Schweizer Bahá’í-Gemeinde

Der Bahá’í Glaube ist in der Schweiz seit Beginn des 20. Jahrhunderts bekannt. Die ersten Schweizer*innen, welche den Bahá’í Glauben übernahmen, waren Edith und Joseph de Bons in Sion. Das erste internationale Bahá’í Büro wurde 1933 in Genf eröffnet und 1953 gründeten die Bahá’í in der Schweiz und in Italien einen gemeinsamen Nationalen Geistigen Rat.

Die Bahá’í leben heute an über 300 Orten in der Schweiz und in Liechtenstein und die Mitglieder der Schweizer Bahá’í-Gemeinde stammen aus über 60 Ländern.

Die Bahá’í-Gemeinschaft Schweiz hat einige bemerkenswerte Ergebnisse erzielt und diese auf ihrer Webseite folgendermassen formuliert:

  • Sie hat eine aktive Rolle bei der Förderung des interreligiösen Dialogs auf verschiedenen Plattformen im ganzen Land und auf nationaler Ebene gespielt.
  • Seit Anbeginn wurde der Kindererziehung grosse Bedeutung im Gemeindeleben beigemessen. So bemühte man sich um die Ernährung der geistigen Natur der Kinder und Jugendlichen. (…) Seit dem Jahre 2005 bieten die Bahá’í und ihre Freunde ein vervollständigtes und weiter ausgearbeitetes kostenloses Ausbildungsprogramm für alle Kinder in ihrer Nachbarschaft an.
  • Sie bietet eine Perspektive und ein bescheidenes Beispiel für so drängende Fragen wie den Weltfrieden, die Zukunft der Schweiz, Rassendiskriminierung, religiöse Vorurteile, Integration und die Gleichstellung von Frauen und Männern.
  • Was den letzten Punkt betrifft, so ist es ihr gelungen, von Anfang an ein Umfeld zu schaffen, in dem die Frauen in der Gemeinschaft die volle Verantwortung mit den Männern teilen, auch wenn sie sich bewusst ist, dass sie auf dem Weg zu einer wirklichen Gleichstellung noch einen weiten Weg zurücklegen muss. Bemerkenswert ist die ausgewogene Vertretung von Frauen und Männern im 9-köpfigen gewählten Nationalen Regierungsrat (Nationale Geistige Versammlung). In einem System jährlicher, geheimer Wahlen ohne jegliche Form von Nominierungen, Wahlkampf, Propaganda oder Quoten liegt die Zahl der Männer und Frauen, die diesem Gremium seit seiner Gründung im Jahr 1953 angehören, bei fast 50 % (34 Frauen und 32 Männer)
  • Seit Jahrzehnten wird jedes Jahr eine Winterschule organisiert, bei der Menschen jeden Alters und jeder Herkunft zusammenkommen, um sich auszutauschen und Einblicke in die spirituelle Natur des Menschen und die Bedeutung kollektiven Handels für den Aufbau einer besseren Welt zu gewinnen.

 

Im Zentrum des Glaubens steht die Einheit Gottes, die Einheit aller Religionen und die Einheit der Menschheit, unabhängig von Religionen, Rasse, Klasse, Geschlecht oder Nation. So ist der Bahá’í-Glaube eine monotheistische Religion in der an einen allwissenden und allliebenden Gott geglaubt wird.

Die Bahá’í glauben, dass es immer eine neue Offenbarung gibt. So werden alle Stifter der Weltreligionen als Boten desselben Gottes angesehen. Deshalb gehören zu ihren Propheten nicht nur abrahamitische Persönlichkeiten wie Moses, Jesus und Muhammad sondern auch Krishna und Siddhartha Gautama. Ihr wichtigster Offenbarer aber ist Bahāʾullāh (1817-1892). Er ist der Stifter des Bahaitums und gilt in der Religion als der bislang letzte Gesandte Gottes.

Die meisten Gemeindeaktivitäten finden im Nationalen Bahá’í-Zentrum, dem Sitz des Geistigen Rates der Bahá’í der Schweiz statt.

Täglich wird gebetet und aus den Schriften gelesen.

Alle 19 Tage versammeln sich die Bahá’í für das Neunzehntagefest. Dabei beten und beraten sie gemeinsam, geben dem lokalen geistigen Rat Anregungen zur Gestaltung des Gemeindelebens und erhalten Informationen.

Trainings Institut: In dieser Ausbildung werden die Lehren des Bahá’í Glaubens gelernt. Sie besteht aus mehreren Studienkreisen, welche sich regelmässig meist in der Wohnung eines Teilnehmenden treffen.

Jugendgruppen: In diesen Gruppen treffen sich zwischen 12- und 15-Jährige, um Ideen zu teilen, Aktivitäten durchzuführen und eine starke moralische Identität heranzubilden.

Kinderklassen: In diesem Unterricht für Kinder soll den Kindern dabei geholfen werden zu verstehen, wie wichtig ihre eigene geistige Entwicklung ist. Dazu gehören Aneignung von geistigen Eigenschaften wie Wahrhaftigkeit, ein freundliches Wesen usw. Sie lernen über die Entwicklung zu einem tugendhaften Verhalten und über die Lehren einiger der Manifestationen Gottes wie Abraham, Moses, Buddha, Jesus, Mohammed, Bab und Bahá’u’lláh.

Andachts- und Gebetsversammlungen: Dabei treffen sich Bahá’í in der ganzen Schweiz in ihren Wohnungen um mit Freunden und Nachbarn zu beten.

Auf nationaler Ebene werden die Angelegenheiten der Bahá’í-Gemeinde durch den Nationalen Geistigen Rat verwaltet. Es werden jährlich 9 Mitglieder in den Rat gewählt. Die Wahlen finden dabei im Geheimen statt. Jeder erwachsene Bahá’í kann wählen.

Auf nationaler Ebene werden regionale Wahlen abgehalten, in denen die Delegierten gewählt werden, welche an der nationalen Bahá’í-Tagung teilnehmen. An der Nationaltagung beraten die Delegierten aus der ganzen Schweiz über die Angelegenheiten der nationalen Bahá’í-Gemeinde.

Die Mitglieder aller nationalen geistigen Rate nehmen alle 5 Jahre an der Wahl der Mitglieder für den Universal House of Justice, eines internationalen Rates teil.

Bahá’í Aktivitäten werden durch freiwillige und anonyme Spenden finanziert.

Ca. 1400 Gläubige in der Schweiz

In der Region Bern ca. 50 bis 60 Mitglieder.

Die Bahá’í gestalten im Haus der Religionen Dialogveranstaltungen mit und sind im Vorstand, in der Programmkomission und in der Bildungsarbeit des Haus der Religionen dabei.

Eine von acht Religionen, welche im Haus der Religionen in Bern vertreten werden.

Die Bahá’í haben aufgrund bereits bestehender Räumlichkeiten in Bern keinen eigenen Raum im Haus der Religionen. Neben der Vitrine im Dialogbereich finden sich auch in der Bibliothek Spuren der Bahá’í im Haus der Religionen.

Schweizer Bahá’í-Gemeinde
Dufourstrasse 13
3005 Bern

info@bahai.ch

www.bahai.ch

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