Meher Baba, selber ein Guru und Avatar (Verkörperung des Göttlichen), vertrat eine Verbindung von islamischem Sufismus und hinduistischen Anschauungen. Er war der Sohn persischer Eltern und sprach von sich selber als einem Anhänger Zarathustras. Für ihn entscheidend waren die Begegnungen mit dem islamischen Sufismus und mit der Tradition Sai Babas von Shirdi.

Von 1925 bis zu seinem Tode verharrte Meher Baba in Schweigen. Die Verbindung mit seiner Umwelt hielt er mit einer Schreibtafel und mit Handzeichen aufrecht. 1931 reiste er zum ersten Mal in den Westen. Weitere Reisen folgten. In den USA trat er mit dem Sufi-Orden in Verbindung.

Obwohl Meher Baba auf die Bildung einer zentralen Organisation verzichtet hatte, bildeten sich in den USA und in den deutschsprachigen Ländern Meher Baba-Centers. Am bekanntesten sind Sufism Reoriented mit Zentrum in San Francisco, heute geleitet von Murshida Carol Weyland Conner, und das Meher Spiritual Center in Myrtle Beach, South Carolina.

Das Erbe Meher Babas wird gepflegt vom Avatar Meher Baba Perpetual Public Charitable Trust in Ahmednagar, Indien.

Meher Baba sprach von zehn Bewusstseinsebenen. Die zehnte ist die Ebene des Vollkommenen Meisters. Letztlich hielt er jedoch nicht seine Lehren für entscheidend; mit seinem Einsatz wollte er die Menschen wachrufen.