösen. Britta, die als «Vortragsredner & Multitalent» auf der Leuchtturm-Website aufgeführt ist, erwidert meinen Blick. Irritiert sieht sie Holger («Sprecher & Volksvernetzer») an und flüstert ihm etwas ins Ohr. Man scheint uns erkannt zu haben. Die beiden gehen auf die Bühne und erklären einführend, dass es heute um Vernetzung gehen soll. Man solle die Chance nutzen, andere Menschen kennenzulernen und das Königreich als «Inspiration» für die Schweiz in Betracht ziehen. Vor allem aber dürfe man sich freuen, dass König Peter selbst anwesend sei und zu uns sprechen wird. Die beiden lassen uns für die restliche Veranstaltung nicht aus den Augen, sie positionieren sich oft direkt neben uns oder beobachten uns aus der Ferne.

Die Anderen, die Defizite                                                                                                 

Wenige Minuten später thront König Peter auf einem Barhocker auf der Bühne. Sein blumengeziertes blau-grünes Hemd und seine charakteristische Zopf-Frisur lassen ihn aussehen, als sei er gerade aus dem Mallorca-Urlaub gekommen. Alle Augenpaare sind auf ihn gerichtet. Bei seinem Vortrag, das heisst, dem Schwank aus seinem Leben, den er mit uns teilt, beginnt er ganz von vorne: In seiner Kindheit. Diese sei nicht immer leicht gewesen. Dafür sieht er seine Familie in der Verantwortung, die teils durch ihr Verhalten oder durch Einschränkungen kein Vorbild für ihn war. Seine Mutter habe eine körperliche Beeinträchtigung gehabt, sein Vater sei Raucher und Trinker gewesen, seine Schwester habe sich vor lauter Nervosität ihre Fingernägel zwanghaft abgekaut und seine Cousine beschreibt er zu guter Letzt als «geistig umnachtet». So sei er in der Schule gehänselt worden. Dazu habe auch seine Hornbrille beigetragen – schliesslich waren in den 80er Jahren Kontaktlinsen noch wenig verbreitet. Fitzek redet sich in Rage – man kann die Abscheu gegenüber seiner familiären Ausgangslage förmlich greifen.

Blind für Magie

Allerdings gibt es einen Wendepunkt in der Geschichte. Fitzek stellt dar, wie er von jeder Person etwas gelernt habe: So zu sein, wie sie es nicht waren. Besser. Schlauer. Stärker. Er habe Kampfsport betrieben, um körperlich fit zu sein, und sich früh autodidaktisch zu naturwissenschaftlichen Themen weitergebildet. Das genügte ihm allerdings nicht. Sein grosses Ziel bestand darin, ein Mädchen zu küssen. Dem stand seine Hornbrille im Weg und so liess er sich etwas einfallen. Wochenlang absolvierte er Konzentrationsübungen, um seine Sicht zu verbessern. In dieser Zeit stiess er auf Bücher, mit denen übernatürliche Fähigkeiten erlernt werden konnten – sein ganzes Potenzial ausschöpfen, darum ging es ihm. So soll es dazu gekommen sein, dass er – wunderähnlich – seine minus fünf Dioptrien besiegt und eine perfekte Sicht erhalten hat. Er berichtet über die Verwunderung von Ärzten und seines Umfelds, darüber, wie engstirnig sie alle gewesen seien.

Kein Zaubern ohne gutes Karma

Im Gegensatz zu ihm wüssten sie nichts von Menschen in Indien, die 150 Jahre alt werden, die erst schwarze, dann weisse und dann gelbe Haare bekämen. Die zaubern können und sich nicht wie hier von gesellschaftlichen Zwängen formen und einschränken liessen. Er sei diesen Menschen auf einer Reise begegnet, zu einem Zeitpunkt, an dem er seine magischen Kräfte schon stark weiterentwickelt habe. Dort sei er jedoch einem dunklen Magier begegnet, der ihm mit einem Blick seine Kräfte entzogen habe. Später sei für Fitzek klar geworden, dass er die Kräfte verlor, weil er sie für falsche Zwecke eingesetzt hätte. Seine andere Strafe für die Zauberei sei sein erster Gefängnisaufenthalt gewesen. Er macht eine beruhigende Geste, als er erklärt, dass heute seine Kräfte – inklusive Telepathie – wieder zurückgekehrt seien. Er ist dennoch erschüttert von der Beschränktheit der anderen, die laut ihm darin gipfelte, bei einer Spezialeinheit der Bundeswehr abgelehnt worden zu sein. So sei er, trotz seiner mittlerweile einwandfreien Sicht, wegen eines früheren Arztberichts abgewiesen worden, in dem seine Sehschwäche dokumentiert ist. Was Fitzek darstellen will, ist klar. Die Unzulänglichkeit von Fachkräften, die zur Einhaltung von Regeln über das Offensichtliche hinwegsehen. Die Medizin ist nicht der einzige gesellschaftliche Bereich, der sein Fett abkriegt. In seinem Monolog folgen Ausschweifungen über Schule und Staat, über Medien und sogar dem Königreich nahestehende Bewegungen.

Verschwörungstheorien aus dem Bilderbuch

Fitzek verstrickt sich in der nächsten Stunde in diverse Verschwörungstheorien. Im Vordergrund steht, wenig überraschend, dass Staaten illegitim seien und wir alle von geheimen Mächten gelenkt würden. Es handle sich dabei um eine jüdische Gruppe, die uns regiere. Relativierend betont er, dass die allermeisten Jüdinnen und Juden gar nichts von diesem Komplott wüssten. Zum zweiten grossen Thema macht er die «satanische» Verschwörung, bei der Kinder angeblich strukturell von politischen Amtsträgern misshandelt würden. Fitzek hat dazu einen besonderen Bezug, weil seine ehemalige Lebensgefährtin angeblich Opfer dieses satanistischen Missbrauchsrings gewesen sei. Das Wort Satanist benutzt er im Verlauf seines Auftritts für verschiedenste andere Menschen: Medienschaffende, Lehrpersonen, Ärztinnen und Ärzte. Eigentlich für alle, die sich nicht seinen Ideen zugeneigt fühlen.

Die Schweiz als Schlupfloch

An den Vortrag Fitzeks angeschlossen besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Interessant wird es, als ein Mann fragt, was Fitzek eigentlich in die Schweiz bringt. Gespannt horchen wir auf, als er zu erzählen beginnt. Wir sind auf vieles gefasst, aber nicht auf eine solch ehrliche Antwort. In wenigen Sätzen erklärt Fitzek klipp und klar, dass die Schweiz für ihn eine Art Zufluchtsort darstellt. Dem Druck der deutschen Behörden kann und will er scheinbar nicht mehr standhalten. Solche Veranstaltungen wie heute seien in Deutschland wegen der starken Polizeipräsenz kaum mehr möglich. Zudem würden mittlerweile selbst seine Vertretungen keine Bankkonti mehr für ihn aufmachen können – so genau habe man ihn im Blick. In der Schweiz sei das alles kein Problem. Und man erfahre ja Unterstützung. Bereits über 170 Leute aus der Schweiz seien dem Königreich beigetreten, 177 oder 178, ganz sicher sei er sich gerade nicht. Besonders attraktiv mache die Schweiz für ihn, wie er hier als Ausländer behandelt wird. Die zehn Prozent Quellensteuer verschmerze man gut und ein Unternehmen gründe sich schnell. Begeistert erzählt er, wie ansprechend er den vergleichsweise hohen Stellenwert von Privatbesitz in der Schweiz findet. Er plant, das auszunutzen, indem er sich bei einem Schweizer «Sender» einkauft. So, glaubt er, könne man seine Inhalte nicht (mehr) zensieren. Kurze Zeit später berichtet er, sich morgen mit Norbert Brakenwagen zu treffen. Dieser führt den Sender «timetodotv», auf dem esoterische, pseudowissenschaftliche und verschwörungstheoretische Inhalte geteilt werden. Ob Fitzek dort Fuss fassen will, bleibt unklar. Er kündigt jedenfalls an, vom 22.-26. Mai wieder in der Schweiz sein zu wollen, für ein neues Projekt.

Eine Welt voller Angsthasen

Im Anschluss an seine Lobeshymne berichtet Fitzek jedoch von einem weniger erfreulichen Versuch der Zusammenarbeit mit der Schweiz. Er habe mit Aletheia Kontakt gehabt, einem schweizerischen «Gesundheitsnetzwerk», das sich mehrheitlich aus kritischen Stimmen zu den Corona-Massnahmen formiert hat. Fitzek erzählt, dass 16 Personen aus dem Vorstand von Aletheia zu ihm nach Wittenberg gereist seien, um sich zusammen zu überlegen, wie man der schweizerischen Krankenversicherungspflicht aus dem Weg gehen kann. Aletheia hätte zu diesem Zweck bereits mit juristischen Fachpersonen diskutiert, die jedoch keine Gesetzeslücke finden konnten. Anders sei das bei Fitzek gewesen, der in kürzester Zeit gleich mehrere Lücken entdeckt und Aletheia mitgeteilt habe. Er wisse genau, wie man der Grundversicherungspflicht entgehen könne. «Und wie geht das?» ruft jemand aus dem Publikum, bevor Fitzek weiterreden kann. Er antwortet, dass man ja sein zweitägiges Seminar besuchen könne und widmet sich wieder Aletheia. Er habe die Gruppe, über die Entdeckung der Gesetzeslücke hinaus, auf das erfolgreich laufende Geschäft mit seiner Gesundheitskasse hingewiesen, die pro 1000 Mitglieder 10.000 Euro Überschuss produziere. Er bot ihnen an, etwas ähnliches auf die Beine zu stellen – selbstverständlich zum Preis einer kleinen prozentualen Abgabe an ihn selbst. Aletheia lehnte ab, wie Fitzek sagt, weil sie sich noch nicht getraut hätten. So gehe es ihm mit vielen Menschen: Er biete Lösungen an, für die die meisten Menschen schlicht und einfach noch nicht bereit seien.

Der Unfehlbare

Wer Peter Fitzek schon mal gegoogelt hat, stellt sich unweigerlich die Frage, wie jemand, der in Windeseile nicht vorhandene Gesetzeslücken zu finden glaubt und darüber hinaus magische Kräfte haben will, schon mehrmals im Gefängnis gelandet ist. Hätte er dies nicht verhindern können, so mächtig und schlau, wie er sich beschreibt? Diese Kontroverse scheint Fitzek vorwegnehmen zu wollen, als erklärt, dass alle Haftstrafen immer nur dann zustande gekommen seien, wenn er das auch so gewollt habe. Für seine Mission wäre es manchmal viel zu gefährlich gewesen, nicht ins Gefängnis zu gehen. So wären all die Ideen, wegen denen er angeklagt wurde, für andere zugänglich geworden. Man hätte gesehen, dass sein Vorgehen funktioniert, dass man damit durchkommen kann. Nachahmungsaktionen wären unausweichlich gewesen. Er habe also immer die volle Kontrolle darüber, ob er ins Gefängnis muss oder nicht. Eine andere Kontroverse umgeht er indirekt: Während der gesamten zwei Stunden beschwört er Veränderungen, einen persönlichen und gesellschaftlichen Wandel. Der Weg, diesen Wandel möglich zu machen, lässt er offen. Das Offensichtliche wird ausgelassen: Mit keinem Wort wirbt er für einen Beitritt zum Königreich Deutschland. Das Publikum soll selbst darauf kommen, dass dies eine Option ist, keiner soll sich gedrängt fühlen. Dem von den Medien vermittelten Bild eines gierigen und nach neuer Gefolgschaft lechzendem König wirkt er so entgegen.

Leise Zweifel

Eine weitere Frage wird von einer Frau gestellt, die mit leiser Stimme ihr Problem schildert. So leise, dass die anderen sie nicht verstehen. Rufe hallen durch den Saal: «Lauter, lauter!». Verunsichert blickt sie sich um und steht auf. «Nein, nicht aufstehen, du sollst lauter sprechen!» erklärt jemand anders. Sichtlich errötet setzt sich die Dame hin und beginnt von Neuem. Sie habe eben keine so laute Stimme, erklärt sie zu Anfang. Sie habe jedoch ein praktisches Problem, dass sie dringend besprechen müsste. Und so beginnt sie zu erzählen, dass sie sich bereits 2021 aus Deutschland «abgemeldet» habe, danach eine Weile im Österreich im Bus gelebt und nun in der Schweiz angekommen sei. Sie habe auch nie Probleme mit Behörden gehabt, denn sie war ja so gut wie von der Bildfläche verschwunden. Jedoch hatte sie sich im Zuge ihres neuen Lebensstils für einen Jobwechsel entschieden: Von einer respektablen Position bei einem der grössten Wirtschaftssoftware-Unternehmen zu einem selbstständigen Dasein, scheinbar im spirituellen Coaching-Bereich. Diese neue Unternehmung hat, im Gegensatz zu ihr, eine Adresse. Das sei ihr nun zum Verhängnis geworden. Denn ihr Ex-Mann, beziehungsweise sein Anwalt, kommuniziere nun mit ihr über die Adresse ihrer Firma, in dem Wissen, dass es ihre einzige Anschrift ist. In den Briefwechseln gehe es um Geld, aber auch um die gemeinsamen Kinder, über die der Mann nun das medizinische Bestimmungsrecht der Kinder erhalten will. Er sei nämlich, im Gegensatz zu ihr, kein Impfgegner und wolle die Kinder «spritzen», wie es die Dame ausdrückt.

Frage ohne Antwort

Raunen geht durch den Saal und erwartungsvolle Blicke richten sich auf Fitzek. Zugegebenermassen hat die Frau nicht wirklich eine konkrete Frage gestellt. Ihr Anliegen steht dennoch in die Luft geschrieben: Was soll sie jetzt bloss tun? Fitzek reagiert verhältnismässig barsch und kanzelt sie regelrecht ab. Sowas könne hier in diesem Rahmen nicht besprochen werden, sie könne ja ein Systemausstiegs-Seminar besuchen, vielleicht werde ihr dann manches klarer. Die Dame versucht noch ein paarmal eine Antwort zu erhalten, bis Fitzek irgendwann entschieden fragt, ob noch jemand anders eine Frage hat.

Käse und Kuchen

Es wird Zeit für die Pause und Holger erklärt, dass es nun Kaffee und Kuchen gebe – auf Spendenbasis. Immerhin kann jede und jeder selbst entscheiden, wie viel er nach den 77 Euro, die das Event gekostet hat, noch für Verpflegung ausgeben möchte. Die Dame von eben fragt in die Runde, ob der Kuchen denn auch vegan sei. Eine Antwort erhält sie nicht. Stattdessen geht Holger auf eine andere Spezialität des Königreichs ein, die man hier vor Ort erwerben könne: mRNA-freien Käse. «Warum essen wir überhaupt Tiere?» klingt es aus der Richtung der nun deutlich verärgerten Dame, auf die wieder niemand reagiert. Holger macht nun darauf aufmerksam, dass man sich in der Pause vernetzen soll. Er hält ein DinA4-Blatt hoch: Man könne auch ganz niederschwellig eine Staatszugehörigkeit beantragen. Als die Pause beginnt, machen wir uns auf den Weg. Brittas Blicke sind immer bohrender geworden, sie wirkt herausfordernd. Wir atmen tief durch als wir wieder auf dem Parkplatz ankommen. Wir schauen auf Autos aus dem Aargau, aus St. Gallen, aus Zürich und aus Deutschland. Uns scheint niemand gefolgt zu sein, als wir losfahren und das Königreich Deutschland weit hinter uns lassen.

Julia Sulzmann, 27. März 2024

Lexikoneintrag Königreich Deutschland