Grosser Austausch

Unter der Verschwörungserzählung des «Grossen Austauschs» wird der angebliche Plan verstanden, die «einheimische», meist weisse Bevölkerung schrittweise durch Personen aus anderen, oft muslimisch geprägten Ländern zu ersetzen.

So wird vermutet, dass Akteure im Hintergrund zum Ziel haben, die sogenannte «weisse Bevölkerung» zu dezimieren, weshalb im englischen Sprachraum in diesem Zusammenhang auch von «white genocide» gesprochen wird. Als Beweis wird von Vertretern der Erzählung die beobachtbare Migration angeführt. Die damit verbundene «Vermischung der Rassen» sei synonym mit der Dezimierung der «weissen Rasse» zu verstehen.

Populär wurde die Erzählung des «grossen Austauschs» unter anderem durch das Buch «Le grand replacement» von Renaud Camus (2019).

Die Verschwörungserzählung wird von rechten Parteien, beispielsweise der AfD, aufgenommen.

Verschiedene Attentäter bezogen sich bei der Begründung ihrer Taten auf den «Grossen Austausch», beispielsweise der Attentäter Tobias R., der im Februar 2020 neun Menschen in Hanau, Deutschland ermordete. Auch das verheerende Attentat in Christchurch in Neuseeland im Jahr 2019 war durch die Erzählung eines «grossen Austauschs» motiviert. Der Täter nannte sein Manifest «The Great Replacement» und erschoss 51 Menschen in zwei Moscheen.

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