Institut für Kreativitätspsychologie

Das Institut für Kreativitätspsychologie (IKP) wurde 2010 von Prof. Dr. Pavel Piskarev, einem russischen Psychologen, Architekten und Künstler, gegründet. Das Institut dient im Wesentlichen der Verbreitung von NeuroGraphik®, einem von Piskarev erfundenen Verfahren zur Problemlösung. Entstehungshintergrund des Verfahrens sei ein Erlebnis Piskarevs in einem Flugzeug am 29.04.2014, wo ihm plötzlich das Wort «Neurographik» erschienen sein soll. Das Wort habe ihn 40 Minuten nicht mehr losgelassen. Für Piskarev bildete das Wort den «Anfang einer komplett neuen Methode und ist bestens geeignet für die Transformation unserer Realität». Seit 2014 wird NeuroGraphik® offiziell am IKP gelehrt. Im März 2019 wird das Verfahren in Russland als wissenschaftliche Arbeit anerkannt. Mittlerweile werden am IKP diverse Kurse angeboten, beispielsweise zu «NeuroBionik», «NeuroDesign» oder zur «Harmonie von Anima und Animus».

Die Basis des IKP bildet der Glaube an die Wirkungskraft der NeuroGraphik®, einem Verfahren, das laut der Website des IKP aus vier Elementen besteht: (1) Meditation/ Achtsamkeit, (2) innovatives Denken, (3) Problemlösung und (4) Kreativität.

Die Idee hinter NeuroGraphik® ist, dass ein Problem durch seine Abzeichnung auf ein Blatt Papier die innere Ordnung eines Menschen nicht mehr belastet. Dabei bezieht man sich auf die sogenannte Bionik, einen Brückenbegriff, der Biologie und Technik vereinen will. Die eigentliche Bedeutung des Begriffs geht auf Ideen zurück, die Vorkommnisse in der Natur für technische Neuerungen nutzen, beispielweise orientierte man sich bei der Konstruktion von Flugzeugen an den Flugmechanismen von Vögeln. Bei der NeuroGraphik® wird der Begriff jedoch in umgekehrter Wirkrichtung verwendet, sodass das technische Element des Abzeichnens («Graphik») zu einem biologischen Veränderungsprozess im Gehirn («Neuro») führen soll. Die Veränderung geschehe allerdings unbewusst und könne nicht aktiv wahrgenommen werden.

Bei dem Verfahren wird zunächst ein Problem auf ein Blatt «gekritzelt». Danach werden die Linien mit schwarzem Filzstift nachgezogen und die Ecken ausgemalt. Eingesetzt werden können dann verschiedene Formen, z.B. Dreiecke, Kreise und Quadrate, wobei ein Kreis sehr beliebt ist. Er verkörpere Harmonie. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Zeichnung ist eine verbindende Linie, die auch «Piskarev-Linie» genannt wird. Das entstandene schwarz-weisse Muster erinnert dann vielfach entfernt an Nervenzellen. Diese Zellen werden bunt ausgemalt und manchmal beschriftet.

Die am IKP angebotenen Kurse kosten je nach Dauer mehrere hundert bis mehrere tausend Euro. Während der Einsteiger-Kurs für 195 Euro angeboten wird wird der NeuroGraphik Trainer & Ästhetischer Coach 2024/2025 Kurs für 7.990 Euro offeriert.

Kontrovers diskutiert werden kann der Anspruch der NeuroGraphik®, alle Arten von Problemen durch Zeichnen lösen zu können. Problematisch ist dabei der Anschein der Wissenschaftlichkeit, der durch die Titel Piskarevs (Prof. Dr.) und durch den Wortzusatz «Neuro» hervorgerufen wird. Für die Wirkung gibt es jedoch, ausser der Anerkennung in Russland 2019, keine Hinweise.

Prof. Dr. Pavel Piskarev fungiert als Rektor des IKP, Geschäftsführerin ist Olga De Schouwer, die an anderer Stelle als Mitbegründerin des IKP und Direktorin genannt wird.

Im deutschsprachigen Raum gibt es eine Vielzahl an Anbietenden des Verfahrens.

Jörg Lehmann wird auf der Website für die Bekanntmachung von NeuroGraphik® im deutschsprachigen Raum gedankt und Michaela Slavik, Erika Hörner, Jasmin Iris Hophan und Tanja und Tobias Hill seien am Aufbau des IKP in der Schweiz beteiligt gewesen.

Institut für Kreativitätspsychologie GmbH
Rietwiesenstrasse 13
8546 Kefikon TG
Schweiz

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