Insopor Zen Akademie

Zen Temple, Eremita Zen Tempel, Honora Zen Kloster

Im Jahre 2014 wurde die Insopor Zen Akademie vom Zen Mönch Marcel Reding gegründet. Reding wurde 1978 geboren, lernte zuerst Chemielaborant auf Wunsch seiner Mutter und besuchte die Universität Zürich. Mit 26 Jahren ging er nach Japan, um dort Zen-Mönch zu werden. Nach langer Zeit des Suchens fand er in Südkorea seinen Meister Powha Sunim. Nach zehnjährigem Studium vollbrachte Reding eine 8-Monatige Pilgerfahrt in Japan, um sich für die Ausbildung zu bedanken. In Einsiedeln liess er sich danach nieder, wo er sich in einem Dachstock als Bettelmönch der Meditation widmete bis er schlussendlich die Insopor Zen Akademie gründete. 2015 wurde das Kloster Einsiedeln (Eremita Zen Tempel) für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Er gründete noch ein weiteres Kloster, das Honora Zen Kloster. Für einige Zeit wurde der Lambda Zen Tempel unter der Leitung von Alain Lafon und Monika Bieri zur Akademie gezählt, inzwischen haben sich Insopor und der Lambda Tempel voneinander getrennt.

Die Zen Schule von Zen Mönch Marcel Reding ist eine Mischung aus Schweizer Tradition, Katholizismus und Zen Buddhismus. Durch die Meditation, die Zusammenkunft mit Natur und die Grundwerte des Zen und dem Mönchssein werden Zen-Werte vermittelt. Meditation und der Glaube an gutes und schlechtes Karma ist ebenso zentral wie christliche Grundwerte. Es werden christliche Festtage gefeiert, Heiligen gedenkt und 7 Rituale vollführt, welche an die 7 Sakramente des Katholizismus erinnern.

  • Taufe
  • Konfirmation
  • Hochzeit
  • Elternschaft
  • Segnung
  • Lebensmitte
  • Erneuerungszeremonie
  • Beerdigung

Auch die Beichte und die Kommunion hat einen hohen Stellenwert im urchigen Zen-Kloster. Es scheint, dass der erste Vers Johannes 1 auch im Kloster von grösserer Wichtigkeit ist. Dieser Glaube soll mit Zen begangen und bestärkt werden: «Am Anfang war das Wort, und das lebendige Wort war mit Gott, und der Logos

Laut Reding hat Buddha den ziellosen Menschen ein Ziel gebracht, das angestrebt werden sollte, und Jesus hat das verfeinert. Das Ziel ist Gott.

Die Insopor Zen Akademie bietet eine offene Tür in jedem Kloster an, doch wird eine Teilnahme am 7-Tage-Retreat (jeden Monat in der ersten Woche) z.T. verlangt. Auch werden 1-Tages-Retreats angeboten und die Bergwoche im Winter und Sommer. Zusätzlich können im Honora Tempel Tempelaufenthalte gemacht werden, die durch einen strengen Tagesablauf geregelt sind. In der Freizeit ist man jedoch frei, eigenen Aktivitäten zu folgen.

Auch bietet die Akademie Friedhofsmeditation in verschiedenen Orten an und das Kloster Einsiedeln liegt am Jakobsweg und ist somit für Pilgerfahrer offen. Hochzeiten, Taufen, Konfirmationen, Segnungen, Scheidungen sowie Beerdigungen werden ebenfalls angeboten. Almosengänge sind z.T. Pflicht.

Die meisten Aktivitäten sind für die Öffentlichkeit geschlossen und können nur gebucht werden, falls ein einwöchentlicher Retreat absolviert wurde.

Der Tempel Einsiedeln und das Kloster Honora werden von Marcel Reding geleitet.

Wenn eine Person ins Kloster tritt, werden ihr 120 Fragen gestellt. Dazu gehören:

  • Hast du Respekt vor der Dreifaltigkeit?
  • Gibst du dich dem Vertrauen hin?
  • Hast du mit den Sentimentalitäten aller Zeiten Schluss gemacht?
  • Bist du dir über die Geburt im Klaren?
  • Ist deine Klarheit reiner als der Himmel?
  • Hält dein Wille 10’000 Jahre?
  • Bist du von deiner Umgebung unbeeinflusst?
  • Drückst du aus, was Worte nicht auszudrücken vermögen?
  • Erkennst du dein eigenes Wesen, wenn du Geräusche hörst?
  • Verbirgst du deinen Körper so, wie ein Drache seine Krallen verbirgt?
  • Opferst du dich in der Übung, sowie sich die Erde in den Berg opfert?
  • Triffst du den Heiligen, wenn du dich verloren hast?
  • Lässt du es im Norden regnen, wenn sich die Wolken im Süden auftun?
  • Öffnest du den Göttern die Augen mit den drei Sichtweisen?

Tempelregeln:

  • Pass auf!
  • Sie fügen sich dem Tempelleben an, nicht umgekehrt.
  • Seien Sie still und aufmerksam.
  • Vergeuden Sie nicht ihre eigene Zeit und die der Anderen.
  • Reduzieren Sie Worte und persönliche Bedürfnisse auf ein Minimum.
  • Wählen Sie ihre Worte und Handlungen sehr bewusst und konsequent.
  • Respektieren Sie die Hierarchie.
  • Respektieren Sie das Alter.
  • Seien Sie kein Hindernis für andere und sich selbst.
  • Hinterlassen Sie jeden Ort sauber und aufgeräumt.
  • Seien Sie pünktlich.
  • Während des Essens wird gegessen, während der Arbeit wird gearbeitet, etc.
  • Schützen Sie ihre Privatsphäre, indem Sie nicht zuviel von sich selbst erzählen.
  • Schützen Sie sich und andere, indem Sie ein gutes Vorbild sind und eigenverantwortlich ihre Rolle und Situation verstehen.
  • Kein Feuer!

Alle Aktivitäten (Retreats, Aufenthalte bis zu 5 Monate, Events) sind kostenpflichtig und Almosen werden angenommen.

Der Tempel ist sehr männerzentriert. Es werden vor allem Männer adressiert. Dies zeigt der Einführungssatz auf der Homepage «Herzlich willkommen zum Zen Orden in der Schweiz. Es ist keine Kleinigkeit für einen Mann, ein Mönch zu werden. […]» Doch es dürfen Männer, wie Frauen an den Aktivitäten teilnehmen und in der Tempelgemeinschaft aufgenommen werden. Zen Mönch Vater Reding vermittelt eine extrem konservative Haltung, dies in Bezug auf eher neumodische Erscheinungen, wie Vegetarismus, Veganismus oder andere Formen von Diäten. Auch in Bezug auf feministischen Themen, hat Vater Reding eine stark konservative Haltung, welche auch in seiner klaren Vorstellung wie ein Mann und wie eine Frau sei und aufgrund dessen, wie die Rollenverteilung zwischen Frau und Mann zu sein hat, sichtbar ist. Diese radikalen Ansichten werden an folgenden Beispielen aufgezeigt.

  • Starke Regelhaftigkeit ohne Kompromisse: «Wir essen, was auf den Tisch kommt (Milchprodukte, Getreide, Gemüse, Fleisch, Fisch (etc.) und sind dankbar! Es gibt keine Ausnahmen!» Der letzte Satz, auf der Webseite in Rot geschrieben lässt nicht an der Glaubwürdigkeit dieser Aussage zweifeln. Sind dann Menschen mit bestimmten Essensunverträglichkeiten und Allergien einfach von Anfang an von der Teilnahme am Tempelleben ausgeschlossen? Auch wird keine Offenheit gegenüber Vegetarier und Vegetarierinnen und/oder Veganer/Veganerinnen praktiziert. (https://zen-kloster.ch/etikette/)
  • «Männer im Gebet»: Diese bewusste Aufforderung explizit Männer zum Beten zu bringen, wird vom Zen-Mönch Marcel Reding aktiv gefördert mit der Rechtfertigung, dass Mütter das Leben geben und Väter die Richtung des Lebens zeigen. «Ohne Väter wuchert das Leben unkontrolliert in alle Richtungen. Mit einem Fuss im Chaos, mit dem anderen in der Ordnung […]» Diese Ansicht, wie auch die Ansicht, dass Männer in Bezug auf die Sünde – welche laut Reding dann geschieht, wenn man metaphorisch mit einem Pfeil das bekannte Ziel verfehlt hat – aufgrund ihres männlichen Wesens die Sünde nicht persönlich, sondern als Herausforderung nehmen (wörtl. «Da wir Männer sind, nehmen wir dies auch nicht so persönlich, sondern verstehen es als Ermutigung, besser zu zielen und zu treffen»), läuft Gefahr Stereotypen (wie «der draufgängerische Mann», «der Herausforderer», «der Mann in Kontrolle», «der Patriarchat») zu reproduzieren. Zugleich reproduziert er, ohne es klar zu benennen, den Stereotypen, dass Frauen «alles persönlich nehmen und somit zu emotional reagieren», um mit den eigenen Sünden umzugehen. (https://zen-kloster.ch/maenner-im-gebet/).
  • Auch in den Videos werden klare Rollenverteilungen von Vater und Mutter/ Ehemann und Ehefrau vermittelt. Man solle auf den Willen des Vaters und auf die Intuition der Mutter hören. Der Vater bestimme die Richtung, die Mutter gebe Leben. In derselben Predigt behauptet Reding, dass in einer vaterlosen Gesellschaft, einer Gesellschaft, die nur von alleinerziehenden Müttern erzogen wurde, nur Narzissten und Egoisten hervorgebracht würden. Vaterlose Familien seien verdammt.
    Kinder bräuchten den Körper der Mutter und den Geist des Vaters. Dies wiederum reproduziert die Rolle der passiven Mutter, welche nur auf ihre Intuition – in anderen Worten auch Instinkt – hören soll und der Vater, dessen Willen im Zentrum steht, dem man gehorchen muss. Eine gute Ehefrau gebe ihren Geist ihrem Mann, und ein guter Ehemann gebe seinen Körper der Frau. (Predigt von Vater Reding: https://www.youtube.com/watch?v=mXAu58LjFGg)

In seinen Predigten werden Stereotypen über Männer und Frauen unreflektiert reproduziert. Zudem werden Frauen nicht wirklich adressiert oder thematisiert. Sie kommen nur in den Themen Hochzeit und Elternschaft vor. In Bezug zu «Männer im Gebet» werden jedoch zwei Frauen zitiert, welche Redings Haltung zum Beten unterstreichen. Dies im Zusammenhang mit dem spürbaren Fehlen der Frauen auf der Webseite betont nochmals, dass Frauen eine passive Rolle einnehmen sollen und «nur» dann zu Wort kommen, wenn es darum geht den Mann zu bestärken.

Vage Formulierungen auf der Webseite zu den Aktivitäten und zu den Praktiken: Dies lässt auf eine intransparente Führung/Haltung schliessen.

Alle Aktivitäten dürfen nur nach abgeschlossener besuchter Retraite gebucht werden. Die Retraite selbst dauert eine Woche und besteht hauptsächlich aus Meditation und Disziplin. Welche Module diese Retraite beinhaltet sind auf der Webseite nicht sichtbar. Es wird jedoch erwähnt, dass die Retraite stark physisch und mental herausfordert. Auch das lässt auf eine intransparente Führung/Haltung schliessen.

Eremita Zen Tempel
Sagenplatz 7
8840 Einsiedeln

Honora Zen Kloster
Ussbergstrasse 26
8864 Reichenburg

https://zen-kloster.ch/

Zurück zu unabhängige Zen-Organisationen