Pierre Vogel

anderer Name: Abu Hamsa

Pierre Vogel nennt sich selbst auch Abu Hamsa, was «der Vater von Hamsa» bedeutet. Hamsa ist der Name von Pierre Vogels erstgeborenen Sohn.

 

Pierre Vogel wurde 1978 in Frechen, in der Nähe von Köln, geboren. Evangelisch getauft und konfirmiert, besuchte er eine römisch-katholische Bekenntnisschule in Dormagen. 1993 begann Pierre Vogel mit seiner Box-Karriere und trainierte beim Berliner TSC und wechselte 1994 auf ein Berliner Sportinternat. 1996 wurde Pierre Vogel deutscher Jugendmeister im Mittelgewicht. Im gleichen Jahr holte er im internationalen Brandenburg-Cup in Frankfurt an der Oder eine Silbermedaille. 1999 machte Pierre Vogel sein Abitur und leistete Zivildienst. Ab 2000 arbeitete er als Profiboxer bei Sauerland Event und trat bei WM- und EM-Kämpfen auf.

Nachdem Pierre Vogel sich nach eigenen Angaben intensiv mit allen Religionen beschäftigt haben soll, ging er im Mai 2001 mit einem Trainingspartner in eine Moschee in Frechen und konvertierte spontan zum Islam. 2002 gab er das Boxen auf, weil es mit seinem Glauben nicht mehr vereinbar wäre. Pierre Vogel begann ein Lehramtsstudium in Köln, das er aber nach dem ersten Semester abbrach. Danach begann er eine Sprachausbildung in Arabisch in Bonn und brach auch diese ab. 2003 heiratete er eine Frau aus Marokko und ging 2004 an das Arabische Institut für Ausländer an der Umm-Al-Qura-Universität in Mekka mit einem Stipendium für drei Semester. 2006 kehrte Pierre Vogel nach Deutschland zurück, da seine Tochter mit einem Herzfehler geboren worden war und nicht mit ihrer Mutter nach Mekka nachziehen konnte. Im selben Jahr begann Pierre Vogel als islamistischer Prediger aufzutreten und öffentlich inszenierte Konversionen abzuhalten.

2007 bis 2011 war Pierre Vogel Mitglied des salafistischen Vereins «Einladung zum Paradies» und zeitweise auch dessen Aushängeschild. Nach dem Osama bin Laden 2011 getötet wurde, wollte Pierre Vogel ein öffentliches Totengebet abhalten, das ihm jedoch von der Stadt Frankfurt am Main untersagt wurde. 2012 trat Pierre Vogel beim 1. Islamischen Friedenskongress in Köln auf.

2014 versuchte Pierre Vogel in der Hamburger Salafistenszene Fuss zu fassen und wohnte zeitweise in Hamburg-Wilhelmsburg. Noch im Jahr 2014 zog er jedoch nach Bergheim bei Köln und startete eine Deutschlandtour durch 33 Städte. Diese fand aber nicht den erwarteten Anklang und wurde verkürzt. 2015 wurde bekannt, dass Pierre Vogels Vater Walter Vogel (geb. 1952) Mitglied der Hells Angels ist. Pierre Vogel und Bilal Gümüs (1989) organisierten 2016 das Nachfolgeprojekt von «Lies!» und nannten es «We love Muhammad».

Pierre Vogel agiert heute vor allem auch auf Social Media.

Pierre Vogel vertritt einen fundamentalistischen sunnitischen Islam. Er spricht sich gegen Zwangsheiraten und Ehrenmorde aus, hält es aber für munabdingbar, dass Musliminnen Kopftücher tragen. Die Evolutionstheorie und den Darwinismus lehnt Pierre Vogel ab. In seinem Islamverständnis kann alles klar in erlaubt (halal) und verboten (haram) eingeteilt werden. Muslime sollten sich von allem fernhalten, was haram und somit böse sei.

Pierre Vogel hat viele seiner Aktivitäten ins Internet verlagert. Auf Social Media betreibt er diverse Kanäle, wo er Fragen seiner Community beantwortet und seine Vorstellungen des Islams verbreitet. Zudem predigt er in der Deutschsprachigen Muslimischen Gemeinschaft in Braunschweig und produziert auch Content für die Gemeinschaft. Nebenbei tritt Pierre Vogel auch als Gastprediger und Redner in ganz Deutschland auf, gelegentlich auch in der Schweiz und Österreich.

Arafat Abou-Chaker

Pierre Vogel tauchte in einem Video gemeinsam mit Arafat Abou-Chaker (geb. 1976) auf. Dieser war einst Manager des Rappers Bushido, mehrfach wegen diverser Vergehen vorbestraft und Mitglied des palästinensischstämmigen Familienverbandes Abou-Chaker-Clan. Teile dieses Clans gehören zum organisierten Verbrechen. Im Gespräch mit Pierre Vogel machte Arafat Abou-Chaker einen Vergleich zwischen dem israelischen Präsidenten Netanjahu und Adolf Hitler. Hitler sei jedoch besser gewesen, weil er die Juden sofort umgebracht hätte. Der Zentralrat der Juden in Deutschland ging danach gegen diese Aussagen vor.

Bakka-Reisen

Beim Reiseunternehmen «Bakka-Reisen» wirkt Pierre Vogel bei Mekka-Pilgerfahrt mit. Er tritt dort gemeinsam mit anderen bekannten Islamisten als Reiseleiter auf.

Lies! / We love Muhammad und Bilal Gümüs

Pierre Vogel beteiligt sich massgeblich an der Nachfolgeaktion von «Lies!» unter dem Namen «We love Muhammad», gemeinsam mit Bilal Gümüs. Dieser wurde 2018 verhaftet und angeklagt wegen Beihilfe zur Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat.

Der Islamische Zentralrat Schweiz (IZR)

Pierre Vogel pflegte immer wieder Kontakte zum Islamischen Zentralrat Schweiz (IZRS) und wurde in der Vergangenheit auch in die Schweiz zu Vorträgen und Predigten eingeladen.

Diskriminierung

Pierre Vogel äussert sich immer wieder antisemitisch und sieht vor allem in den Juden Israels einen grossen Feind.

Als die Jesiden 2014 im Nordirak vom IS bedrängt wurden, forderte Pierre Vogel diese auf, zum Islam zu konvertieren und zeigte so Sympathien mit den Islamisten.

Wissenschaftliche Theorien wie die Evolutionstheorie, den Darwinismus und auch den Atheismus bezeichnete Pierre Vogel als dumm.

Elitarismus, Exklusivität und Kontaktabbruch

Pierre Vogel vertritt ein Schwarz-Weiss-Denken, wo alles klar in gut und Böse aufgeteilt wird. Er möchte, dass sich Muslime von nichtmuslimischen Lebenswelten abgrenzen und von Nichtmuslimen fernhalten.

Wer nicht Pierre Vogels strengen Auslegung des Islams folgt, wird nach seiner Meinung in der Hölle brennen.

Weil die Christen Jesus als Sohn Gottes sehen, sagte Pierre Vogel, dass alle Christen eine Abscheulichkeit begangen hätten. Sie hätten eine der grössten Sünden begangen, weshalb Muslime keine Weihnachten feiern dürften, nicht einmal anderen dazu gratulieren. Muslime, die Weihnachten feiern, verglich Pierre Vogel in seinen Videos mit Kriminellen.

Kritikverbot

Pierre Vogel lässt keine Kritik an seiner Auslegung des Islams zu. Auch Expertinnen und Experten werden von ihm so dargestellt, als hätten sie keinerlei Ahnung, von was sie sprechen würden. Dabei bringt er in der Regel keine fundierten Gegenargumente zu dieser Kritik vor, sondern attackiert die Kritiker persönlich. Alles was nicht seinem Weltbild entspricht wird abgewertet, genau wie alle Menschen, die abweichende Ansichten vertreten.

Verfolgungsängste und Verschwörungstheorien

Pierre Vogel glaubt an eine Verschwörung des Westens gegen den Islam. Die Medien würden versuchen, die Gehirne der Menschen zu verschmutzen und die Menschen zu kontrollieren. Pierre Vogel sieht die Muslime heute gleich stark verfolgt wie die Juden im Nationalsozialsmus.

Gewalt und der Islamische Staat

Pierre Vogel trug in einigen Videos T-Shirts mit dem IS-Logo und bezeichnet islamistische Milizionäre in Syrien als «Freiheitskämpfer».

Zuerst sprach sich Pierre Vogel stets gegen Gewalt aus, doch seit 2011 zeigt er Verständnis für Gewalt bei Angriffen gegen den Islam.

2015 rief der Islamische Staat IS zur Ermordung Pierre Vogels auf, da dieser ein Abtrünniger sei. Grund dafür sei, dass dieser den westlichen Lebensstil geniessen würde und es sich in den Ländern des Feindes bequem machen würde. Diese Morddrohung des IS nahm Pierre Vogel zu seinen eigenen Propaganda-Zwecken auf und wollte damit seine Kritiker ruhigstellen. Im Sinne von «er könne ja kein Islamist sein, wenn der IS ihn beseitigen wolle» verbreitete Pierre Vogel die Morddrohung im Netz.

Verfassungsschutz und Straftaten

Pierre Vogel wird vom Verfassungsschutz in Deutschland beobachtet und als problematisch eingestuft.
Pierre Vogel distanziert sich immer wieder in Videos von Terroranschlägen. Er behauptet sogar, er habe die Behörden mehrfach vor Anschlägen gewarnt. Gleichzeitig befürwortet er jedoch Gewalt, um den Islam zu verteidigen.

2007 soll Pierre Vogel in einer Moschee in Göttingen die Verheiratung eines neunjährigen Mädchens gerechtfertigt haben.

2016 stand Pierre Vogel unter Kritik, weil er in Verbindung mit Safia stand. Die 15-Jährige hatte in Hannover einem Bundespolizisten ein Messer in den Hals gerammt. Pierre Vogel habe zu Safias Radikalisierung beigetragen, so hatte dieser sogar eine Video-Reihe «Neues von Safia» veröffentlicht.

Pierre Vogel und die Schweiz

2009 sollte Pierre Vogel auf Einladung des Islamischen Zentralrates Schweiz (IZRS) eine Rede halten. Das Schweizer Bundesamt für Migration verhängte jedoch ein Einreiseverbot, weil Pierre Vogel gegen die öffentliche Sicherheit und Ordnung verstosse. Als Pierre Vogel dennoch einzureisen versuchte, wurde er am Zoll in Basel zurückgewiesen. Zuvor hatte Pierre Vogel ohne Bewilligung in einer Turnhalle in Kriens eine Predigt gehalten.

Der Nahostkonflikt

Pierre Vogel präsentiert in seinen Videos die Lösung für den Nahostkonflikt. Da die Deutsche die Juden so sehr lieben würden, schlägt Pierre Vogel vor, dass Deutschland ihnen Land geben sollte. Das deutsche Bundesland Brandenburg oder Sachsen-Anhalt könne doch den Juden übergeben werden. Alle Juden könnten von Israel dorthin ziehen, um einen neuen Staat zu gründen und die Palästinenser in Ruhe lassen.

Wie viele Follower Pierre Vogel wirklich hat ist schwer einzuschätzen, da seine Accounts immer mal wieder gesperrt werden und viele Fan-Accounts existieren.

Facebook: ca. 320’075 Follower.

Instagram: ca. 10’000 Follower.

TikTok: ca. 56’200 Follower.

YouTube: ca. 65’300 Follower.

Facebook: PierreVogel.de

Instagram: @pierre_vogel_support

TikTok: pierrevogeltiktok

YouTube: @PierreVogeloffiziell

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