Muslimischer Verein Bern

Der Muslimische Verein Bern entstand 1995 und befand sich die ersten zwei Jahre an der Breitfeldstrasse in Bern, bis er sich 1997 ins Untergeschoss eines Wohnblocks an der Hochfeldstrasse einmietete. Als Teil des Projekts hat der Muslimische Verein Bern seit 2014 seinen neuen Standort im Haus der Religionen am Europaplatz.

 

 

Der Muslimische Verein Bern vertritt einen moderaten sunnitischen Islam. Die Moschee ist jedoch offen für jegliche muslimische Glaubensrichtungen. Die Mitglieder stammen mehrheitlich aus dem Kosovo, Mazedonien und Südserbien. Beim Freitagsgebet, an anderen Festtagen oder an festlichen Anlässen sind auch viele aus Bosnien und Herzegowina, aus der Türkei, dem arabischen Raum, Pakistan sowie aus Indonesien und Malaysia anwesend.

Pilgerfahrt (Hadsch): Interessierte Muslime können an Pilgerfahrten nach Mekka und Medina, sowie den vorbereitenden Seminaren teilnehmen.

Freitagsgebet: Das Freitagsgebet wird auf Albanisch, Arabisch und Deutsch abgehalten.

Vorträge: Sonntags findet jeweils ein offener Vortrag auf Albanisch statt.

Religionsunterricht: Sonntags wird Korankundeunterricht für Kinder angeboten.

Interreligiöse Veranstaltungen: Der Muslimische Verein Bern beteiligt sich aktiv am interreligiösen Dialog und nimmt an interreligiösen Veranstaltungen, wie der Nacht der Religionen, teil.

Der muslimische Verein Bern hat sechs Vorstandsmitglieder.

Bis zu seinem Rücktritt Ende April 2023 war Mustafa Memeti leitender Imam. Er wurde in Serbien geboren und hat Theologie, islamisches Recht und Hadithwissenschaften in Syrien, Tunesien und Saudi-Arabien studiert. Memeti ist neben seiner Tätigkeit als Imam auch Präsident des Albanisch-Islamischen Dachverbands und Seelsorger im Gefängnis.

Der Verein ist Mitglied des „Haus der Religionen“ und so auch im Interreligiöser Dialog tätig.

Der Verein besteht aus ca. 400 Mitgliedern.

Bis zu 400 Gläubige versammeln sich in der Moschee jeden Freitag zum Gebet.

Eine von acht Religionen, welche im Haus der Religionen in Bern vertreten werden.

Am 22. Mai 2017 haben der seit 2016 amtierende Botschafter von Israel, Herr S.E. Jacob Keidar und der derzeitige Botschafter von Albanien, Herr Ilir Gjoni, die Europaplatz Moschee besucht und mit Imam Mustafa Memeti gemeinsam ein konstruktives Gespräch geführt. In diesem Gespräch ging es vor allem um die künftige Zusammenarbeit, aber auch um den jüdisch-muslimischen Dialog schweizweit, insbesondere jedoch in der Region Bern.

Im November 2022 wurde bekannt, dass im Haus der Religionen mindestens 12  Zwangseheschliessungen durchgeführt wurden. Nach dem Bekanntwerden dieser  Ereignisse ging das Haus der Religionen gegen Zwangsverheiratungen vor und wollte eine Anzeige gegen Unbekannt einreichen. In einer Medienmitteilung des Hauses der Religionen vom November 2022 sprachen sie von einer missbräuchlichen Nutzung der Moschee im Haus der Religionen. Auch der leitenden Imam sprach von einem Missbrauch der Moschee und verurteilte die Vorkommnisse. Ein ihnen unbekannter Imam soll die Moschee des muslimischen Vereins für Zwangsverheiratungen benutzt haben. Das Haus der Religionen verpflichte sich den Menschenrechten und engagiere sich gegen Gewalt jeder Art. Das Haus der Religionen setze sich zudem gegen eine Instrumentalisierung von Religionen ein. „Eine Zwangsehe basiert auf veralteten patriarchalen Haltungen, die in Widerspruch zu unserer Grundhaltung im Haus der Religionen stehen“, so heisst es weiter in der Medienmitteilung.

Das Haus der Religionen habe nach Bekanntwerden dieser Vorkommnisse interne Untersuchungen eingeleitete und einen „Code of Conduct“ eingeführt, um die Religionsgemeinschaften im Haus zur Thematik zu sensibilisieren. Der leitende Imam der Moschee, Mustafa Memeti, gab wenige Wochen nach dem Bekanntwerden der Zwangsverheiratungen seinen Rücktritt bekannt.

Im April 2023 stellt die Staatsanwaltschaft die Untersuchungen zu den Zwangseheschliessungen in der Moschee ein. Da sich keine Betroffenen bei den Behörden gemeldet haben. Der Strafverfolgungsbehörden seien die Hände gebunden, es müsse Anzeige erstatten werden, ansonsten könne eine Zwangsehe nicht bewiesen werden.

Muslimischer Verein Bern
Europaplatz 1
3008 Bern
http://muslimischer-verein.ch/

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