Johanniter

Die Johanniter wurden im 11. Jahrhundert als „Ritterlicher Orden St. Johannis vom Spital zu Jerusalem“ in Jerusalem gegründet. Dabei waren sie insbesondere mit dem Schutz, der Betreuung und der Pflege von Kreuzfahrer und Pilger beschäftigt. In den Kreuzzügen schlossen sich christliche Ritter der Bruderschaft an, wobei die Johanniter ab 1137  auch militärische Aufgaben übernahmen und damit von einer Spitalbruderschaft zu einem geistlichen Ritterorden wurden. Für sie stand der Kampf für den christlichen Glauben und die Krankenpflege im Zentrum. Die Johanniter breiteten sich vom 12. Jahrhundert an in ganz Europa aus. Sie verlagerten ihren Hauptsitz von Jerusalem nach Zypern und von dort nach Rhodos, wo sie einen Staat nach dem Vorbild einer Adelsrepublik bildeten. Durch die Eroberung von Rhodos 1522 durch die Osmanen, wurde der Orden der Insel Malta übergeben. Seit dem späten 12. Jahrhundert entstanden in der Schweiz zwanzig Kommenden (Niederlassungen), in denen Pilger auf dem Weg ins Heilige Land Unterkunft fanden. Sie wurden im Zuge der Reformation und durch die Französische Revolution jedoch alle wieder aufgelöst. Durch die Reformation teilte sich der Orden in den evangelischen Johanniterorden und den katholischen Malteserorden. Ab da waren die Johanniter ausschliesslich mit humanitären Aufgaben beschäftigt.

1937 wurde die reformierte Vereinigung der Johanniterritter in Bern als Glied der Balley Brandenburg gegründet und 1948 zur Genossenschaft erhoben. 1975 wurde sie zur „Schweizerischen Kommende des Johanniterordens“, welche heute in sechs Kommenden gegliedert ist und ca. 100 Ritter zählt.

Die Johanniter bekennen sich zum evangelischen Glauben und dem Dienst am Nächsten.

Zentrum der Aktivität der Johanniter bildet der persönliche Einsatz für den Nächsten. Dazu haben sie 1962 ein Hilfswerk und 1988 eine Hilfsgemeinschaft gegründet.

Die Johanniter-Hilfsgemeinschaft (JHGS) ist ehrenamtlich tätig und kümmert sich um hilfsbedürftige Menschen (seelischer Beistand, Besuchsdienste zur Betreuung von betagten Menschen, Begleitung von Menschen mit Demenz in speziellen Einrichtungen, Begleitung von Krebspatienten zur Therapie, Verteilung von Nahrungsmittel an Bedürftige, Hilfe für Obdachlose und Flüchtlinge).

Die Subkommende Basel zählt heute rund 25 Mitglieder, die Subkommende Bern rund 19 Mitglieder (mit Gastrittern), die Subkommende Genf 32 Mitglieder, Neuenburg 10 Mitglieder, die Subkommende Waadt besteht zurzeit aus 20 Mitgliedern und der Subkommende Zürich gehören heute 38 Ritterbrüder an.

Die Johanniter der Schweiz sind als Verein organisiert und in sechs Subkommenden gegliedert: Basel, Bern, Genf, Neuenburg, Waadt und Zürich.

Zurück zu Verschiedene