Orna Ralston

Orna Ralston (geb. 1968) ist Tochter des bekannten Bündner Malers und Bildhauers Robert Ralston. Auf väterlicher Seite hat Orna Ralston britisch-schweizerische, auf mütterlicher Seite jüdische Wurzeln. Orna Ralston wuchs in Chur an derselben Strasse auf wie der heutige Leiter von Relinfo und war Primarschulkollegin von dessen jüngerem Bruder.

Nach der Schule absolvierte Orna Ralston eine Ausbildung zur Sängerin. Als Sängerin nahm sie mehrere CDs auf, z.T. mit eigenen Kompositionen, und erhielt namhafte Preise. Später besuchte Orna Ralston Ausbildungen im Bereich Schamanismus und war während sieben Jahren persönliche Schülerin und Assistentin der neuseeländischen Schamanin Wai Turoa-Morgan (1941-2017).

Heute wirkt Orna Ralston als selbständige Schamanin und als Dozentin für schamanische Arbeit im deutschen Sprachraum.

In ihrem im Jahr 2021 erschienenen Buch «Herzschlag und Trommel. Meine Reise in den Schamanismus» charakterisiert Orna Ralston die Rolle eines Schamanen folgendermassen: «Das Wissen und Können eines Schamanen basiert immer auf jahrhundertealten Entwicklungen, Erfahrungen, der Kultur und Spiritualität seiner Vorfahren. Er arbeitet undogmatisch mit diesen Grundlagen und hat die Freiheit, diese selbst weiterzuentwickeln. Ein Schamane ist kein Dogmatiker und er missioniert nicht, er heilt. Er ist offen auch für neue wissenschaftliche Erkenntnisse und handelt immer im Sinne seiner Klienten» (Orna Ralston, Herzschlag und Trommel. Meine Reise in den Schamanismus, Edition Spuren 2021, s. 102).

Ihre Arbeit in Einzelsitzungen beschreibt Orna Ralston so: «Manchmal singe ich ein Gebet, einen Psalm, singe liebevoll, zärtlich und wertschätzend den Namen einer Klientin, oder ich singe ihn eindringlich und nahezu rufend. Ich berühre über Stimme und Hände. Manchmal folge ich einem Klienten durch die inneren Bilder, die zu einem Thema in ihm hochkommen, und manchmal mache ich dazu eine rituelle Heilarbeit. Das Entscheidende ist nicht wirklich die Technik. Was meine Arbeit am meisten ausmacht, ist das angeeignete psychologische Gespür und Wissen darüber, wie wir Menschen ticken. Und zum anderen sind da meine Intuition und meine Eingebungen.» (Orna Ralston, Herzschlag und Trommel. Meine Reise in den Schamanismus, Edition Spuren 2021, s. 146).

Orna Ralston bietet verschiedene schamanische Ausbildungen an:

Asherah ist eine dreijährige Weiterbildung für Frauen, eine «Einladung, die innere Wahrheit frei zu legen und in eine äussere Stimmigkeit zu bringen. Es ist eine sinnliche Reise über die Welt des Klanges, der Bewegung, des Gebets, der Berührung, der Stille… in die weibliche Spiritualiät, die Intuition».

Das Medizinrad ist eine dreijährige Weiterbildung speziell für Therapierende, die sich während sechs Modulen mit Themen beschäftigt wie «die Kunst des Fragens; rituelle Heilarbeit; Vertrauen schaffen, Boden gewinnen; ja zum Leben, ja zum Sterben; Bauch, Herz und Verstand; Meditation: Wenn das Innere mitbestimmen lernt».

Mit voller Kraft voraus ist ein Wochenend-Seminar, dessen Ziel Orna Ralston so beschreibt: «An diesem Wochenende werden wir in Hirn und Herz eintauchen. Wir werden einen Einblick gewinnen, zu was unsere Innenwelt fähig ist und wie wir sie einsetzen können, um unser Aussen weniger ändern zu wollen als viel mehr verändert wahrzunehmen.»

Im heiligen Hain des Weiblichen ist ebenfalls ein Wochenend-Seminar, ein «Wochenende der Besinnung, der Sinnlichkeit und der Sinnhaftigkeit.» Orna Ralston schreibt dazu: «Darf Spiritualität lustvoll, lustig und ernst gleichermassen sein? Darf sich das Gefühl von Himmel in einer Berührung breit machen? Darf die Liebe fliessen? Wir öffnen uns im Kreis der Frauen für das Geschenk, das wir selber sind. Jede in ihrem eigenen Rythmus und ihren eigenen Möglichkeiten.»

Si a la vida! Ja zum Leben! ist ein Wochenendseminar zum Thema der heiligen Clownin, das Orna Ralston so vorstellt: «Dieses Wochenende lädt ein, bis zum saftigen, vollen JA zum Leben vorzudringen. Die heilige Clownin bietet eine wundervolle Möglichkeit, die eigenen ungeliebten Ängste spielerisch zum Tanz zu bitten. Weil sie genau diese Aspekte liebt: den Bauch, den wir zu verbergen suchen, die grummelige Laune, der Niemand begegnen will, die Schüchternheit, die man loswerden möchte…» (http://www.ornaralston.ch/seminare.html).

Ahava (hebräisch für Liebe) ist ein Grosstreffen für einen weiblichen Weg der spirituellen Praxis, das unter der Leitung von Orna Ralston im Juli 2022 im Seminar Zentrum Gut Helmeringen stattfindet. Orna Ralston schreibt dazu: «Möge der Weg der weiblichen Spiritualität eine Stimme bekommen. Sich als Klang erheben. Mögen wir ein Zeichen setzen: Es gibt uns! Das Talent zur Priesterin, zur Vorsängerin, zur Tempeltänzerin, zur Vorbeterin… Es war immer in der Einen und der Andern. Weitergegeben von Großmutter zu Mutter zu Kind. Es ist Zeit, dass wir diesen Talenten in uns wieder Ausdruck verleihen. Zeit, dass wir neue Wege gehen, unsere eigenen weiblichen Wege der spirituellen Praxis ausüben. Lasst uns zu einem großen Klanggebet zusammenkommen. Eines, das dem dient, worum es uns seit Ewigkeiten geht: Um die Liebe. AHAVA» (http://www.ornaralston.ch/ahava-1.html).

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