Auroville

Auroville ist das Projekt einer Stadt der Zukunft, basierend auf den Lehren von Sri Aurobindo (Aurobindo Ghose, 1872-1950), südlich von Chennai, Indien. Der Name Auroville bedeutet „Stadt der Morgenröte, wurde aber auch in Anlehnung an den Namen Aurobindos gewählt.

Ab den 1930-Jahren plante die Aurobindo-Bewegung unter Federführung von Mira Alfassa (1878-1973), die als „Mutter“ engste Mitarbeiterin Aurobindos war, die Gründung einer Zukunftsstadt, für welche 1966 die Unterstützung der UNESCO gewonnen werden konnte. Am 28. Februar 1968 wurde Auroville eröffnet.

Nach dem Tod der «Mutter» kam es unter den Anhängern Sri Aurobindos zu heftigen Auseinandersetzungen. Sie führten zur Gründung von Auroville International als selbständiger Organisation. Auroville, als Zukunftsstadt von Anfang an von jugendlicher Weltverbesserungsdynamik getragen, verwickelte sich bald in politische und juristische Debatten mit einheimischen Dorfbewohnern und Bodenbesitzern, die auf dem Territorium der geplanten Stadt lebten und die sich nicht oder nur zum Teil in die Pläne der jungen Ausländer integrieren liessen.

1983 wurde zur finanziellen Unterstützung von Auroville das Netzwerk Auroville International gegründet.

In letzter Zeit entwickelt sich Auroville langsam, aber kontinuierlich.

Der Versuch, in der neuen Stadt auf die bisher üblichen Machtinstrumente wie Polizei zu verzichten, gelang nur halbwegs. Erfolgreicher realisierbar sind die Ideen zur neuen Erziehung. Die Kinder der Aurovillianer erleben alternative Gemeinschaft und Internationalismus in einem ungewöhnlichen Mass.

Von der ursprünglich geplanten grossen «Stadt des Zukunftsmenschen» erkennt der Besucher bisher einzelne architektonisch faszinierend gestaltete kleine Quartiere und das eindrückliche Zentrum mit dem während Jahrzehnten im Bau befindlichen riesigen Matrimandir («Muttertempel»). Dieser einmalige Kugel-Bau gleicht einer sich demnächst öffnenden Lotusblume und symbolisiert mit seiner langen Aufstiegsrampe den Aufstieg des Menschen zum göttlichen Licht. Von einem Spiegel gelenkt fällt das Sonnenlicht aus der Spitze der zentralen Kuppel direkt hinunter in eine geheimnisvolle Kristallglaskugel.

Der Aufstieg des Menschen verbindet sich mit der Herabkunft Gottes, mit seiner Zuwendung und Gnade. Wo menschliches Bemühen und göttliche Gnade sich mystisch treffen, findet der menschliche Geist ins Ganze, angedeutet durch die wiederholte Kugelsymbolik.

Eigentümerin des Bodens von Auroville ist die Auroville Foundation, privaten Grundbesitz gibt es nicht.

Von den Bewohnern wird erwartet, dass sie jeden Tag vier bis fünf Stunden für die Gemeinschaft arbeiten, wofür sie in der Gemeinschaftswährung entschädigt werden. Elektrizität, Schule und Gesundheitswesen sind gratis.

rund 2800 Einwohner, darunter zahlreiche Personen mit Schweizer Nationalität

Auroville Visitors Center
Auroville 605101
Tamil Nadu
India
https://www.auroville.org/

Auroville International Suisse
Avenue C.-F. Ramuz 79
1009 Pully
http://auroville-international.org/avi_centres/suisse/

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