Hindu Tempel Basel

Arulmiku Hindu Aalayam Temple

Im Jahre 1984 kamen mehrere tamilische Geflüchtete nach Basel. Bei der Suche nach einem geeigneten Ort, wo sie ihre Puja (Andacht/Ehrung) abhalten konnten, kam ihnen der Basler Religionswissenschaftler Christoph Peter Baumann entgegen. Baumann bot den tamilischen Geflüchteten einen Raum in seinem Haus an. Zu dieser Zeit dienten zuerst jene Ritualgegenstände der rituellen Praxis, welche Baumann von seinen Indienreisen mitgebracht hatte. Während das Erdgeschoss Baumanns zu einem Tempelraum umgebaut wurde, diente sonntags auch der Raum eines privaten Kindergartens provisorisch den Gläubigen für die Pujas.

Im April 1987 wurde im  Keller Baumanns das tamilische Neujahrsfest gefeiert. Am 26. April wurde dieser Raum dann zu einem hindu-tamilische Tempelraum geweiht.  Gleichzeitig diente dieser Raum auch den Sikhs als Andachtsraum. Somit wurde jeweils am Sonntagvormittag der Gottesdienst der Sikhs gefeiert und nachmittags wurde die Puja abgehalten. Der Kellerraum wurde der Gottheit Vināyakar geweiht. Dies geschah, weil man die Verehrung von Amman in diesem eher engeren Raum als zu anspruchsvoll ansah. 1989 nahmen an den Pujas normalerweise um die 30 Personen teil und an den Festen konnten mit bis zu 70 Personen gerechnet werden, was die Kapazitäten des Raumes deutlich überstieg. Somit zog der Tempel mit dem offiziellen Namen Sithi Vināyakar Tempel in diesem Jahr zum ersten Mal um.

Am 19. September 1993 fand im Rahmen des Tempels mit 200 Feiernden die erste hindu-tamilische Prozession in der Schweiz statt. Die Prozession wurde vorher bei der Polizei angemeldet und bewilligt, diese lehnten jedoch den dazugehörigen Gesang ab. Die Anwohner wurden auch informiert. In der Folge wuchs die Besucheranzahl der Pujas wiederum stetig an, weshalb sie sich wieder auf die Suche nach grösseren Räumlichkeiten machten.

Im Jahre 1998 entstand im Industrieviertel in Muttenz ein zweiter Tempel, welcher der Göttin Parvati gewidmet war und ein Jahr später wurde ein dritter Tempel, der dem Gott Murugan gewidmet war, eröffnet. Die drei Tempel Sithi Vinayakar Alayam, Sri Raja Rajeswary und Sri Raja Rajeswary fusionierten im Jahre 2004 und gründeten so den Hindu Tempel Basel im Areal des zweiten Tempels in Muttenz. Die Tempelweihe fand am 4. Juli 2004 statt, dabei wurde ein Mandalâpisekam (ein grosses Reinigungs- und Weiheritual) durchgeführt, wofür eigens Priester aus Sri Lanka in die Schweiz einflogen, welche dann von sieben Brahamanen aus der Schweiz unterstützt wurden.

Auf Ende 2008 mussten die Gläubigen jedoch einen anderen Ort finden, da das Areal verkauft wurde. Seit 2009 liegen deshalb die Lokalitäten des Tempels im Basler Dreispitzareal. Der Tempel konnte 2015 rituell eingeweiht werden.

Der jetzige Tempel ist ein Bâlalayam (kleiner Tempel) in dem nur begrenzt grössere Rituale stattfinden können.

Im Tempel werden Gottesdienste nach der religiösen Tradition des Schivaismus durchgeführt. Er ist folgenden drei Gottheiten gewidmet:

  • Der elefantenköpfigen Gott Ganescha (auch Vināyakar oder Pilear). Ganesha gilt als gutmütiger Gott und wird vor jeder neuen Handlung verehrt.
  • Der Gott Murugan (auch Subramaniam). Murugan gilt als Überwinder von Tyrannen und gehört so auch unter Tamilen und Tamillinnen zu den wichtigsten Gottheiten.
  • Die Göttin Parvati (auch Amman, Mutter, genannt). Sie verkörpert das Schakti (die Kraft), ist Gattin von Schiva und Mutter von Ganescha und Murugan.

Da der Tempel eher klein ist, werden vor allem pujas (Verehrung oder Andacht) abgehalten aber keine grösseren Feste, welche Umzüge mit Wagen beinhalten.

Öffnungszeiten:

  • täglich: 17.00 – 21.00 Uhr, Puja/Gottesdienst 19.00 Uhr
  • Freitag: 10.00 Uhr – 14.00 Uhr, Puja/Gottesdienst 11.00 Uhr
  • an besonderen Feiertagen ist der Tempel ganztägig geöffnet

Es bestehen auch Angebote, wie Kurse, für Kinder und Jugendliche, sowie für Erwachsene.

Im Jahre 2008 wurde die „Stiftung Hindugemeinde“ gegründet, welche das Finanzielle, darunter Spenden, verwaltet. Der Priester des Tempels ist ebenfalls von der Stiftung angestellt. Ziel der Stiftung ist „der kulturelle Austausch und die Förderung der Pflege des Hinduismus und den damit verbundenen Kulturen. Die Integration steht im Mittelpunkt ihrer Arbeit“.

Der Tempel steht allen Menschen offen.

Zur Gemeinschaft gehören ca. 3000 Personen. Im Jahre 2019 waren es noch um die 1000. Am Tag besuchen den Tempel zwischen 50 und 150 Gläubige.

Der Tempel finanziert sich über Monatsbeiträge und Spenden.

Die Stiftung ist Kollektivmitglied beim „Interreligiösen Forum Basel“, bei „IRAS-COTIS“  und beim „Runden Tisch der Religionen beider Basel“.

Es gibt auch bei inforel.ch einen Eintrag zum Hindu Tempel Basel.

Hindu Tempel Basel
Mailandstrasse 30
4053 Basel

info.hindutemple.ch

hindutemple.ch

 

Zurück zu Tamilische Hindutempel