Observanten (OFM)

anderer Name: (braune) Franziskaner, Orden der Minderen Brüder

Die Observanten, auch brauen Franziskaner (Farbe ihres Habits) genannt, sind ein franziskanischer Reformorden. Vor der Teilung des Ordens 1517 galten dabei alle Franziskaner als „Minoriten“. Die Kustodie umfasst etwa 25 Brüder, welche im engeren Kontakt mit der Franziskanerprovinz Austria in Österreich und dem Südtirol steht. In der Schweiz leben die Observanten in vier Gemeinschaften, in Zürich, auf der Insel Werd, in Maria Dreibrunnen (SG) und in Näfels (GL).

Ihre Gründung geht auf Franziskus von Assisi zurück, welcher den Orden als „Orden der Minderer Brüder“ gründete und der um 1210 von Papst Innozenz anerkannt wurde. Die heutigen Franziskaner gehen auf die Observanzbewegung hervor, die sich für eine Rückkehr zur strengeren Beachtung der Ordensregeln nach Franziskus von Assisi einsetzte. Insbesondere das Leben in Armut und die Abwendung von den Städten stand dabei im Fokus. Auch die Wanderpredigt wurde wieder aufgenommen und die Gruppe innerhalb des Stammordens (Konventuale) wuchs schnell zu einer Mehrheit im Orden an. Aufgrund dieser wachsenden Spannung im Stammorden kam es 1517 durch Papst Leo X. Zu einer Trennung in Konventuale und Observanten. Durch die unterschiedlichen Regel-Auffassungen und diverser äusseren Umständen der unterschiedlichen Nationen kam es zu einer weiteren Aufteilung der Observanten in vier Gruppierungen (Observanten, Discalceaten, Reformaten und Rekollekten). Papst Leo XII. Vereinte die vier Gruppierungen 1897 zu einem einzigen Orden mit dem Namen „Orden der Minderen Brüder“ (Franziskaner OFM).

Grundlage des Glaubens sind die Lehren des Franz von Assisi, sowie der Glaube an Gottes-Freundschaft und der brüderliche Umgang miteinander.

Die Franziskaner leben in einer brüderlichen Gemeinschaft in Armut. Stärker als andere Ordensgemeinschaften kümmerten sich die Franziskaner um die Seelsorge und siedelten sich daher auch vorwiegend dort an, wo der Bedarf an geistiger Fürsorge gross war. Die Franziskaner führen bewusst ein Leben mit der Schöpfung und lehnen daher auch irdischen Besitz und Reichtum ab. Auch heute noch ist die Seelsorge ein wichtiger Bestandteil im franziskanischen Leben. Die Seelsorge-Arbeit umfasst die persönliche Seelesorge, Seelsorge in Pfarreien und an Wallfahrtsorten, mit und für Arme, mit Jugendlichen und mit dem dritten Orden der Franziskaner. Dazu kommt ihr soziales Engagement für Menschen in Not und Benachteiligte, der interkonfessionelle und Interreligiöser Dialog, die Entwicklungshilfe und Missionsarbeit.

Franziskanerkloster Mariaburg, Klosterweg 10, 8752 Näfels
Franziskanerkonvent, Sankt Otmar im Werd, 8264 Eschenz
Haus Maria Dreibrunnen, Kapellstrasse 1, 9552 Bronschofen
Hofackerstrasse 19, 8032 Zürich

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