Heinz Grill

älterer Name: Yogaschule Heinz Grill

Heinz Grill, geb. 1960, rebellierte in seiner Jugend gegen ein autoritäres Elternhaus und eine verständnislose Gesellschaft, entwickelte eine Leidenschaft fürs Klettern in den Bergen, wurde Pfleger und Heilpraktiker, fand zum Werk von Rudolf Steiner, dem er sich sofort innerlich verwandt fühlte. Über Steiners Eurythmie kam er zum Yoga, den er in der Folge anthroposophisch einfärbte. Nachdem er in Deutschland keine ihm entsprechende Yoga-Schule gefunden hatte, liess er sich in einem Shivananda-Zentrum in Kanada während vier Wochen ausbilden, um dann bald seine eigene Yoga-Schule zu eröffnen, nach Meinung der Kritiker weniger basierend auf wirklichen Kenntnissen der Yoga-Tradition, als auf seiner eigenen unmittelbaren Intuition und auf seinem Sinn für die Meisterrolle. Die Meistergestalt ist für ihn wesentlicher als der Yoga selbst.

Grill selbst wurde durch seine vielen Publikationen in kurzer Zeit für viele zum Meister, vergleichbar mit Yogananda und Sai Baba, mit grosser Ausstrahlung, offensichtlichem Gespür für spirituelle Bedürfnisse moderner Sinnsucher und einem ebenso offenkundigen Talent, mit Steinerscher Optik in allen Lebensbereichen den verborgenen Sinn zu erkennen. Andere Yoga-Lehrer und Schulen reagieren auf seine intuitive Schulgründung und seinen «Yoga aus der Reinheit der Seele» mit grösster Zurückhaltung. Heinz Grill gilt bei seinen Schülern als Eingeweihter, und sein Yoga wird als offensichtliches Geschenk der göttlichen Gnade angesehen. Bis Ende 1998 unterrichtete Grill in Bad Häring/A musste dann jedoch angeblich nach Konflikten innerhalb und ausserhalb der Bewegung (auch im Zusammenhang mit Schwierigkeiten mit der katholischen Kirche), das Zentrum verlassen. Zur Zeit unterrichtet er in Italien.

Genau wie es auch Steiner schon tat, kümmert sich Grill wenig um historische Fakten oder Quellen. Am Schluss eines Vortrags vor Priestern, in dem er das christliche Sakrament mit den Einweihungen des Yoga vergleicht, meint Grill: «All diese Eindrücke und Erfahrungsschilderungen sind nicht aus der Exegese gewonnen, sondern aus einer fundierten Methode der reinen Geisteserkenntnis und Geistesschau.» Gerade weil dem so ist, bewegt sich Grill in einer Dimension, in der sich keiner seiner Gesprächspartner bewegen kann oder will. Kritik kann ihn nicht treffen. Argumentation kann ihn nicht erreichen. Er wird zum Seher im Stile von Rudolf Steiner und lebt lehrend und schreibend geistreiche Unfehlbarkeit. Aussteiger kritisieren in ähnlicher Weise die «starke Betonung von Heinz Grill, dessen Worte überhaupt nicht hinterfragt werden dürfen, fehlende Möglichkeiten für eine offene Kritik, mangelnde Toleranz gegenüber anderen Gruppen», und im Dienste der geistigen Schau «eine Abwertung der persönlicher Bedürfnisse und Gefühle».

Im deutschsprachigen Raum finden sich hunderte Yoga-Lehrende, hauptsächlich in D und A, welche Yoga im Sinne von Heinz Grill anbieten.

Website von Heinz Grill:
https://heinz-grill.de/

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