Ahmadiyya Muslim Jamaat

älterer Name: Ahmadiyya Muslim Mission

Die Ahmadiyya Muslim Jamaat wurde im Jahr 1889 in Indien durch Hazrat Mirza Ghulam Ahmad (1835-1908), aus Qadian, gegründet.

Im Jahr 1946 trafen die ersten drei Ahmadiyya-Missionare in der Schweiz ein. 1954 erschien die erste Auflage der Übersetzung des Korans in die deutsche Sprache. Im Jahr 1962 wurde die Mahmud-Moschee in Zürich-Balgrist eröffnet. Später kam die Nuur-Moschee in Bonau-Wigoltingen dazu. Zurzeit ist eine weitere Moschee in Zuchwil in Planung.

Die als «Qadiani» bezeichnete Mehrheit der Ahmadi-Muslime hat ihr religiöses Zentrum in Rabwah (Pakistan). Das gegenwärtige Oberhaupt der Bewegung, der fünfte Nachfolger des Gründers, Hadhrat Mirza Masroor Ahmad (*1950), lebt allerdings in London. Die «Ahmadiyya-Bewegung des Islam», die 1989 ihr Zentenarium feiern konnte, ist heute eine eigenständige Religionsgemeinschaft, die weltweit verbreitet ist. Sie zählt sich zwar immer noch zum Islam bzw. ihre Vertreter erheben sogar den Anspruch, die richtige Richtung des Islam zu sein. Damit erwarben sie sich die Feindschaft führender Muslime.

Durch ihren Dschihad-Begriff unterscheidet sich die Ahmadiyya-Bewegung von islamistischen Richtungen, die darunter vor allem den «heiligen Krieg» gegen alles Nicht-(streng)-Muslimische verstehen, und vom Islam der Frühzeit, der Dschihad als heiligen Kampf gegen Heiden, d.h. Götzendiener, verstand. Die Ahmadi-Muslime verstehen Dschihad als «Anstrengung» auf dem Weg Gottes. Dazu gehören für sie die rein individuellen Bemühungen, vor allem aber auch die friedliche Missionierung. Das wichtigste Mittel dabei ist die Verbreitung des Korans. Unterdessen liegen ganze oder Teil-Übersetzungen in über 50 Sprachen vor. Je heftiger die Verfolgung ist, desto eifriger werden Koranübersetzungen produziert.

Jesus sei, so lehrt es die Ahmadiyya-Bewegung, bewusstlos, aber noch lebend vom Kreuz genommen worden, worauf er nach Indien gezogen und dort im Alter von 120 Jahren gestorben sei. Jesus müsse, so die Ahmadiyya-Bewegung, von der Botschaft des Kreuzes befreit werden.

In Wertefragen lehrt die Ahmadiyya-Bewegung konservativ: Polygamie ist erlaubt, Geschlechtertrennung und Kopftuch für Frauen selbstverständlich. Trennung von Religion und Staat wird abgelehnt, stattdessen wird die Einführung der Scharia gefordert. Explizites Fernziel der intensiven Missionierung ist eine Bekehrung aller Menschen zur Ahmadiyya-Variante des Islam.

In der Schweiz existieren zurzeit Moscheen in Bonau-Wigoltingen und in Zürich-Balgrist. Lokale Gruppen, Jammat genannt, finden sich in Aargau, Altstetten, Basel, Bern, Genf, Graubünden, Jona, Luzern, Neuenburg, St. Gallen, Tessin, Thurgau, Winterthur und Zürich.

Ahmadiyya Muslim Jamaat Schweiz AMJS
Mahmud Moschee
Forchstrasse 323
8008 Zürich-Balgrist
http://www.ahmadiyya.ch/

Nuur Moschee
Haslistrasse 25
8553 Bonau

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