Terra Nova Schweiz

Die Gründung von Terra Nova Schweiz geht auf eine Initiative der Gemeinschaft Tamera zurück, welche von der deutschen Theologin Sabine Lichtenfels und dem deutschen Psychoanalytiker und Soziologen Dieter Duhm 1978 als «Bauhütte» gegründet wurde, sich 1991 zum «Zentrum für Experimentelle Gesellschaftsgestaltung» ZEGG bei Berlin formierte, 1992 das Haus «Big Sur» auf Lanzarote eröffnete und 1995  ihr Zentrum Tamera in Portugal begründete. Im Jahr 2013 wurde von Tamera aus das Netzwerk «Terra Nova» initiiert, als eine Bewegung unabhängiger Gemeinschaften, welche eine neue planetarische Gesellschaft ohne Nationalstaaten, dafür mit ökologischer und spiritueller Ausrichtung vorleben und vorbereiten sollen.

Mit Terra Nova Schweiz fusionierte eine zweite Gruppe, die von Balz Jäggi im Jahr 2017 als NextGen Community Trogen gegründet wurde.

Seit dem Jahr 2020 hat Terra Nova Schweiz das ehemalige Kinderheim der Evangelisch-methodistischen Kirche in Degersheim, das ab 1993 als «Wohngemeinschaft Mutter und Kind» firmierte, gemietet.

Die Bezüge zu Tamera haben sich in den letzten Jahren gelockert, stattdessen steht Terra Nova Schweiz seither in enger Zusammenarbeit mit der hochumstrittenen Gemeinschaft «Go&Change» um Kai Krischik und Felix Krolle, die im Jahr 2017 ein ehemaliges Kloster der Erlöserschwestern in Lülsfeld (Unterfranken) gekauft und zum Zentrum umgestaltet hat.

Im Jahr 2021 kam es zu Abgängen einiger Mitglieder aus Terra Nova Schweiz.

Terra Nova Schweiz vertritt ein esoterisches Weltbild.

Ziel ist die Transformation des Menschen und eine neue Kultur, in welcher alle liebevoll miteinander umgehen. Dafür ist es nötig, sich den eigenen Schatten zu stellen, die in aller Regel aus der Kindheit stammen sollen.

Nach der esoterischen Theorie des morphogenetischen Feldes sollen Gemeinschaften, die das transformierte Menschsein vorleben, zu einem Wandel in der ganzen Gesellschaft führen.

Die Bearbeitung der «Schatten» der Mitglieder geschieht in «Prozessen» durch die Gemeinschaft.

CoLab ist ein zweiwöchiges Jugendaustauschprojekt, das Terra Nova Schweiz nach 2021 im Jahr 2022 zum zweiten Mal anbietet.

Terra Nova Schweiz hat sich an Demonstrationen gegen die Corona-Massnahmen beteiligt.

Terra Nova Schweiz ist eine alternative Lebensgemeinschaft. Die Personen, die «all in» sind, leben in Gütergemeinschaft mit einer gemeinsamen Kasse. Interessierte auf Probezeit befinden sich in der «Annäherung». Gäste sind je nach Passung willkommen.

Im Unterschied zu anderen alternativen Lebensgemeinschaften ist Terra Nova Schweiz nicht demokratisch oder konsensuell organisiert, sondern kennt eine Hierarchie, die nach dem Vorbild von «Go&Change» «Bewusstseins- und Kompetenzhierarchie» genannt wird. Die Personen, die als «bewusster» gelten, leiten die Gemeinschaft und treffen die Entscheidungen.

Terra Nova Schweiz wird wegen der Nähe zur hochumstrittenen Gemeinschaft Go&Chance sehr kritisch gesehen. Deutsche Medien berichteten im Zusammenhang mit Go&Change von Psychoterror, Gehirnwäsche, Schlafentzug, Drogen und Gewalt als Therapie.

Kritisch gesehen wird auch das System der «Bewusstseinshierarchie», das in der Realität oft zu einem patriarchalen Herrschaftssystem führt, in welchem sich leitende Männer die Gemeinschaft so einrichten, dass sie ihren Bedürfnissen dient. Typischerweise gelten in solchen Strukturen einzelne Frauen als «bewusster» und damit höherrangig als die leitenden Männer, aber de facto haben sie nicht viel zu sagen, wenn sie ihren Rang behalten wollen. Würden sie ihre Position für Kritik an den nominell untergebenen männlichen Führungspersonen einfordern, würden sie in der Hierarchie absteigen oder gar ausgeschlossen werden.

Zurzeit umfasst Terra Nova Schweiz rund zehn Personen. Zu Go&Change Lülsfeld gehören zurzeit ca. 20 Menschen.

Terra Nova Schweiz
Säntisstrasse 4
9113 Degersheim

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