Ekam

ältere Namen: Oneness, Oneness University

andere Namen: Sri Preethaji

Ekam bedeutet auf Sanskrit «Eins» und meint die Einheit allen Seins in der Philosophie des Vedanta.
Das Mantra von Ekam lautet «Hamsa Soham Ekam» – Ich bin das, das bin ich, eines.

Gründer von Oneness, heute Ekam, ist Kalki Bhagavan (1949 – 2019). Kalki Bhagawan wurde als Vijay Kumar Naidu 1949 im Tamil Nadu, Indien, geboren. Sein Vater war Leiter der Buchhaltungsabteilung der Indischen Eisenbahn, und 1955 zog die ganze Familie nach Chennai. Dort besuchte Vijay die Schule und machte einen Abschluss im College mit dem Hauptfach Mathematik. Danach begann er einen Job als Büroangestellter bei der Life Insurance Corporation of India (LIC). 1977 heiratete er Padmavathi durch eine arrangierte Ehe. In Chennai besuchte Vijay häufiger die Theosophische Gesellschaft, nachdem er von einem Jugendfreund in die Philosophie von Jiddu Krishnamurti eingeführt wurde. 1983 wurde Vijay als Verwalter der Rishi Valley School entlassen.

Kalki Bhagawan und seine Frau Amma sahen sich als Avatare von Göttern und liessen sich von ihren Anhängern auch als solche verehren. 1989 gründeten sie Oneness (heute Ekam). Oneness sollte ein mystischen Raum für die Transformation des menschlichen Bewusstseins sein und das Kraftfeld der Energie verstärken und ausstrahlen, das entsteht, wenn Tausende im Sanctum meditieren.

2002 prophezeite Kalki Bhagawan, dass zwischen 2005 und 2012 alle Religionen aussterben und nur sein eigener Kult überdauern würde. Im Jahr 2012 würde ein spirituelles Goldenes Zeitalter beginnen.

Als Vorbereitung für diesen Wandel wurde Deeksha propagiert, ein Segen, der weltweit an Interessierte weitergegeben wurde, so auch bei esoterischen Veranstaltungen in der Schweiz.

Als im Jahr 2012 nichts geschah, waren viele Annhänger enttäuscht und wandten sich von der Bewegung ab. Infolgedessen übergab Kalki Bhagawan 2017 die Organisation an seinen Sohn Krishna (Sri Krishnaji) und seine Frau Preetha Krishna (Sri Preethaji). Diese änderten den Namen der Bewegung in Ekam.

2019 starb Kalki Bhagawan an einem Herzinfarkt.

Kalki Bhagawan behauptete von sich selbst, er sei die zehnte Wiedergeburt des Gottes Vishnu und seine Frau Amma sei Vishnus Gemahlin Padmavati. Kalki Bhagawan bezeichnete sich als Messias, der den Menschen spirituelle Erleuchtung bringen soll. Das Ehepaar stellte sich für den öffentlichen Darshan zur Verfügung (göttlichen Blick), dafür verlangten sie hohe Summen.

Das Herzstück von Ekam ist das Phänomen des goldenen Orbits oder Hiranya Garbha (हिरण्यगर्भ, = goldenes Ei, goldener Schoss). Im Rigveda, der ältesten indischen Schrift, tritt Hiranyagarbha als Schöpfergott auf. Für Ekam ist der Hiranya Garbha als kosmischer Schoss der Ursprung des Universums. Der kosmische Schoss oder Hiranya Garbha enthält alles in sich selbst. Er enthält Raum, Zeit, Materie, Energie und Bewusstsein. Dieser Hiranya Garbha explodierte, und das Universum, wie wir es heute kennen, entstand. Aus diesem entstand die erste Gottheit Prajapathi. Krishnaji will eine Begegnung mit diesem Wesen gehabt haben, als er 11 Jahre alt war. Prajapathi erschien in dem Jungen, um die Menschen zu retten. Sri Krishnaji übertrug die Erleuchtung von Prajapathi auf seine Eltern, wodurch diese in einen erleuchteten Bewusstseinszustand gelangt sein sollen.

Im Ekam Heiligtum soll sich der einzige Ort auf Erden befinden, wo das göttliche Phänomen Hiranya Garbha präsent ist. Nur dort könnten die Menschen sich damit verbinden und von der himmlischen Energie berührt werden.

Kalki Bhagawan gab Mahavakyas heraus, Gebote, die jeder Gläubige befolgen sollte. Ausserdem behauptete Kalki Bhagawan im Laufe der Jahre, verschiedene Fähigkeiten zu haben, wie Tote Menschen wieder zum Leben zu erwecken, Honig aus seinem Foto zu materialisieren (auch Srimurti genannt), Regen in dürregeplagte Dörfer zu bringen und diese übernatürlichen Kräfte auf seine Anhänger und Mönche zu übertragen zu können. Zudem könne er die Menschen Gott erleben lassen, in die Zukunft sehen und die Menschen aus ihrem Elend erretten.

Kalki Bhagavan erklärte, wenn genügend Menschen auf der Welt Deeksha erhalten haben, dann würde sich das auch auf die kollektive DNA aller Menschen auswirken. Denn die Erleuchtung sei ein neurobiologischer Prozess, deshalb könnten durch Deeksha auch psychosomatische Beschwerden geheilt werden.

Laut Kalki Bhagavan gehen das Leid der Menschen, Familienprobleme und sogar Krieg auf ein und dieselbe Ursache zurück, das getrennte Ich. Es entsteht ein Gefühl von einem Ich und einem Nicht-Ich.

Mantra

Das Ekam-Mantra «Hamsa Sohum Ekam» – «Ich bin das, das bin ich, eines» – soll 21 mal, 49 mal, 108 mal oder 1008 mal täglich gechantet, gesungen werden. Diese Praxis soll mit dem Göttlichen in der Person selbst verbinden. Durch das Chanten des Ekam-Matra sollen sich nicht nur spirituelle, sondern auch irdische Wünsche erfüllen lassen.

Mystische Geometrie

Das Vasthu-Purusha-Mandala bedeutet das metaphysische Diagramm des Gebäudes, das die planetarischen Bewegungen und kosmischen Kräfte einbezieht. Die einzigartige geometrische Struktur von Ekam soll zu fraktalen Elementen führen. Fraktale sind geometrische Formen und Kurven, die eine immense visuelle Anziehungskraft und Schönheit erzeugen und dadurch einen unbestreitbaren ästhetischen Reiz ausüben sollen. Die mystische fraktale Geometrie von Ekam soll die planetarischen Energien harmonisieren.

 Chakra Mandala

Im Heiligtum von Ekam befindet sich das grösste Sri Chakra der Welt.  Es stellt auch den menschlichen Körper mit verschiedenen Chakren oder Energiezentren dar. Das Sri Chakra soll negative Schwingungen vertreiben und immenses Glück und Fülle bringen.

Surya-Yantra-Mandala

Die Struktur von Ekam ist als 3-dimensionales Surya-Yantra-Mandala aufgebaut, die uralte geometrische Form, die die mystische Energie der Sonne in die spirituellen Körper der Suchenden zieht. Es stärkt dich mit Führung, Ausstrahlung, Glanz und Vitalität.

Meditationen und Vorträge zu den Lehren von Ekam werden auch auf deutsch zur Verfügung gestellt. Überall auf der Welt finden sich Menschen sich zu den Lehren von Ekam zusammen und organisieren Festivals. Für Jugendliche gibt es auf deutsch eine Facebookgruppe und diverse Videos.

Ekam betreibt die Hilfsorganisation Lokaa Foundation, die durch Spenden Dörfer in Indien unterstützen. Benannt wurde die Organisation nach der Tochter von Sri Preethaji und Sri Krishnaji.

Sri Preethaji ist Mitbegründerin des Weltfriedens Festivals in Davos.

Ekam finanziert sich durch Spenden und diverse Organisationen, die mit Ekam verbunden sind.

White Lotus Conglomerate

Kalki Bhagawan und seiner Familie gehört das White Lotus Conglomerate, eine Multimillionen-Dollar-Unternehmensgruppe mit Interessen in den Bereichen Immobilien, Bergbau, Unterhaltung, Sport, Landwirtschaft, Bildung, Finanzen und Produktion. Viele dieser Unternehmen sind Briefkastenfirmen und existieren nur als Postadressen. Prominente Acharyas der Oneness-Bewegung wie Anandagiri und Samadarshini sitzen in den Vorständen dieser Unternehmen.

Zum White Lotus Conglomerate gehören unter anderem White Lotus Group, Kosmik/Kosmic, Sacredbanyan, Transend, JPL, Bluewater, Golden Lotus, Goldenage, Chatrachaya, Yogi and Enlite.

One World Academy

2009 verliessen 25 hochrangige Lehrer Ekam und gründeten ihre eigene Organisation namens One World Academy.

Kalki Bhagawan und seine Frau Amma stellten sich als Götter dar. Die Gläubigen zahlten hohe Summen, um sie zu treffen und Devotionalien zu erwerben, die bei weitem das Geld nicht wert waren. Für einen Blick auf das göttliche Ehepaar mussten die Gläubigen etwa 60 Dollar bezahlen, für ein persönliches Treffen um die 700 Dollar. Zudem wurden Vorwürfe gegen Ekam erhoben wegen Landraubs, Drogenmissbrauchs, sexuellen Missbrauchs und erzwungenen Mönchtums.

In den 1990er Jahren organisierten Dorfbewohner in der Nähe des Oneness-Ashrams Proteste gegen Kalki Bhagavan und seine Organisation, weil sie Hunderte von Hektar Land von örtlichen Bauern billig aufgekauft hatten. In der Folge erhielten einige der Bauern ihr Land zurück.

Im Jahr 2002 reichte der Sozialaktivist Viswanath Swami eine Beschwerde bei der indischen Einkommensteuerbehörde ein, in welcher er behauptete, Kalki Bhagavan habe mehrere Stiftungen für die ländliche Entwicklung gegründet und für die von diesen Stiftungen gesammelten Gelder eine Steuerbefreiung erhalten. Swami behauptete auch, dass Kalki Bhagavan diese Gelder für die Gründung mehrerer Unternehmen für seinen Sohn Sri Krishnaji verwendet habe.

2019 gab es eine Razzia der indischen Strafverfolgungsbehörden auf Kalki Bhagavans Anwesen. Diese beschlagnahmten nicht verbuchte Vermögenswerte im Wert von 67 Millionen US-Dollar. Die Vollstreckungsbehörde pfändete 900 Hektar Land, das zu seinem Ashram gehört, und ein Gerichtsverfahren wurde eröffnet.

Die tamilische Schriftstellerin Indumathi beschuldigte Ekam im Jahr 2000, sie unter Druck gesetzt zu haben, um bekannte Persönlichkeiten aus ihrem persönlichen Umfeld zu rekrutieren.

In der Schweiz einige Anhängerinnen und Anhänger, die sich zu einem eigenen «Ekam Circle» per Zoom «uf Schwiizerdüütsch» (sic!) treffen.

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