Syro-Malankarische (katholische) Kirche

anderer Name: Thomaschristen, Thomas-Christen

Die Syro-Malankara Kirche zählt zu den 23 katholischen Teilkirchen. Sie ist mit der römisch-katholischen Kirche vereint, pflegt einen westsyrischen Ritus und stammt ursprünglich aus Kerala, Südindien.

Die Kirche wurde formell 1930 gegründet, geht aber auf die Zeit zurück, in der der Apostel Thomas das Christentum nach Indien gebracht hat. 52 n. Chr. soll er Kerala erreicht und dort die erste christliche Kirche gegründet haben.

Im 16. Jahrhundert versuchte Portugal seine Macht in Indien auszuweiten und damit auch die Thomas-Christen zu latinisieren. Unruhen in der Bevölkerung führten zum «Schwur vom schiefen Kreuz», bei dem sich einige Thomas-Christen ein Seil um ein freistehendes Kreuz banden, gemeinsam festhielten und schworen, dass sie sich nie den Portugiesen beugen würden. Dies führte bei den indischen Christen zu einer Spaltung in verschiedene Gruppierungen, von denen die Syro-Malabarische Kirche katholisch blieb, die Malankarische Kirche jedoch den antiochenischen Ritus annahm und sich der syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien anschloss. Erst im 20. Jahrhundert kehrte die Syro-Malankarische zur römisch-katholischen Kirche zurück und wurde offiziell am 20. September 1930 vom Papst Pius XI. wieder in die Gemeinschaft aufgenommen mit der Erlaubnis, weiterhin die antiochenische westsyrische Liturgie zu verwenden.

Die Syro-Malankarische Kirche vertritt einen katholischen Glauben und anerkennt den Papst als Kirchenoberhaupt. Ihr Ritus unterscheidet sich von der römisch-katholischen Kirche, während ihre Theologie sich weitgehend entsprechen. Ihre Heilige Messe wird Qurbono (syrisch: Opfer) genannt und wird gen Osten gefeiert.

Einmal monatlich feiert die Syro-Malankarische Kirche in den Kirchen St. Josef in Bern und Bruder Klaus in Urdorf ihren Gottesdienst.

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