Ouija-Board

Über den Ursprung und die Bedeutung des Wortes Ouija herrscht Uneinigkeit. Einige behaupten, dass es eine Zusammenführung der Wörter «Oui» aus dem Französischen und «Ja» aus dem Deutschen sei. Gemäss anderen Meinungen erhielt das Hexenbrett seinen Namen durch eine Séance von Helen Peters und ihrem Schwager Elijah Bond, die angeblich 1890 in Baltimore das Brett nach seinem Namen befragten, woraufhin dieses geantwortet haben soll «Ouij», was so viel wie «viel Glück» bedeute. Eine andere Erklärung besagt, dass Peters während der Séance ein Medaillon der zeitgenössischen Schriftstellerin Ouida getragen haben soll und deren Name aus dem Unterbewusstsein dann als Bezeichnung für das Brett kam.

Das Ouija-Board ist ein Hilfsmittel im Spiritismus, um mit den Geistern Kontakt aufzunehmen. Es wird auch Alphabettafel, Hexenbrett, Witchboard oder Seelenschreiber genannt.

In der Regel ist das Ouija-Board rechteckig und weist die Masse 50 x 40 cm auf. Es kann aus Holz sein, wobei die Oberfläche glatt abgeschliffen und von Hand beschrieben, bemalt oder bedruckt ist. Es ist meist lackiert und auf Hochglanz poliert, damit es möglichst gleitfähig ist. Meist sind die Buchstaben in alphabetischer Reihenfolge angebracht, was jedoch nicht Pflicht ist. Unter den Buchstaben stehen jeweils die Worte «Ja», «Nein» und «Ende» am oberen oder/und unteren Rand des Bretts, wobei es auch weitere Bemerkungen wie «Ich gehe», «Danke» usw. geben kann. Es gibt auch runde Ouija-Bretter, bei denen die Buchstaben und Zahlen kreisförmig angeordnet sind. Oftmals sind die Ouija-Boards mit Engeln, astrologischen Symbolen, Herzen, Blumen oder anderen Motiven versehen.

Zum Brett gehört immer auch eine Planchette, auf die die Teilnehmer ihre Fingerspitzen legen. Diese Planchette soll sich durch die Kontaktaufnahme mit der Geisterwelt über das Bord bewegen und Fragen beantworten. Diese Planchette können kreis-, herz- oder pfeilförmig und sind aus Holz oder festem Acryl mit Filzunterlage gefertigt.

Den genauen Ursprung kennt man nicht. Gemäss einiger Autoren sind jedoch Objekte bekannt, die dem Ouija-Bord ähneln und aus dem Jahr 551 v.Chr. aus China stammen. Damals wurden solche Spirittafeln ebenfalls für die Kommunikation mit Toten genutzt.

Auch Pythagoras soll Schüler zum Nutzen solcher Instrumente geraten haben, um Erkenntnisse aus der unsichtbaren Welt zu erhalten und auch in Rom sollen solche Geräte beliebt gewesen sein. Anfangs des 19. Jahrhunderts stieg das Interesse am Übernatürlichen in England und den USA und die Spiritismus-Bewegung begann sich auszuformen. Insbesondere der Sezessionskrieg hatte auf das Interesse der Gesellschaft an solchen Methoden einen grossen Einfluss, da viele Menschen in den USA Angehörige und Bekannte verloren, die Nachricht ihres Todes erhielten oder nichts mehr von ihnen hörten. Da wurde die Kommunikation mit den Geistern der Verstorbenen plötzlich interessant. Vor der Popularität des Ouija-Boards gab es bereits ähnliche Methoden zur Kontaktaufnahme mit der geistigen Welt, wie beispielsweise das Tischrücken oder Gläserrücken. Drei Männer aus Baltimore, Eljjah J. Bond, CharlesW. Kennard und William H.A. Maupin liessen 1890 ein Patent für das Ouija Brett (damals «talking board» genannt) beantragen. Das Patent wurde 1891 von William Fuld gekauft, welcher das Design änderte und damit ein Vermögen machte. 1966 wurde das Patent an die den Spielzeughersteller Parker Brothers für 1 Mio. US-Doller verkauft.

Für Ouija-Bord-Anwender soll das Befragen des Bretts eine Kommunikation mit Verstorbenen ermöglichen, wie das im Spiritismus geglaubt wird.

Meist werden Ouija-Boards in Séancen genutzt. Dabei ist das Zimmer meist abgedunkelt, mit Kerzen beschienen und die Teilnehmer sind schwarz gekleidet. Jedoch können Ouija-Boards auch am helllichten Tag genutzt werden. Um ein Ouija-Board anzuwenden muss man keine Hexe, kein Magier sein. Jedoch braucht man mindestens zwei Teilnehmer. Diese legen ihre Fingerspitzen auf die Planchette und das Fragen beginnt. Dabei soll die gemeinsam erzeugte Energie der Teilnehmer die Geister ermöglichen die Planchette zu bewegen und so auf die Fragen zu antworten. Dabei gibt es viele unsinnige Wörter oder Antworten, wobei sich die Anwesenden auf die ihnen stimmig erscheinenden konzentrieren.

Bereits 1853 soll diese mechanische Erklärung vom Physiker Michael Faraday verbreitet worden sein und das Interesse am Tischrücken zurückgehen lassen. Emotionen können Muskelkontraktion auslösen, wobei die Teilnehmer beim Ouija die gleiche Muskelkontraktionen aufweisen, da sie sich auf dasselbe fokussieren. Dadurch wird die sichtbare Bewegung der Planchette ausgelöst. Auch nachvollziehbar ist der Carpenter-Effekt, der besagt, dass Menschen dazu neigen, Bewegungen, die sie sich intensiv vorstellen, auch unwillkürlich auszuführen (der Carpenter-Effekt spielt bei der Erklärung des Pendelns eine grosse Rolle und ist dort auch gut und anschaulich nachweisbar). Selbstverständlich ist damit der Glaube, dass sich im Gläserrücken Geister melden, nicht grundsätzlich widerlegt. Eine solche grundsätzliche Widerlegung ist auch gar nicht möglich. Es können nur Einzelfälle untersucht werden.

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