Haus der Religionen – Dialog der Kulturen Bern

Das Haus der Religionen ist ein Bildungs- und Kompetenzzentrum für interreligiöse Fragen. Im interkulturellen und interreligiösen Begegnungszentrum werden acht Religionen vertreten: Christentum, Islam, Buddhismus, Hinduismus, Aleviten, Judentum, Sikh und Bahá’í.

 

Der Verein „Haus der Religionen – Dialog der Kulturen“ wurde am 25. April 2002 gegründet. Die Initiative für diesen Verein wurde an einer Sitzung des Runden Tisches der Religionen im Gemeindehaus der Jüdischen Gemeinde Bern von Christian Jaquet (Imagestudie Bern West) und Harmut Haas (Herrnhuter Projekt) eingebracht. An dieser Sitzung war auch erstmals die Vision eines Hauses der Religionen und Kulturen in Bern – Bümpliz ein Thema.

Bei der Gründung des Vereins im April 2002 waren 22 Personen anwesend, welche sechs Weltreligionen repräsentierten. Einen Monat später wurde erstmals ein viertägiges Fest der Religionen und Kulturen, das Fête KultuRel, durchgeführt. In der Schule, wo das Fest, stattgefunden hatte, wurden Schulräume in Kirche, Moschee und Tempel umgewandelt. Als symbolischer Grundstein für das Haus der Religionen wurde eine „Friedenswand“ kreiert, welche heute noch Teil des Eingangsbereichs zur Schule ist. Im Herbst 2002 wurden Ideen für ein „Haus der Religionen“ entwickelt, welche im Dezember desselben Jahres präsentiert wurden. Im Frühjahr 2004 wurde der Europaplatz als Standort gewählt.

Im Sommer 2006 wurde die Stiftung Europaplatz – Haus der Religionen gegründet. Die Stiftung übernahm die bauseitige Verantwortung. Im selben Jahr erhielt der Verein Haus der Religionen – Dialog der Kulturen auch den Integrationspreis der Stadt Bern.

Nachdem die Baubewilligung für das Gesamtprojekt am Europaplatz 2007 verkündet wurde, unterzeichnen 2008 fünf Religionsgemeinschaften ihre Bereitschaftserklärung zur bauseitigen Beteiligung. Auch weitere Religionen und kulturelle Institutionen erklären ihre Bereitschaft, verbindlich auf der Plattform „Dialog“ mitzuwirken.

Im Mai 2013 wurde der Grundstein unter grosser Beteiligung der Öffentlichkeit gelegt. Am 3. Juli 2014 wurden den Religionsgemeinschaften den Arbeitsstart für den Innenausbau gegeben. Der Bau der Kirche und des Hindutempels gingen schnell voran, dies auch mit den zusätzlichen arbeitsrechtlichen Hürden, welche einige indische Tempelbaumeister betraf. Der Ausbau der Moschee begann nach dem Fastenmonat Ramadan. Bei den Aleviten und Buddhisten verzögerte sich der Bau aufgrund finanzieller Sorgen.

Das Haus der Religionen wurde schliesslich am 14. Dezember 2014 eröffnet.

Das Haus der Religionen bietet viele Aktivitäten.

Bildung:

  • Rundgänge für Gruppen und für Einzelpersonen
    • 45 min für Gruppen
    • 90 min für Gruppen
    • Öffentliche Rundgänge für Einzelpersonen einmal im Monat
  • Workshops zu verschiedensten interreligiösen Themen in Schulen und im Gesundheitswesen
  • CAS Meditationskurs
  • „Junge Coaches“- Ausbildung für Jugendliche
    • Workshops für Jugendliche von Jugendlichen
    • eigene Projekte
  • Projektwoche für Schulklassen (7. – 9. Klasse)

Freiwilligenarbeit:

  • Tandem-Förderung für junge Erwachsene
  • Empfang
  • Unterstützung bei Veranstaltungen
  • Blumenteam
  • Gartenprojekt
  • FC Weltreligion

Restaurant Vanakam:

Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag von 9.00 – 17.00 Uhr

  • Ayurvedisch-koscheres Mittagessen von 11.30 – 14:00 Uhr
  • Kaffee und Kuchen von 14.00 – 17.00 Uhr
  • Apéros und Nachtessen nach Anfrage
  • Brunch International jeden Samstag von 10.00 – 14.00 Uhr.
    • Eine kulinarische Reise um die Welt mit feinen vegetarischen Speisen aus verschiedenen Ländern.

Der Verein „Haus der Religionen – Dialog der Kulturen“ besteht aus acht Vorstandmitglieder wovon eine/-r Präsident/-in ist.

Im Haus der Religionen werden verschiedene religiöse Vereine repräsentiert.

  • Der Förderverein Alevitische Kultur (FAK)
  • Swiss Bahá’í Community
  • Inter-Buddhistischer Verein im Haus der Religionen
  • Verein Kirche im Haus der Religionen hier auch Katholische Kirche Bern
  • Verein Saivanerikoodam
  • Jüdische Gemeinde Bern (JGB)
  • Muslimischer Verein Bern
  • Sikh-Gemeinschaft im Haus der Religionen

Die Stiftung „Europaplatz – Haus der Religionen“ ist für die Immobilie und die jährlich anfallenden Betriebs- und Unterhaltskosten zuständig. Sie vermietet dem Verein die Räumlichkeiten und ist zuständig für den interkulturellen Dialogbereich. 60% der Fläche vermietet er an fünf Religionsgemeinschaften für den Betrieb ihrer Kultusräume und 40% der Fläche machen den Dialogbereich aus.

Der Verein ist eine Non-Profit Organisation und neben der Unterstützung von Partnerschaften auch auf Spenden angewiesen. Die Finanzierung des Hauses der Religionen erfolgt über öffentliche und private Gelder.

Der Verein vermietet die Religionsräume an 5 Religionsgemeinschaften, welche eigenständige Vereine sind und Miete bezahlen. Sie betreiben ihre Räume in eigener Verantwortung und auf eigene Kosten.

Das einzige Mehrreligionen Haus in der Schweiz. Weitere Mehrreligionen Häuser sind das „House of One“ in Berlin oder der „Campus der Religionen“ in Wien.

Im November 2022 wurde bekannt, dass im Haus der Religionen mindestens 12  Zwangseheschliessungen durchgeführt wurden. Nach dem Bekanntwerden dieser  Ereignisse ging das Haus der Religionen gegen Zwangsverheiratungen vor und wollte eine Anzeige gegen Unbekannt einreichen. In einer Medienmitteilung des Hauses der Religionen vom November 2022 sprachen sie von einer missbräuchlichen Nutzung der Moschee im Haus der Religionen. Auch der leitenden Imam sprach von einem Missbrauch der Moschee und verurteilte die Vorkommnisse. Ein ihnen unbekannter Imam soll die Moschee des muslimischen Vereins für Zwangsverheiratungen benutzt haben. Das Haus der Religionen verpflichte sich den Menschenrechten und engagiere sich gegen Gewalt jeder Art. Das Haus der Religionen setze sich zudem gegen eine Instrumentalisierung von Religionen ein. „Eine Zwangsehe basiert auf veralteten patriarchalen Haltungen, die in Widerspruch zu unserer Grundhaltung im Haus der Religionen stehen“, so heisst es weiter in der Medienmitteilung.

Das Haus der Religionen habe nach Bekanntwerden dieser Vorkommnisse interne Untersuchungen eingeleitete und einen „Code of Conduct“ eingeführt, um die Religionsgemeinschaften im Haus zur Thematik zu sensibilisieren. Der leitende Imam der Moschee, Mustafa Memeti, gab wenige Wochen nach dem Bekanntwerden der Zwangsverheiratungen seinen Rücktritt bekannt.

Im April 2023 stellt die Staatsanwaltschaft die Untersuchungen zu den Zwangseheschliessungen in der Moschee ein. Da sich keine Betroffenen bei den Behörden gemeldet haben. Der Strafverfolgungsbehörden seien die Hände gebunden, es müsse Anzeige erstatten werden, ansonsten könne eine Zwangsehe nicht bewiesen werden.

Haus der Religionen – Dialog der Kulturen
Europaplatz 1
CH – 3008 Bern

Webseite: Haus der Religionen 

Unterbereiche der Kategorie «Haus der Religionen – Dialog der Kulturen Bern»

Zurück zu Interreligiöse Gemeinschaften