Jodo-Shinshu

Schule des Wahren Reinen Landes, Wahren Reinen Land – Schule,  Wahre Schule des Reinen Landes,

Shin-Buddhismus, Monto-Shu, Ikko-Shu

Die Jodo-Shinshu Schule ist eine Schule des japanischen Buddhismus. Die Schule wurde im 13. Jahrhundert von Shinran Shonin gegründet. Shinran war ein Schüler Honens und entwickelte dessen Lehre des Reinen Landes weiter. Die Lehre des Reinen Landes kommt ursprünglich von einem Buddhisten aus China namens Shan-tao. Laut Shan-tao gab es zwei Wege in das Reine Land zu kommen, einerseits durch religiöse Ausübungen, vor allem der Askese, und andererseits durch das Vertrauen in den Amida-Buddha, dem Buddha des Mitgefühls. Honen verbrachte Jahre damit diese Lehre in Japan zu verbreiten. In den ersten Jahren erlangte Shinran unter Honens Führung die Erlösung durch Amida-Buddhas Gelübde. In den Jahren unter Honens Führung verursachte Shinran Shonin Unruhen, da er als Mönch öffentlich heiratete und Fleisch ass, was für Mönche strengstens verboten war. Im Jahre 1207 wurde er wie Honen und andere Schüler auch ins Exil verbannt. Das Exil entpuppte sich jedoch als eine erkenntnisreiche Zeit für Shinran. Er wurde bei seiner Verbannung in den Laienstand zurückversetzt und nannte sich daraufhin neu Gutoku («Törrichter», «Glatzkopf»). Er sah sich weder als Mönch noch als Laie. Zu jener Zeit wurden Aristokraten, welche ins Exil geschickt wurde, Land zur Verfügung gestellt, welche sie kultivieren sollten, dies sollte sie gleichzeitig erniedrigen und bescheiden machen. Shinran kam so mit mehreren Personen der unteren sozialen Schicht in Kontakt. Im Exil führte er die Arbeit als Honens Schüler fort und verbreitete die Lehre der Erlösung durch Amida-Buddhas Mitgefühls. Seine Lehren veränderten sich in jener Zeit jedoch weiter, sodass seine Schüler und Anhänger seine Lehren als «Jodo-Shinshu» oder «Schule des Wahren Reinen Landes» bezeichneten. Obwohl er im Jahre 1211 wieder aus dem Exil hätte zurückkommen können, blieb er noch weitere Jahre dort. Er verfasste 1224 seinen wichtigsten Text «Kyogoshinsho», der buddhistische Sutras und seine Lehren dazu beinhaltete.

Shinran sagte über sich selbst, er sei weder Mönch noch Laie. So fand die Jodo-Shinshu Bewegung besonders bei den unteren sozialen Schichten Anklang. Zu den Anhängern gehörten nun Fischer und Jäger, deren Berufe im traditionellen Buddhismus eher geächtete waren, und auch Frauen. Er eröffnete ihnen einen Zugang zu einem Buddhismus, den sie ohne Schwierigkeiten praktizieren konnten und durch den sie eine Chance zur Erleuchtung hatten. Anders als im traditionellen Buddhismus gibt es für die Anhänger des Jodo-Shinshu keine vorgeschriebene Lebensweise. Die einzige Voraussetzung war die tiefe Hingabe an den Amida-Buddha.

Nach Shinrans Tod begannen seine Schüler zahlreiche Tempel zu gründen, die sich in verschiedenen Zweigen organisierten und seine Lehren bis heute weitergaben. Heute gehört der Jodo-Shinshu zu den grössten buddhistischen Schulen Japans. Der Hauptsitz ist der Honganji-Tempel in Kyoto, wo sich auch die Grabstätte von Shinran befindet.  In den 1950er Jahren begann die Schule auch in Europa Fuss zu fassen. Pionier in dieser Sache war Rev. Harry Pieper ( 1907 – 1078) aus Berlin. 1970 gründete Rev. Jean Eracle, ein Schüler von Rev. Harry Pieper, eine Gesellschaft auch in der Schweiz. Die «Société bouddhique suisse Jôdo-Shinshû» in Genf.

Wie im Jodo-Shu spielt auch im Jodo-Shinshu das Mitgefühl des Amida-Buddha eine zentrale Rolle. Durch Honen verstand auch Shinran, dass es im aktuellen Leben kaum möglich war, durch traditionelle asketische Praktiken zur Erleuchtung zu kommen. Er realisierte, dass alle Lebewesen ihren Gefühlen untertan sind, so auch Mönche und Nonnen. Niemand ist frei von blinden Gefühlen. Diese Realisierung wird im Jodo-Shinshu Buddhismus als die Akzeptanz des unbegrenzten Mitgefühls genannt. Deshalb wurde der Glaube an Amida-Buddha so wichtig.

Anders als im Jodo-Shu, verliess sich Shinran in seinem Glauben nur auf das Mitgefühl von Amida-Buddha und gab praktische Methoden, welche ihn zu einer Wiedergeburt im Reinen Land führen würden, komplett auf. Er war der Meinung, dass nur die Hingabe an Amida-Buddha zur Wiedergeburt im Reinen Land führen würde und dass das Rezitieren von Amidas Namen, auch Nembutsu genannt, nichts bringen würde, so lange kein vollstes Vertrauen in den Amida-Buddha herrschte. Diese tiefe Hingabe an den Amida-Buddha wird «Shinjin» genannt. «Shinjin» wird auch mit Glauben übersetzt, dies reduziert den Begriff jedoch, weshalb er meist unübersetzt benutzt wird. Es geht dabei darum, die eigenen bewussten Anstrengungen zur Erleuchtung zu kommen vollkommen aufzugeben und dafür tiefstes Vertrauen in den Amida-Buddha zu praktizieren.

Des Weiteren lehrte Shinran, dass nach dieser Erweckung des tiefen Glaubens, ein Leben in Dankbarkeit und guter Moral geführt werden sollte. Dazu gehöre auch das Erfüllen der eigenen sozialen Pflichten. Shinran lehrte zudem, dass einem durch die Vertiefung des Glauben in den Amida-Buddha zehn spirituelle Vorteile zu Gute kommen würden.

Shinran betonte immer wieder den Unterschied zu anderen Schulen des Buddhismus. Im Jodo-Shinshu haben alle die gleiche Stellung, es gibt keinen Unterschied zwischen Priester und Laien, Männer und Frauen, und zwischen verschiedenen sozialen Schichten. Jeder ist im Reinen Land willkommen.

Die Führung eines Tempels wird in der Regel innerhalb der Familie vererbt.

Obwohl das Rezitieren des «Nembutsu’» für die Wiedergeburt im Reinen Land nicht nötig ist. Wird es von den Anhängern des Jodo-Shinshu dennoch als Dankbarkeitsritual praktiziert.

Feiertage:

  • Gedenktag für Shinran, 28. November oder 9-16 Januar
  • Buddhas Geburtstag, 8. April
  • Shinrans Geburtstag, 20.-21. Mai

Jodo-Shinshu ist heute dir grösste japanisch-buddhistische Schule. In Japan sind es 22 Mio Anhänger. Jodo-Shinshu sind heute auf der ganzen Welt vertreten.

La Société bouddhique suisse Jôdo-Shinshû
Temple de la Foi Sereine (Shingyôji)
9 rue de Fribourg
1201 Genève
http://www.pitaka.ch

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