Wie es bei Sri Chinmoy zugeht

Oft wird in der ganzen Stadt gepostert und Menschen werden zu gratis Meditationsvorträge und Kurse eingeladen. Meistens steht auf den Postern nichts über Sri Chinmoy drauf sondern das Plakat scheint zunächst ganz harmlos. Aber während des Kurses werden Menschen sehr leicht beeinflusst und manipuliert, ohne dass sie es merken. Am Ende landen viele in einer Gruppe, zu der sie vorher nie gegangen wären.

In den Kursen wird die Denkweise der Menschen manipuliert, so dass sie eine Einstellung bekommen, die nicht ihre ist. Langsam wächst man in die Gruppe hinein und bevor es einem bewusst ist, ist man abhängig. Die Meisten kommen da nie mehr raus, weil es ihnen gar nicht bewusst ist, dass sie in einer Sekte gelandet sind. Sie denken, dass sie am richtigen Weg sind, einen erleuchteten Meister haben und glauben sich auf dem Weg der Gottverwirklichung zu befinden. Wenn sie wüssten und es glauben könnten, wie Chinmoy hinter ihren Rücken lebt, dass er Sex hat (obwohl er es öffentlich ablehnt), Fleisch isst (obwohl er es seinen Schülern verbietet), seine Schüler anlügt und betrügt, dann würden sie sicher nicht mehr seine Schüler bleiben. Das Problem ist, sie werden es nicht glauben, wenn sie es hören. Und auch wenn sie raus wollen aus dem Center, ist es für viele kaum mehr möglich, weil sie ohne Center fast nicht mehr existieren können.

Für Außenstehende, die die Chinmoy-Bewegung nicht kennen, möchte ich jetzt erzählen, wie es dort zugeht. Es gibt viele Regeln, die nicht alle auf einmal gesagt werden, sondern die einem vorsichtig und meist indirekt nahe gelegen werden:

  • kein Sex, so wenig Kontakt wie möglich zum anderen Geschlecht (man darf nicht einmal mit dem anderen Geschlecht etwas unternehmen, auch wenn mehrere dabei sind und man darf nicht einmal mit dem anderen Geschlecht alleine im Auto fahren und beim Reden muss man sich auch kurz halten). Sogar der Kontakt zu Verwandten des anderen Geschlechts wird nicht gerne gesehen.
  • kein Alkohol, keine Zigaretten, keine Drogen
  • man muss sich vegetarisch ernähren
  • Kontakt zu Exmitgliedern ist absolut verboten
  • man darf nicht ins Kino gehen
  • wenn man von anderen Mitglieder (disciples) weiß, dass sie gegen eine Regel verstoßen, muss es beim Centerleiter (das wird dann zu Chinmoy weitergeleitet) gemeldet werden
  • wenn man gegen eine dieser Regeln verstösst, wird man von der Gruppe ausgeschlossen.
  • Weiters wird der Tagesablauf bestimmt:
    – um 6.00 in der Früh aufstehen und mind. eine halbe Stunde lang meditieren
    – täglich müssen gewisse Gebete und Lieder von Chinmoy gesungen werden
    – täglich mind. eine halbe Stunde lang lesen
    – täglich mind. eine halbe Stunde lang Laufen
    – täglich „selfless service“ (selbstlosen Dienst, also irgendwo mithelfen/gratis arbeiten)
  • es wird einem immer wieder nahegelegt, postern zu gehen (Werbeplakate der Gruppe aufzuhängen), an Kursen teilzunehmen
  • wenn man ein Haus verlässt und wieder zurückkommt sowie vor dem abfahren mit dem Auto und beim ankommen müssen sie mindestens eine Minute lang meditieren.
  • Dann werden einem noch viele Dinge nahegelegt, man kann sie auch als Regeln bezeichnen, obwohl sie offiziell nicht als Regeln gelten:
  • alles was Guru sagt, dem muss man gehorchen, ohne zu zweifeln
  • man darf sich im Leben nur mehr mit spirituellen Dingen beschäftigen, hauptsächlich mit Dingen aus der Gruppe.
  • man sollte zu Menschen außerhalb der Gruppe den Kontakt meiden, vor allem zu denen, die der Gruppe gegenüber negativ eingestellt sind.
  • es wird einem außerdem sehr nahe gelegt in einem „Madal Bal“ zu arbeiten (das sind Geschäfte die von Mitgliedern betrieben werden, wo nur Mitglieder arbeiten dürfen)
  • es wird einem auch sehr nahe gelegt mit einem 2. Mitglied (natürlich vom gleichen Geschlecht) zusammenzuziehen
  • außerdem werden immer wieder für alle möglichen Dinge Spenden verlang. Dem Mitglied ist nicht bewusst, dass sich Chinmoy an den Spenden bereichert. Er zahlt viel zu hohe Preise für Bücher, Bilder und weitere Dinge von Chinmoy.

Im schlimmsten Fall gibt ein Mensch sein ganzes Leben, alle seine Träume für Chinmoy auf, weil er denkt, er führt ihn zur Gottverwirklichung. Dann kommt er nach Jahren drauf, dass Chinmoy gar nicht der ist, für den er ihn hält und möchte die Gruppe verlassen.

Aber was macht er? Er wohnt mit einem anderen Mitglied zusammen, arbeitet im Sewa (Madal Bal), hat keine gute Beziehung zu seiner Familie und keine anderen Kontakte mehr zu anderen Menschen außerhalb der Gruppe.

Seine ganze Einstellung bricht zusammen und er weiß nicht mehr, woran er glauben soll, an was er sich halten kann.

Wenn er von der Gruppe aussteigt, steht er da ohne Wohnung (weil er dann ausziehen müsste), ohne Job (weil er als Ex-Mitglied dort nicht mehr arbeiten darf), ohne Freunde (weil seine einzigen Freunde aus der Gruppe dann keinen Kontakt mehr zu ihm haben dürfen), ohne Sinn im Leben (weil er für die meisten Träume, die er damals im Leben hatte, schon zu alt geworden ist) – ganz alleine ohne Ziel und ohne etwas, woran er sich orientieren könnte.

Wozu sind die ganzen Regeln und Einschränkungen im Center wirklich da? Wozu dienen sie?

Kann es sein dass ich blind eine fremde Einstellung angenommen habe? Dass ich in ein System hineingewachsen bin, das ich nicht mehr überblicke /nie überprüft habe?

Kann ich noch eigenständig denken oder kommen mir in jeder Situation immer nur Gedanken in den Sinn, die Chinmoy mir eingegeben hat, die er will, dass wir denken? Vor allem wenn es darum geht ihn zu kritisieren!

Warum wird es gefördert, dass man in einem Madal Bal arbeitet und mit einem 2. Disciple zusammenwohnt?

Wie abhängig bin ich vom Center gefühlsmässig, emotional und existenzmässig?
Kann ich ohne Center noch existieren? Was wäre, wenn ich plötzlich von einem Tag auf den anderen out wäre?

Werde ich gefördert, auf meine innere Stimme zu hören oder horche ich nur mehr den Anweisungen von Chinmoy?

Bin ich wirklich glücklich? Oder steigere ich mich nur in etwas hinein?

Klammere ich mich ans Center/an Guru? Oder bin ich auch offen für andere Meinungen/Erfahrungen…..

Warum muss man so vorsichtig sein, wenn man Aussenstehenden vom Center erzählt? Wenn sie sofort alle Regeln erfahren und den Durchblick haben, wie es im Center zugeht, hätten sie eine ganz schlechte Meinung darüber. Warum muss man sie so lange und so vorsichtig bearbeiten, damit sie im Center/ in Guru das Positive sehen? Kann es nicht sein, dass sie da nur manipuliert werden und etwas falsches sehen? Genauso wie es mit EUCH gemacht wurde!?

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