Campus Vivere

Campus Vivere ist eine 2022 gegründete Privatschule, die auf der gleichnamigen Website als «Erster Internationaler Freier Lernort nach humanitärem Völkerrecht» bezeichnet wird. Campus Vivere ist zudem eine von Nicole de Virgiliis, Ina Lindauer und Doris Stelzmüller gegründete Glaubensgemeinschaft und besitzt die juristische Form eines Vereins. Im November 2022 ist Ina Lindauer aus dem operativen Geschäft ausgeschieden.

Das Projekt Campus Vivere begann zunächst mit der Nutzung der gemieteten Vereinsräumlichkeiten auf zweierlei Art. Erstens wurde ein Betreuungsangebot für Kinder geschaffen, die von ihren Eltern zuhause unterrichtet wurden. Zweitens wurden Vorträge veranstaltet und Vortragende eingeladen. Nach eigenen Angaben werden am neuen Standort in Rikon (ZH) noch Vorträge und Seminare durchgeführt.

In einer Pressemitteilung auf der Website der Privatschule wird als «Zielvision» ein «lebendiger Lernort» beschrieben, er in eine «generationenübergreifende Lebensgemeinschaft» eingebettet ist. Anhand der Lehrpersonen, die von Campus Vivere aufgeführt werden, lassen sich pädagogische Leitlinien erkennen: Genannt werden die Steiner-Pädagogik und die Montessori-Schule. Betont wird zudem eine starke Naturverbundenheit und das Ausleben von Kreativität.
Die pädagogische Ausrichtung der Schule wird auch mit dem Gesuch um neue Lehrpersonen deutlich, der auf der Website formuliert ist. Auffällig ist, dass es vor kurzem noch hiess, das Lehrpersonen «mit Zusatzausbildungen im Bereich Erfahrungslernen, Montessori, Steiner, Schetinin etc.» gesucht würden, wie die WOZ berichtet. Nach mehrmaliger Berichterstattung über die Privatschule fehlt nun das Wort «Schetinin» in dem Gesuch. Es wurde durch das Wort «Waldpädagogik» ersetzt.

Neben dem intransparenten Umgang mit den pädagogischen Leitlinien der Schule existieren weitere Kontroversen rund um Campus Vivere. Grundsätzlich kann der Verein und die Schule den Post-Corona-Bewegungen zugeordnet werden. So wird die Schule auf der Website von Graswurzle aufgeführt und auf ihrer eigenen Website steht, sie seien «maskenbefreit». Wie in der Schule mit möglichen Corona-Massnahmen umgegangen werden kann, wird bei der Beschreibung der gleichnamigen Glaubensgemeinschaft deutlich. So steht auf der Website: «Die Glaubensgemeinschaft „VIVERE“ zeigt unsere Grundwerte, wir glauben an die Natur, an Selbstbestimmung und menschliche Freiheit. Diese ermöglicht uns das Zusammensein von bis zu 50 Personen.»
Im Telegram-Kanal der Schule werden darüber hinaus verschwörungsideologische Inhalte geteilt. Im Vordergrund steht dabei die Mensch-Person-Idee, die in enger Verbindung zur Staatenverweigerer-Szene steht. Zu dieser Szene scheinen bei Campus Vivere generell Verbindungen zu bestehen: An der Tür ihrer Schule hängt ein «Schutzbrief» des «Instituts Trivium United», wie die WOZ schreibt. Ausserdem lud sie als Redner den Staatsverweigerer Christian Frei ein, der sich während der Corona-Pandemie als solcher einen Ruf aneignete.

https://www.campus-vivere.com/
https://www.campus-vivere.com/ueber-uns/
https://www.woz.ch/2234/privatschulen/die-staatsfeinde-und-ihre-kinder
https://www.campus-vivere.com/angebote/

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