In der gleichen Zeit, in der die Idee für das Haus der Religionen entstand, prüfte die Herrnhuter Brüdergemeinde den Ansatz für eine neue Arbeit in der Region Bern, die sich Minderheitengruppen und dem interreligiösen Dialog widmen soll. Zusammen schlugen Christian Jaquet (Imagestudie Bern West) und Hartmut Haas von der Herrnhuter Gemeinschaft Bern die Vision eines Hauses der Religionen am Runden Tisch der Religionen im Gemeindehaus der jüdischen Gemeinde Bern vor.

Der Verein „Kirche im Haus der Religionen“ koordiniert die Präsenz der christlichen Konfessionen im Haus der Religionen. Die Koordination wird vor allem von der katholischen Kirche Bern gehalten. Das Haus der Religionen soll zeigen wie vielfältig das Christentum ist. Bis dies auch in der Kirche des Hauses der Religionen präsent war, gab es einen langen Weg. Das entscheidende vom Architekt Patrick Thurston eingebrachte Element war die Gestaltung der Decke: „Himmlische Sphären war die Eingebung; über die Decke ziehen sich Kreise, Kreise die sich überschneiden, Linien, die ihre unendlichen Bahnen ziehen, sich zu einer Ordnung finden, welche die ganze Decke überzieht und die darüber hinausweist.“  In der Kirche befindet sich auch eine Ikonostase (Bildwand) der äthiopisch-orthodoxen Kirche. Der Raum hinter den Bildern darf nur vom Priester oder Diakon der Tewahedo Kirche betreten werden. Darin soll eine Art Bundeslade aufbewahrt sein. Die Bilder zeigen oben in der Mitte Gott den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Links davon wird die Geburt und rechts davon die Passion Christi gezeigt. Links unten findet sich eine Darstellung des Heiligen Tekle Heimanot (Baum des Lebens). Ansonsten ist der Raum ganz nach Herrnhuter Geschmack eher schlicht gehalten. In der Kirche gibt es eine Orgel, welche bei den Gottesdiensten auch benutzt werden kann.

In der Kirche im Haus der Religionen wird innerchristliche Ökumene gelebt. Sie bietet für Angehörige aller christlichen Konfessionen Heimat. Sie wird von verschiedensten christlichen Kirchen, welche sich auf Jesus Christus, die Bibel und auf je ihre eigenen Traditionen berufen, getragen. Im gesamten sind im Haus der Religionen acht christliche Konfessionen mit von der Partie: die Reformierten, die Römisch-Katholischen, die Christkatholiken, die Lutheraner, die Methodisten, die Mennoniten, die Herrnhuter und die äthiopisch-orthodoxen Christen.

Die Räume sind für alle offen.

Die Kirche wird regelmässig von der Herrnhuter Sozietät und von der äthiopisch-orthodoxen Tewahedo Kirche als Gottesdienstraum genutzt.

Es finden auch regelmässig ökumenische Gottesdienste und Bibellesen statt.

Bildungsangebote:

• Öl und Wein auf die Wunde – was braucht es noch? Christ*innen im Gesundheitswesen
• Glaube, Gebet und Gemeinschaft – Einführung Äthiopisch-orthodoxes Christentum
• Eine kleine Kirche mit weltweiter Ausstrahlung – Einführung Herrnhuter
• Ist heilig gleich heilig? Äthiopisch-orthodoxe Christ*innen im Gesundheitswesen

Es werden nicht nur im Haus der Religionen Aktivitäten vom Verein durchgeführt. Andere gängige Orte sind die Heiliggeistkirche Bern und die Pfarrei Dreifaltigkeit Rotonda.

Der Verein Kirche im Haus der Religionen wird von der katholischen Kirche Bern unter der Fachstelle Kirche im Dialog geführt.

Der Verein „Kirche im Haus der Religionen“ legt zusammen mit der offenen Kirche Bern einen Schwerpunkt auf Gastfreundschaft, wo ökumenische Aktivitäten im Zentrum stehen. Auch zusammen mit dem „Arbeitskreis Religion- Migration“ (AKRM) der drei Landeskirchen in Bern erabeitet sie Grundlagentexte und realisiert verschiedene Projekte zum Thema.

Der Verein „Kirche im Haus der Religionen“ gestaltet im Haus der Religionen Dialogveranstaltungen mit und ist im Vorstand, in der Programmkommission und in der Bildungsarbeit des Haus der Religionen präsent.

Verein „Kirche im Haus der Religionen“
Europaplatz 1
3008 Bern